INTERVIEW MIT DANIEL VOLKMANN ZUM "RISE OF THE SCUM"-FESTIVAL

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RISE OF THE SCUM

 

Am 07.10.2022 wird in der Kieler Schaubude das RISE OF THE SCUM Fest steigen. Grund genug für uns, Veranstalter Daniel Volkmann dazu ein paar Statements zu entlocken. 

 

1) RISE OF THE SCUM! Erzähl mal was zu den Hintergründen! Was steckt hinter dem Namen, wieso veranstaltest du das Ding?

 

Hallo Philipp. Vielen Dank erst mal, dass du das Interesse hast, dieses Interview zu führen. Die Geschichte ist gar nicht sonderlich spannend. Ich habe einfach irgendwann den Punkt erreicht, an dem ich gemerkt habe, dass ich das Angebot, das wir in Kiel haben, erweitern möchte. Wir haben ja bereits einige Veranstalter/innen und Veranstaltungsgruppen in Kiel, die tolle Arbeit leisten und uns einige Bands in die Stadt holen oder eben regionale Bands eine Bühne bieten. Ich habe aber mitbekommen – nicht zuletzt wegen der Coronapandemie -, dass eben einige Konzertreihen wegfallen müssen. Daher habe ich den Entschluss gefasst, zu versuchen, etwas eigenes auf die Beine zu stellen, um das Kulturangebot anzureichern. Ein weiterer Grund ist tatsächlich, dass ich mich immer etwas geärgert habe und immer noch ärgere, dass ich selber kein Musiker in einer Band geworden bin. Dieser Schritt war dann wohl das, was dem am Nächsten kam: also einen aktiven Teil in der Musikcommunity zu übernehmen.

Bei der Überlegung von Namen geht es mir wahrscheinlich wie vielen. Man orientiert sich häufig an Platten- oder Songtiteln. Sicher bin ich mir aber gar nicht, ob sich hier RAINBOW RISING als Vorlage angeboten hat, die ich mit ein bisschen Punkattitüde angereichert habe. Auf jeden Fall spielt der Name auf die Neuheit der meisten Bands an und darauf, dass da einiges zu erwarten sein dürfte.

 

2) Welche Bands werden spielen?

 

Da ich das Glück habe vom Amt für Kultur der Stadt Kiel finanziell unterstützt zu werden, war eine der Prämissen, lokale/regionale Bands zu engagieren. Daher kommen drei der vier Bands aus Kiel, Schleswig, Flensburg oder Umgebung. Nur eine Band kommt aus Dresden, da sich diese als Newcomer mit ihrer großartigen Demo sehr gut in das vom Stoner Rock beeinflusste Kiel passt.

Als erste Band war bis vor kurzem LUNATIC geplant, eine Thrash Metal Band, die aus zwei ehemaligen Bandmitgliedern der schleswiger Thrash Metal Band REZT bestand (jetzt nur noch aus einem) und auf dem RISE OF THE SCUM ihren ersten Auftritt absolvieren sollten. Aus bandinternen Gründen ist das leider nicht möglich. Ich habe aber das Glück, dass die Jungs von BLITZ aus Hamburg den Opener machen werden und somit den Abend mit ihrem Speed/Thrash Metal mit feurigem Sound anheizen werden.

Als nächstes wären da OUTBURST, die einen frischen Wind in den Speed-/Thrash Metal bringen wollen und mit mit knapp zehn Auftritten quasi Neulinge sind aber nicht minder motiviert, eure Ärsche zu verhauen!

Der Co-Headliner OLD STONE ist aus dem Konzept des Konzerts etwas herauszunehmen, da die Band bereits seit über 10 Jahren aktiv ist. Allerdings war es lange Zeit still um die Band und jetzt ist die Zeit gekommen, in der sie wieder vermehrt musizieren und Gigs spielen wollen. Daher habe ich das für eine gute Idee gehalten, sie für das ROTS zu buchen.

Für den Headliner meines ersten Konzerts als Veranstalter hatte ich ein klares Bild vor Augen: HIGHLORD WITCHHAMMER aus Dresden sollten es sein. Schwer begeistert von der ersten EP, die 2020 online ging, habe ich mich gefreut, dass die drei Jungs sich bereit erklärt haben in den Norden zu kommen, um ihren musikalischen Hybriden aus Stoner, Doom, Fuzz und Metal zu präsentieren.

Im Anschluss wird es eine Aftershowparty mit dem DJ DICKER MANN aka Jeff aus Hamburg geben, den viele kennen dürften.

