AFFENMESSERKAMPF, HAPPY GRINDCORE, ANGORA CLUB, BUG ATTACK / 23.12.2019 – Rendsburg, T-Stube

1 Dislike0

Neben dem Evil-Mölli-Geburtstagskonzert in der Bude gibt’s in Schleswig-Holstein bekanntlich ein weiteres alljährlich stattfindendes Must-See-Ereignis zum Jahresende, nämlich das Weihnachtskonzert in der T-Stube. Heute soll es neben AFFENMESSERKAMPF, ANGORA CLUB und BUG ATTACK sogar noch eine Überraschung geben. Das erfahren wir beim Warten. Auf der Hinfahrt hatten wir noch darüber gelacht, wie wir im letzten Jahr zu früh dagewesen seien und – haha – uns dann noch eine halbe Stunde lang im Pulk vor verschlossener Tür die Ärsche abgefroren hatten. Kurios, dass man ein anderes Ergebnis erwartet, wenn man alles genau so macht wie vorher. Denn natürlich stehen wir wieder vor verschlossener Tür, diesmal allerdings eine gute Stunde lang. Macht aber nichts, die Feuertonne brennt, viele nette Menschen sind zugegen und pullern können wir in den Stadtpark.

 

Happy Grindcore

Fotos von Jören Gloe.

 

Es ist fast nicht zu glauben, aber dies ist mein erstes BUG-ATTACK-Konzert! Auf DreMu befinden sich diverse Live-Reviews (siehe Schlagwort), aber keins stammt von mir, habe ich diese Ein-Mann-Band doch stets verpasst. Der Kerl singt bzw. schreit, spielt Gitarre und Schlagzeug, wobei er in der Anschlaghand auch noch einen Stick hält, mit der er auf ein Becken eindrischt. In manchen Momenten ist auch Zeit für eine kurze Floortomattacke, während die Füße Bassdrum und eine quer aufgestellte Snare malträtieren. Was für eine witzige Konstruktion! Und das funktioniert auch noch. Wir haben massiv Spaß, die gerade noch erträglich volle T-Stube feiert BUG ATTACK kollektiv. Ein toller Einstand.. Ab jetzt komme ich pünktlich, wenn der Kerl auffem Flyer steht.

 

Bug AttackBUG ATTACK 

 

Yeah, mein drittes Mal ANGORA CLUB und so langsam bin ich überzeugt: Ich trete ein. Heute haben die Flensburger ihr Demodebut „Hasenangst“ in einer neuen Edition dabei, nämlich mit schwarzem Fell. (Pink ist natürlich hübscher, aber Hauptsache, man hat dieses grandiose Teil, schwerer Tipp!) Bester Punkrock, der nicht nur von Knotts wunderbarerem Gitarrenspiel und –sound (er fährt heute wieder einen herrlich warmen Klang) lebt, sondern auch von Ollis rauh-melodiösem Gesang und überhaupt von der Gesamtleistung der Band, die bereits jetzt einen guten Sack von Volltreffern präsentieren kann. In der T wird’s dumpfig-warm, sodass wir nun doch froh sind, Jacken, Schals und Mützen in der Karre gelassen zu haben.

 

ANGORA CLUBANGORA CLUB

 

Und wer ist nun die Überraschung? Es ist das Duo HAPPY GRINDCORE, für viele eine „Rendsburger Legende“. Ich habe diese Legende 2010 mit EA80 und YACÖPSAE an selber Stelle gesehen – schon damals bepöbelte der eine Kerl das Publikum und schrie dann Unverständliches ins Mikro, während der andere unverstromt wirr auf einer Akustischen hantierte. So sieht das auch zehn Jahre später aus, nur dass uns der Sänger zunächst weis machen will, dass man aus seinen Fehlern gelernt habe und nun statt Hass Liebe predigen wolle. Von Liebe bekommen wir dann aber nichts zu spüren. Auf ausführliches Pöbeln folgt eine kurze musikalische Eruption, bei deren Vortrag der Sänger mit jedem Stück heiserer wird. Unterhaltsam, aber auch seltsam. Seltsam, aber auch unterhaltsam.

 

Happy GrindcoreHappy Grindcore 

 

AMK liefern bei leicht suboptimalem Sound (mir persönlich ist der Gesang etwas zu leise) einen Blumenstrauß ihres bunten Schaffens. Nach der Vorlage weiß Hannes: Heute liegt die Toleranzgrenze für Publikumsbeschimpfung hoch. Dementsprechend fallen die Ansagen aus: „Ich beglückwünsche mich dafür, hier weggezogen zu sein und bemitleide euch dafür, hier hängegeblieben zu sein“ oder „‘Rendsburg Rendsburg asozial‘ arthritisch rausgekeucht – früher lustig, heute wahr“ sind nur zwei der netteren Beispiele. Auch ansonsten volle Pulle Affenrotze, „Lust auf ein Gefühl“, „Ein deutsches Herz hat aufgehört zu schlagen“, „Zufrieden mit nichts“, „Bundeswehr-karriere.de“, „Im Auge des Verachters“ und „Böse oder blöde“ heißen meine heutigen Highlights, wobei sich auch ein brandneuer Song, bei dem Hannes noch auf ein Textblatt gucken muss, als Anschocker erweist.

 

AMKAMKAMK                                           

 

Das war was.

AMK

AC

Kommentare   

0 #1 Philipp 2019-12-25 15:23
Mehr Fotos von Jören hier:
https://www.facebook.com/projektstereobar/

Und mehr von diesem Konzert auch in der Galerie:
http://www.dremufuestias.de/index.php?view=category&catid=793&option=com_joomgallery&Itemid=516
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv