VENENO – “Motörheadbanger” (Tape, JANML RECORDS / MAJA VON LOBECK 2020)

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VENENO

 

Wer angesichts des Covers nicht sofort die Manifestierung des Gedankens “Geil, muss ernten!” im Kopf verspürt, braucht diese Rezension im Grunde nicht weiterzulesen.

Der Vierer mit Mitgliedern aus Hamburg, London und Brasilien verkündet „Four super-rockers together to keep Rock’n’Roll alive!“ Nun gibt es ja unzählige MOTÖRHEAD-Clones, die kein Mensch und kein Alien braucht, aber das Erfrischende an VENENO ist, dass sie lange nicht so sehr nach ihrem Idol klingen wie andere Bands, die keinen Lemmy auffem Cover haben. Will sagen: VENENO verweisen derart ehrlich auf ihre Einflüsse, dass ihnen keine*r böse sein kann, watschen dem (neu)gierigen Motörheadbanger aber ihre ganz eigene Version des dreckigen Rock’n’Roll um die Lauscher. Da steckt ganz viel HELLACOPTERS drin, und zwar in einer sehr derben, breitbeinigen Spielart, quasi „Supershitty To The Max“ in noch räudiger. Die drei Stücke heißen „Motörheadbanger“, „Rock In Hell Together“ und „High Energy Rock’n’Roll“, kümmern sich inhaltlich somit sofort erkennbar um die wirklich essentiellen Themen, denen sich Denker*innern, Philosoph*innen und Höllenhunde seit Anbeginn der Menschheit widmen. Der Opener vesetzt dich gleich in die Golden-Years-Phase von Lemmy, Philthy und Fast Eddie, der Groove zwingt zum Durch-die-Bude-Stampfen und dabei Haustier und/oder Partner*in herumzuwirbeln und als Luftgitarre zu bespielen. Wer bei „Rock In Hell Together“ die Augen schließt, findet sich fix in einem Tarantino-Streifen wieder. Geil geschmettert übrigens von „Rodge V“, der sonst unter bürgerlichem Namen in einer Hamburger Death Metal-Band röchelt (ihr kennt ihn alle….). Dreckig, aber mit der Schüppe Melodie, die für derartigen Rock’n’Roll nötig ist, bzw. diesen noch suchterzeugender werden lässt. Das Schlagzeug klingt natürlich und galoppelt treibend, fast schon crustig voran. Jeder Song besitzt einen coolen Mittelteil, mit denen AC/DC ein ganzes Stadion zum Ausrasten bringen könnten. Der dritte Track bleibt durch punkige „Ohh! Oh! Oh!” als erster richtig tief im Hinterhirn kleben, wobei alle drei Songs nach wenigen Durchläufen mitgeschmettert werden können. Wilde Soli runden die Sache ab, sodass VENENO auch nicht ansatzweise langweilig oder nach dieser biederen Bierzelt-Rock-Variante klingen, die es ja leider auch gibt.

Das Tape sowie das sechsseitige Booklet kommen passend in Giftgrün, der Klang ist hervorragend.

Besucht die Freaks: https://www.facebook.com/venenorockers/

Und ordert hemmungslos: https://janmlrecords.bigcartel.com/product/veneno-motorheadbanger-ep-green-tape-downloadcode

 

VENENO

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