 

3) Warum sollte der geneigte Metalhead das Ding nicht verpassen?

 

Da bin ich mal ganz ehrlich: einfach, weil es stattfindet. Nein, es geht natürlich um mehr. Selbst, wenn die Gäste nur wenige oder keine der Bands kennen, lohnt es sich, seine Lauscher mal auf das zu richten, was da in der Zukunft kommt. Das ist ja das Ziel vieler Konzerte, nämlich Bands promoten, die vorerst einer größeren Menge unbekannt sind. Wenn sich jede/r dazu entschließt, ausschließlich Konzerte zu besuchen, bei denen Bands spielen, die man kennt, wird in der kulturellen Landschaft einiges verloren gehen. Aber Schluss mit dem persönlich-politischen Statement.

Die Bands haben es einfach drauf und haben dermaßen Bock, den Gästen eine gute Zeit zu liefern, dass sich jede/r, der/die von Freunden berichtet bekommt, wie großartig die Gigs waren, sich Samstag Abend in den Schlaf weinen wird, da man es verpasst hat. Es wird eine wunderbare Mischung aus Thrash-, Speed-, Stoner/Doom Metal und Hard Rock geben. Da dürfte für jeden etwas dabei sein, um den Nacken spüren zu lassen. Denn dafür ist er ja schließlich da: zum Headbangen, genau!

 

4) Wie kostet das Konzert im VVK, was an der Abendkasse?

 

Der Eintritt beträgt im VVK und an der Abendkasse 13 €.

 

5) Im Moment werden einige Konzerte wegen schlechten Ticketverkaufs abgesagt, manche werden auch schwach besucht, während andere super laufen. Woran mag das liegen? Warum kommen zum KINGS OF THE UNDERGROUND 600 Maniacs, aber ENZOS WALDFEST muss gecancelt werden? Wie gehst du damit um?

 

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mich mit meiner Erfahrung zu beantworten kaum im Stande sehe. Allerdings weiß ich, dass da in eine tiefe Analyse gegangen werden muss. Vor allem, weil die Corona Pandemie nicht nur finanziellen Schaden angerichtet hat, sondern auch am Konsumverhalten der Konzertgänger/innen gerüttelt hat. Zum einen dürfte bei einigen die Motivation gesunken sein, Konzerte zu besuchen, in Zeiten, in denen es nicht sicher ist, ob eben jenes Konzert stattfindet. Zum Anderen kann ich mir vorstellen, dass viele Menschen einfach verdrossen sind und sich erst mal kulturell anders orientieren. Abgesehen davon, dass einige einfach Angst vor einer Infektion haben.

Zur Frage, warum bestimmte Konzerte oder Festivals besser laufen als andere, habe ich ja bereits in Frage 3 kurz Stellung genommen. Bekannte und größere Bands ziehen entsprechend viele Leute. Das ist ganz klar und einfach zu verstehen. Aber auch diese Bands mussten durch Auftritte in ihren Anfangstagen gefördert werden, um einen Hype zu entwickeln. Bis es zu diesem Schritt gekommen ist, sind allerdings einige Hürden zu meistern und auch Glücksmomente zu erhaschen. Hinzu kommt auch das perfekte Timing, Terminierung und die Werbung. In heutiger Zeit ist die mediale Kommunikation das beste und wirksamste Werbemittel und in der Hinsicht kann man sich zahlreichen Methoden und Medien bedienen, die es auch zu nutzen gilt. Das kostet wiederum Geld.

Ein weiterer Punkt, den ich mit Freunden häufig bespreche, ist die Annahme, dass Konzerte und Festivals (ich rede natürlich nicht von Wacken oder ähnlichen größeren Festivals in Schleswig-Holstein) in z.B. Hamburg besser laufen als in Schleswig-Holstein, weil die Mentalität evtl. eine andere ist. Das ist aber eine sozio-kulturelle Diskussion, die ich so nicht führen kann.

 

6) Wird es weitere Veranstaltungen geben? Hast du schon ein Branding?

 

Ich muss erst mal abwarten, wie das ROTS läuft und ob sich daraus finanzielle Optionen ergeben. Denn ich habe mit der Organisation tief in die eigene Tasche greifen müssen. Das würde ich beim nächsten Mal gerne vermeiden. Aber ich bin motiviert, weiteres auf die Beine zu stellen. Und das evtl. auch unter einem bestimmten Namen. Das wird sich zeigen. Ihr werdet es auf jeden Fall mitbekommen!

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