SLAYER, LAMB OF GOD, ANTHRAX, OBITUARY / 26.11.2018 - Hamburg, Barclaycard Arena

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Ein heißes Konzertpaket machte schon Monate vor der Show die Runde, vier Thrash Metal Giganten der ersten Liga kündigten sich an. Alle vier Bands sind schon Jahre im Musikgeschäft und müssen sich nichts mehr beweisen, SLAYER sind für einige Musikliebhaber eine Lebenseinstellung und eine lebende Legende, die wohl langsam aber sicher in die wohlverdiente Rente gehen werd. Was 1981 in Amerika begann und von vielen nicht erst genommen wurde, ist heute eine Macht und wird von vielen Fans generationsübergreifend gehört.


SLAYER
Bilder von Toni B. Gunner



So hatte ich mir schnell eine Konzertkarte gekauft, leider nicht im Innenraum, war zu schnell ausverkauft. Am Montag hieß es dann pünktlich um 16.00 Uhr in Kiel aufzubrechen, da am gleichen Tag direkt gegenüber der Arena der HSV spielen sollte. Mein Kumpel Roman steuerte sicher und ohne Staugefahr sein KFZ nach Hamburg zur Arena. Wir fanden direkt an der Halle einen Parkplatz, vor Ort waren viele Polizisten um das Fußballspiel zu sichern. Die Metaller hatten aber an diesem Abend Hamburg in ihrer Hand, und wir hörten schon SLAYYYYYYYYER-Rufe und trafen auf bekannte Gesichter. Der Check-In dauerte etwas länger, weil unsere Tickets noch gescannt werden müssen und wir noch auf Waffen durchsucht wurden, es ging aber alles glatt und die Securities waren sehr freundlich und hilfsbereit.


OBI


In der Arena war schon ordentlich Betrieb, alt und jung feierte das Thrash Metal Paket, ich organisierte mir ein SLAYER Tour Shirt für stolze 35,- Euronen, viel Geld für ein T- Shirt. Das Bier kostete uns am Stand 5,50 Euro und los ging es zu OBITUARY, die uns mit ihrem Midtempo Florida Death Metal empfingen. Der Sänger John Tardy schüttelte seine laaaange Matte und stand mit kurzer Hose und weißen Turnschuhen auf den Brettern. Die Beach Boys des Todes wirkten auf mich cool und taff. Von der aktuellen Scheibe "Obituary" wurden Songs gespielt, zum Ende des 30-minütigen Sets Perlen von der "Slowly We Rot"-Scheibe, was uns begeistern konnte.

 


ANTHRAX


Nach der Show war der Bereich um die Bierstände gut gefüllt und Roman und ich trafen Bekannte. Die nächste Band erwartete uns schon, ANTHRAX mit altem Sänger und Hummeln im Hintern. Die Band war immer an mir vorbeigegangen und ich konnte mir nun ein genaueres Bild machen. Der rechts außen stehende Gitarrist mit der Glatze und dem Rauschebart machte ebenfalls kernige Ansagen zum Thema Thrash Metal, der Sound und das Licht wurden besser. Die Herren spielten ne knappe Stunde und wir gingen erst einmal an die frische Luft.


LAMB OF GOD


Nach einer längeren Umbaupause legten LAMB OF GOD aus den USA los. Die Bühne war in rotes Licht getaucht und der Sänger sprang umher. Dass diese energiegeladene Kapelle neueren Datums ist, war mir im Vorfeld gar nicht so klar. Die Songs glichen einander und es war schwierig, sie auseinanderzuhalten und mein Kumpel war nicht begeistert und die Musik plätscherte so dahin. 


Der Innenraum der Arena war jetzt gut gefüllt und mit SLAYER-Shirts übersät. Unser Platz war direkt gegenüber der Bühne und die Vorfreude auf die Helden meiner Jugend groß. Das Backdrop mit dem SLAYER-Logo war schon zu erkennen, Nebel auf der Bühne und die ersten Takte vom Song "Repentless" knallten uns entgegen, Sänger Tom Araya stand auf der Bühne, rechts außen Kerry King, links Gitarrist Gary Holt, hinter dem Schlagzeug Mrs. X. (Vince, du weißt mal wieder mehr als alle anderen. Fakt ist aber, dass Mrs. X den Namen Paul Bostaph trägt und u.a. bereits bei EXODUS, TESTAMENT und FORBIDDEN tätig war. Anm. Red) Nun konnte die Sau geschlachtet werden, vor der Bühne ein derber Moshpit mit fliegenden Crewdsurfern und Moshern. Der Sound war klar, laut und wir gingen ab. Bei Klassikern wie "Hell Awaits", "South Of Heaven", "Black Magic"… Sänger Araya machte zwischen den Songs kurze Ansagen an die Hamburger, zum Gedanken an den bereis verstorbenen Gitarristen Jeff Hanneman hing nun auf der Bühne sein Logo und uns erwartete der Song "Angel Of Death". Nach einer kurzen Pause ertönte das Intro von "Raining Blood", was jedem einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Geiler Song, leider war das Konzert danach auch schon vorbei und ich hätte sicherlich noch länger SLAYER sehen können. Araya bedankte sich bei seinen Fans für die jahrelange Treue, Drumsticks und Pleks wurden verteilt und das Licht ging in der Halle an. Wir unterhielten uns noch mit Fans und traten gut gelaunt die Rückreise an.


Fazit: Die Konzertkarte 70,- Euro, Slayer Tourshirt 35,- Euro - eindeutig zu teuer, wenn ich bedenke, dass die Jungs lange im Geschäft sind, Sound und Licht waren an diesem Abend bei SLAYER top, bei anderen Bands etwas schwach. Die Songauswahl hätte länger sein können, ließ sich wohl aber nicht machen bei den Bands. Mein Nacken dankte es mir am nächsten Tag, dass SLAYER immer noch Feuer im Tank haben und nicht zum alten Eisen gehören.

 

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