SUBHUMANS, CRACKMEIER / 29.10.2021 – Hamburg, Hafenklang

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Für mich persönlich markiert der heutige Konzertbesuch den Beginn einer neuen Phase: Es ist jetzt erst mal keine Woche mehr ohne interessante Veranstaltung absehbar. Falls von den angekündigten Sachen nichts mehr abgesagt wird, fühlt sich das nicht zuletzt aufgrund der 2G/3G-Umstände fast normal im präpandemischen Sinne an. Maske ab, keine Bestuhlung, Pogo, Headbanging… Wat ist das schön wieder hier sein zu können, mein letztes Hafenklang-Konzert fand im Januar 2020 statt!

 

Am Zeitmanagement muss ich allerdings arbeiten, das scheint in der Pandemie kaputtgegangen zu sein. Stehen wir heute zwei Stunden zu früh vorm Laden, kommen wir am Folgetag glatte vier Stündchen später los als geplant (Pink Tank Festival, Bericht folgt). Nun, hat man mal.

 

SUBHUMANS

 

 

Fab empfiehlt mir angesichts meiner Smartphone-Verweigerung etwas Praktisches: „Bei dir lohnt sich doch so’n fertig ausgefülltes Formular, wovon du einfach 100 Stück kopierst oder so!“ Der Kerl hat Recht, wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen? 

 

Yeah, CRACKMEIER aus Hamburg legen los. Im Prinzip schön roher Hardcorepunk mit Müffelkruste. Leider, leider sind allerdings die Gitarren viel zu leise im Mix. Das lässt die Attacke weitestgehend verpuffen und es ändert sich auch bis zum Ende des Auftritts nichts an diesem Defizit. Ich wäre zu Titeln wie „Scheiß drauf“, „Gehirnprügel“ oder „Eure Freiheit stinkt“ gern abgegangen, aber so steht man etwas hilflos da. Naja, die Band ist im Prinzip aber gut, denke ich. Bei einem Song kommt ein zweiter Sänger dazu, der wohl auch diverse Texte fürs Debutalbum verfasst hat und beide kotzen gekonnt im Quadrat. Gucke ich mir irgendwann nochmal an, dann hoffentlich mit voller Gitarrenwucht.

 

Und dann die SUBHUMANS! Auch schon wieder sieben Jahre her, dass sie in Kiel zu Gast waren. Damals schieb ich übrigens: „Die SUBHUMANS gehören zu den Bands, von denen ich keinen Tonträger besitze, beim Konzert aber diverse Songs auf Anhieb erkenne. Da muss also wieder mal was nachgeholt werden. Nur haben die ja nicht wenige Platten gemacht – welche Platten könnt ihr Insider zum Einstieg empfehlen, von welchen würdet ihr eher abraten?“ Verdammt, das gilt immer noch. Nun sagt doch mal! Jedenfalls kommt die Band heute mindestens so gut rüber wie 2014. Der dürre Sänger hat total Power und Charisma, nahezu jeder Song besitzt einen unwiderstehlichen Pogobeat, bei dem man einfach hüpfen muss. Das tun dann auch richtig viele Besucher:innen. Das Schöne: Der Pit ist superentspannt und sieht einfach nach positiver Power aus. Ich sehe jedenfalls keine Aggroschubser, sondern nur fröhliche Gesichter. Der Sänger haut kurze Ansagen raus, die super auf den Punkt kommen, wehrt sich gegen Bodyshaming und betreibt pures Empowerment. Zeitloser Anarcho Punk, der rotztight gespielt ist!

                 

Und neben der musikalischen Seite: Einfach herrlich, so viele Leute nach so langer Zeit wiedersehen zu können!

Bewertung: 4 / 5

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