MVRMANSK, HOWLING WOLVES / 25.10.2018 – Kiel, Medusa

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Fun Fact: Tippt man in mein Steinzeithandy den Bandnamen HOWLING WOLVES ein, schlägt die olle Kröte HOWLING WOLTER vor. Das wäre natürlich auch der deutlich bessere Bandname, hö.

Dieser Konzertbesuch ist natürlich allein aufgrund der Tatsache Pflicht, weil die selbstbetitelte HOWLING WOLVES-Scheibe bei JanML Records / Maja von Lobeck erschienen ist. Aber darüber hinaus ist das Ding eben auch richtig geil und gefällt mir aus dem Labelkatalog, der immerhin Sachen wie MÖRDER, SODIUM, BLACK SACHBAK oder IRON LIZARDS enthält, mit am besten. „Black Sabbatheque Hard Rock Metal meets Black Flag Hardcore Sound“? Das mag zwischen allen Stühlen sitzen, ist aber genau mein Ding.



Howling Wolves




Veranstaltungen unter der Woche sind in Kiel ja so eine Sache. Aber dieser Donnerstagabend lockt dann doch hinreichend Nasen ins Medusa, dass man nicht gleich ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man mal kurz aus dem Zockraum rausschleicht, um sich ein Getränk zu holen oder pullern zu gehen. Wir sind noch gerade gemütlich am Schnacken, da geht es auch schon los, und zwar gleich mit den Berlinern HOWLING WOLVES. Es zeigt sich sofort, dass die Band live mindestens genauso gut kommt wie auf der erwähnten Scheibe. (Martina war skeptisch, weil sie irgendwelche YouTube-Live-Videos angecheckt hatte. Darfste echt nicht machen, da klingt doch jede Band grottig.) Die Band hat mehrere Stärken: Erst mal ist der Gesang sehr stark, Felix klingt kraftvoll, rotzig und melodisch zugleich, dazu wieselt er unruhig vor der Bühne herum und wirft die speckige Matte hin und her. Zudem ist die Instrumentierung super und nie überladen oder over the top. Das Gitarrenspiel von Greg kann als extrem geschmackvoll bezeichnet werden, es hat echt was von Punk und Proto Metal/Hardrock. Der Drummer (Rick) issen gewiefter Schieber und Groover, der auch gern Gas gibt, wie er bei PIG//CONTROL bereits unter Beweis gestellt hatte. Heute höre ich sogar die Basslinien (Basti) heraus, was ja nicht bei jedem Konzert der Fall ist. Vielleicht befindet sich nicht jedes Stück auf dem Niveau des wuchtigen Openers „Someone Else“, aber Laune macht der Auftritt über die gesamte Spielzeit. Letztere hätte gerne noch länger sein dürfen, ich bin gerade total drin und sauge den Sound regelrecht auf, da ist leider schon Schluss. Ich kann die Band nur dringend weiterempfehlen, richtig heißer Scheiß, zieht sie euch bei der nächsten Gelegenheit unbedingt rein!


Zu MVRMANSK kann ich nicht allzu viel sagen, da ich von deren Auftritt lediglich ein paar Songs aktiv mitbekomme. Es handelt sich um gut gezockten Post Hardcore, der mich nicht vollständig abholt. Das hätte an einem anderen Tag oder Kontext durchaus anders sein können, aber irgendwie bin ich heute für diesen Sound nicht ganz zu haben. Wobei der Drummer z.B. sehens-/hörenswert spielt und den Midtempo orientierten Songs heftigen Wumms verleiht und mit weit ausladenden Bewegung den Eindruck intensiven Engagements erweckt. Der Sänger verweigert sich der klassischen Rolle und schreit mit dem Rücken zum Publikum, während die Band einen Sound zwischen Schmerz und Wut, Screamo und Postrock, Düstercore und Schwebe-Atmosphäre fabriziert. Ach, eigentlich doch gar nicht übel, ich hab nur gerade mehr Bock zu sabbeln. Werde den Chemnitzern beim nächsten Mal länger und genauer zusehen.


Next Stop: Meierei mit HEXIS, NOISE FOREST und SIBERIAN HELL SOUNDS.

Kommentare   

+3 #1 Philipp 2018-11-01 18:50
HOWLING WOLVES haben noch irgendwas gecovert. Ich komme gerade nicht drauf - wer weiß es noch?

Edit: Stimmt gar nicht -- die haben nix gecovert. Das erklärt, warum ich mch nicht daran erinnere.
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