FEINDBILD, TISCHLEREI LISCHITZKI, APOKALIPSTIX, PESTFEST, WARDANCE / 10.03.07 – Ahrensburg, Juki 42

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Unter dem Motto „Tobis Geburtstagssause“ sollte es im Juki Ahrensburg hoch hergehen – 30 Lenze is’ der olle Punk und Ex-RIOT OF RATS-Röhre nu geworden, wir sagen erstmal höflichst „Glückwunsch! Hast dich gut gehalten, Dicken“!

 Um dieses Fest angemessen zu begehen, hatte Tobi gleich fünf Bands rangeholt, Freibier und DJs bestellt sowie für die letzten Überlebenden des Massakers am Sonntag noch die „Zombiefahrt zum Hamburger Fischmarkt“ angedroht… 

 

Der furchtlose Verfasser dieser Zeilen wollte sich dieses kulturelle Highlight natürlich nicht entgehen lassen, also galt es am Freitag sich angemessen in Schale zu werfen und mit genügend Reiseproviant bewaffnet auf die Reise zu gehen. Dank Mitfahrerzentrale wurde die Entfernung zum Zielort mit lachhaften 5 Euronen überwunden.

 

Im Juki empfingen uns bereits die Klänge der ersten Band – WARDANCE aus Verden. Schön bolleriger HardcorePunk mit leckeren Thrash-Einsprengseln sorgte für ersten Pogo. Besonders geil der Wechselgesang von Sängerin und Sänger! Beide hatten charismatische Röhren, angenehm aggressiv vor allem die Sängerin.

 

Das Freibier enthielt Tobi dem gierigen Mob aus guten Gründen noch vor: „Die Leute sollen ma schön warten, bis die letzte Bahn gefahren ist! Den Stoff gibbet erst nach Eins!“ Up next waren PESTFEST, die durch ihre öffentliche Probe letztes Wochenende gut geölt ins Rennen gingen. Nur war Sängerin Cec mit Gehstock und Hocker gehandicapt – gute Besserung! Dank eines doch recht druckvollen Klanges gefiel mir der Scheiß heute noch besser als letztes Wochenende. Mit häufigerem Hören der Songs offenbaren sich zusehends mehr Gesangsmelodien im fiesen Brachialpunk der Flensburger. Warum nur trägt der Sänger während der ersten Songs immer ’ne Perücke? Aber egal, von der Action im Publikum her war bei PESTFEST an diesem Abend am meisten los – Knochenpogo, zerbrochene Bierflaschen und aufgeschlitzte Handflächen inklusive…

 

Yeah, ich hatte gar nicht gewusst, dass auch die APOCALIPSTIX geladen waren! Da freute ich mich besonders drüber, denn in der Vergangenheit hab ich die Band mehrfach verpasst. Ich find ja Tatis Stimme zu und zu geil, man hat sie bisher z.B. bei LOST WORLD oder TOURETTE SYNDROM hören können. Was ich an ihrer neuen Band abgefahren finde: Tati und ihre Mitstreiterin Franzi haben die Band vor zwei Jahren gegründet und quasi mit der Bandgründung erst begonnen Gitarre und Bass spielen zu lernen. Ich mein, da hört man so oft Leute labern, dass sie so gerne ein Instrument spielten, jedoch zu alt seien, aber scheiß drauf: Es ist völlig egal, wie alt man ist, die beiden ham ihre Twens jedenfalls bereits hinter sich (oha, ob ich das so schreiben darf?) und schraddeln sich gut gelaunt durch die Punkerschuppen. ’nen jungen Kerl hamse noch ans Schlagzeug gesetzt und ab geht die Post! Gefiel mir richtig gut, wobei Tati bewegungsmäßig ungewohnt eingeschränkt war durch ihre Klampfe. Als Highlights blieben mir „Mountains Of Trash“ und „Kopfsalat“ von der 7“ in Erinnerung.

 

Von TISCHLEREI LISCHITZKI kannte ich bislang nur den Namen – der ist so bescheuert, dass er einfach hängen bleibt… Ganz cooler Punkrock mit abwechslungsreichen Songs eigentlich, wobei der Sänger die Blicke durch exaltierte Gestik und Mimik auf sich zog. Charmant fand ich ja auch, dass die Band für Tobi ’nen Kuchen gebacken hatte, den man Irgendwann während des Auftritts auch überreichte. Tobi fackelte nicht lange und hat das Teil dann auch gleich auffer Bühne angeschnitten und fix so einige hungrige Punkermäuler gestopft. 

 

FEINDBILD bekam ich dann nur fragmentarisch mit, ich hatte mittlerweile so uralte Bekannte getroffen, dass die Mucke mal zurückstecken musste. Mittlerweile war das Freibier vor die Bühne gedonnert worden und schmolz dahin wie Butter in der Sonne, obwohl sich das Juki mittlerweile tatsächlich geleert hatte. Was ich von FEINDBILD mitbekam, klang aber zackiger und überzeugender als beim letzten Mal, als ich sie mit SKRÄCK in der Meierei gesehen hatte.

 

Jo, wat soll man sagen? Gelungene Party, dat soll der Tobi beim näxten Mal erstma toppen, wenn er nullt… Ach ja, nachts stieß unsere Reisegruppe doch tatsächlich noch auf fünf Faschos, die ungeniert in SCREWDRIVER-Jacken durch den Hauptbahnhof flanierten. Durch überzeugende, ich möchte fast sagen schlagkräftige Rhetorik wurde ihnen die Unterlegenheit faschistischer Ideologien hoffentlich längerfristig verdeutlicht… 
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