Nach HERR FUGBAUM und INTERNA eine Woche zuvor folgt an diesem Samstag die dritte lokale Live–Premiere für mich. Wieder, in der zuletzt umtriebigeren, Schaubude; diesmal zwei Kieler Bands, die ich bislang noch nicht erlebt habe. ALLEVIATED beginnen quasi verspielt und SKEPSIS ziehen hart nach. Als Schublade dient die Betitelung "Alternative Metal". Aha? Kann ich mir bei beiden Bands jetzt nichts drunter vorstellen. Mal abwarten, ob das so passt...

 

 

...wer jetzt NICHT wissen möchte, ob das passt, der geht gleich hier auf dieser Seite zum "DREMU – JAHRES – POLL 2024" und stimmt ab über seine persönlichen Highlights des vergangenen Jahres!

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Wat'n Glück, dass ich meine Spätschicht ein paar Minuten eher beenden kann, denn so komme ich noch recht pünktlich zu den ersten Takten von ALLEVIATED in der bereits sehr gut gefüllten Bude an. Tja – und werde sofort in den alleviätischen Bann gezogen: klingt gut, sieht gut aus und riecht sogar gut; denn neben den zwei Gitarristen dieser Band stehen bzw. sitzen gleich vier Musikerinnen mit auf der Bühne. Für den zweiten Auftritt in ihrer Bandgeschichte haben sich alle Bandmitglieder:Innen schick zurecht gemacht und wohlriechende Tinkturen aufgelegt. Wer jetzt vermutet, hier erklängen jetzt zuckersüße Töne, der irrt. Zum Glück! Denn ALLEVIATED haben es (für eine so junge Band) faustdick hinter den Ohren! Die beiden Gitarristen braten ordentlich dicke Riffs, die etwas moderner klingen. Das tief Tieftöndene Fundament der Bassistin verstärkt diesen treibenden Drive noch. Das Tempo der Songs ist nicht allzuhoch und bewegt sich meist im Midtempo. Die Schlagzeugerin haut derbe rein und übertönt damit durchaus mal die ruhigen, leisen Passagen, wovon es hier einige gibt. Womit ich hier zum besonderen von ALLVIATED komme: nicht nur ein Keyboard/Klavier kommt zum gelungenen Einsatz, sondern auch eine Violine (elektrisch verstärkt) und als Sahnehäubchen zwei wirklich tolle weibliche Stimmen! All das zusammen läßt die Musik von ALLEVIATED frisch und unverbraucht klingen. Der Ansatz ist wirklich gelungen. Die zwei Sängerinnen singen solo und im Duett und ergänzen sich in ihren Stimmfarben hervorragend. Die eine Stimme etwas heller, die andere etwas dunkler. Auch die Violine erklingt eher in moll und schön dunkel. Dazu gibt es passenderweise wunderbare Klavierakkorde, die stimmlich noch veredelt werden (solo; ohne Band). Mutig, da ganz vorne VOR der Bühne am Keyboard zu singen! "Alternative Metal" greift da viel zu kurz. Die Band eigene Bezeichnung "Sad Girl Piano Alternative Metal" schon eher, wenn man es wörtlich nimmt – dann passt vielleicht auch Evanescence als Einordnung, aber auch eine Band wie Shaam Larein könnte hilfreich sein ...  Jedenfalls steht die Bude Kopf und möchte weiter schwelgen (ich ebenso) – also wird ein (verdammt guter Song) nochmal gespielt. Äußerst gelungen! Danke für`s Abholen!

 

 

PS: Wenn eine Band ' ne Violine hat ... - ich hab währends des Auftritts ständig Assoziationen zu My Dying Bride. Mich würde wirklich interessieren wie "A Sea To Suffer In" von ALLEVIATED gespielt (an den Bandnamen musste ich mich erst gewöhnen) klingen würde. Vielleicht ja beim nächsten Auftritt während der Kieler Woche...

 

 

Von der folgenden Band hatte ich bisher nur ein paar Konservenschnippsel gehört. Hatte mich nicht umgehauen. Da war/bin ich skeptisch ... Was hier aber live gleich abgehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet! Vorhang auf für SKEPSIS!

Die sich freuen, wieder mal in der Schaubude spielen zu können. Und das tun sie dann mit allem, was sie haben! Zwar sind ein paar Menschen nach dem ALLEVIATED – Auftritt gegangen, aber trotzdem ist die Bude voller geworden. Der Mob steht bis an den Bühnenrand (was bei der ersten Band nicht möglich war, da sich gleich zwei Fotografen um die besten Aufnahmen balgten) und feiert SKEPSIS von Anbeginn. Kein Wunder, denn die Musik von SKEPSIS entfaltet sich Live zu einem wahren Monster. Der Sound drückt, schiebt und ballert alles weg, was ihm im phonetischen Wege steht! Tatsächlich erinnern mich nicht wenige Parts an so 'nen Neunziger Groove. Das macht richtig Spaß und mit jedem Song wird es drückender und treibender. Zwischdurch marschiert auch mal 'ne Hardcore – Keule mit oder doomige Riffs zwingen dich in die Knie. Und immer wieder tolle Gitarrenarbeit. Sei es als Riff, Harmomie oder Solo. Klingt alles wirklich knorke. Auch des Sängers Stimme, die mir beim sozialmedialen Reinhören nicht wirklich schmeckte, ist nun defenitiv bekömmlich! Der ganze SKEPSIS – Haufen wirkt sympathisch und hat Herz und Wort auf dem rechten Fleck. So ist es schade, dass bald der letzte Song angekündigt wird. Aber das Buden – Publikum hat noch nicht genug Skepsis getankt. Also müssen noch Zugaben ran, die die BesucherInnen schlußendlich zufrieden nach Hause (oder zur nächsten Party) schicken. Danke SKEPSIS, nun habt ihr mindestens einen Skeptiker weniger.

PS: SKEPSIS rocken hart! Die brauchen kein "Alternative – Metal" – Label. Vielleicht eher sowas wie "Skeptic Metal"? Da gibt's bestimmt neugierige Ohren ...

 

 

PPS: Und? Schon gevoted? Denkt dran: es gibt heisse Preise abzuernten! Haltet Euch ran!

Torsten