TYPHOON MOTOR DUDES, NOWAR / 25.12.2018 – Kiel, Schaubude

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Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint jährlich mehr Konzerte zu generieren. Dieses Mal sehe ich „zwischen den Tagen“ geschlagene zwölf Bands. Wobei das TYPHOON MOTOR DUDES-Konzi am Tag von Evil Möllis Geburtstag ja seit Jahren eine feste Bank ist. Vom Spektakel 2017 gibt es leider kein Review, da ich als Gast involviert und somit befangen war. Es gab einen Adventskalender mit Bierdosen hinter jedem Türchen, wobei die Humpen mit Songtiteln beschriftet waren. Die Losfeen Ulf Nagel und Philipp Wolter durften alle 24 Türen öffnen, die Humpen genießen und deren zugehörige Songs bekanntgeben, irgendwann kamen auch Coversongs von GO AHEAD und BONEHOUSE samt entsprechenden Gastsängern. Eine großartige Idee, ein überdimensionaler Auftritt. 2018 gibbet keinen Kalender, aber mit NOWAR eine gierige weitere Band und auch wieder einen musikalischen Zusatzgast. Na denn happy birthday!

 


Schnell füllt sich die Bude und man kann sich freuen, wen man alles heute hier so trifft. Den ollen Hülsi hab ich seit seinem Umzug nach Peru nicht mehr gesehen, sodass es viel zu besabbeln gibt. NOWAR beenden das Gespräch und ich bin überrascht! Denn mit THE ONE hat das Ganze musikalisch nun wirklich nichts zu tun, obwohl mit Fanski und Nina zwei Ex-THE ONE-Musiker*nnen am Start sind. Aber es ist ja auch ‘ne neue Band, die sollte man nicht auf Ex-sonstwas reduzieren und ihre zwei (mir bis jetzt) unbekannten Gesichter ignorieren. Der Vierer klingt jedenfalls frisch und böllert oldschooligen Hardcore/Punk in die Hütte. Das Schöne: Selbstverständlich mit ganz deutlicher Punkkante, also nicht Hardcore in einem Bollo-Mosh-Quatsch-Sinn. Da hörste Zeilen wie „Tear down the wall!“ oder „Rise Above“ heraus, quirlige Basslinien, sägende, aber nicht übermäßig verzerrte Gitarre und pumpendes, akzentuiertes Drumming zwingen zum Zuhören. Fanski darf sich in dieser Band ganz dem Gesang widmen und geht voll in der Rolle auf. (Gibt ja auch Musiker, bei denen es irgendwie komisch aussieht, wenn man sie plötzlich ohne Bass oder Gitarre sieht.) Er rennt hin und her, wirft sich auf den Boden, brüllt nichtsahnenden Besucher*innen in die Visage -> geil! Dazwischen immer wieder Ansagen gegen Trumpismus und andere Scheiße -> auch geil! Am Tresen liegen gelbe Zettel mit NOWAR-Logo herum. Songtexte? Nein, hier werden 30 Artikel der internationalen Menschenrechte zitiert, die seit 1948 gelten. Theoretisch…


Zeit für die TYPHOON MOTOR DUDES. Wie oft man sie wohl gesehen hat? Das weiß keiner. Aber das Ding heute gehört tatsächlich zu den besten TMD-Shows, bei denen ich zugegen war. JoyBoy zaubert einen cremigen Sound, der mit räumlicher Qualität erfreut. Also räumlich im Gegensatz zu schepperigen zweidimensionalen Klängen, wie etwa YouTube über’n Telefon zu hören. Die Bande beamt uns also (mindestens) in die dritte Dimension, wo es „One Bullet, Too Many Assholes“, „Balls And Rock’n’Roll“ oder „Three Nails For The Prophet“ zu hören gibt. Man könnte jetzt einfach die Augen schließen und schlicht pur akustisch (und ein wenig olfaktorisch…) genießen, aber dann würde man Evil Möllis Grimassen verpassen. Und den Gast! Es handelt sich um Moe, also nicht TMD-Moe, sondern den anderen Moe. Also Olli. Gute Wahl, der hat nämlich sonst nichts zu tun und spielt in viel zu wenig Bands. Nee, super Sache, Moe bleibt gleich für einen ganzen Haufen Songs gitarrezockend auf der Bühne, dat passt! Den Mob hat schon lange die Tanzwut gepackt, es ist eins dieser Konzerte, das ruhig ewig weitergehen könnte.

Kommentare   

+2 #2 Philipp 2019-01-08 12:41
Haha, stimmt, geiler Vertipper!

Danke, ist korrigiert.
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+3 #1 bockfred 2019-01-07 19:28
Eigentlich geht es um eine Kugel und ne ganze menge Arschlöcher ;)

*kluscheissermoduswiederaus
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