FROST, SUFFERAGE, APOSTASY, Räucherei, Kiel - 3.5.2003

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FICK DEM FASCHISTISCHEN METALL!
Was die tolle Headline mit den drei Bands dieses Abends zu tun hat? Zum Glück nichts, denn die ham alle geil abgemetert. Aber NACH dem Gig gab`s noch Stress mit `nem armen Spacko in BURZUM-Shört....

Aber der Reihe nach: Zunächst wurde schön im Cafe Stietzel mit Rotwein und Holsten (aus der praktisch-schicken PET-Flasche) und Klängen von HELLBOUND, ANTI-CIMEX und AGENT ORANGE vorgeglüht. Der Weg zur nahegelegenen Räucherei zog sich dann aber arg in die Länge, denn Kollege Timo hatte seine Motorik nicht mehr so ganz unter Kontrolle. Außerdem trafen wir noch auf den Gaardener Punkermob, der gerade anhand Bennis Video vom US BOMBS-Gig den Vorfall vom letzten Wochenende inspizieren wollte.
Nun, NATÜRLICH spielten APOSTASY schon, als wir eintrudelten. Da auch noch diverse Nasen begrüßt werden sollten, bekam ich wenig mit. Immerhin waren trotz der fast NICHT existenten Werbung ca. 80 Schüttelrüben vor Ort. Neben den üblichen Verdächtigen auch ein paar SEHR ILLUSTRE Gestalten (Junkies, Crackheads, Prolls) aber wer bin ich, zu richten? APOSTASY boten guten Death Metal, kam schön ballerig und aggressiv rüber, erstaunlich auch, dass der Sänger wohl gerade erst vor einem Tag eingestiegen war, wie mir zugetragen wurde. Amtlicher Job, Respekt!

Dann folgte ein verdammt kurzweiliger Gig von den Hamburgern SUFFERAGE. Als ich deren Namen vor Jahren zum ersten Mal falsch als SUFF RAGE auf `nem Flyer las, dachte ich noch, die würden Deutschpunk dudeln (quasi nach dem Motto: Noch ein Humpen mehr gegen dat System). Doch mitnichten, geiler Death Metal im Florida-Style mit abartig röchelnder Sängerin steht bei denen auffem Speiseplan. Die gute Jasmin röhrte dann auch mindestens so fett wie SINISTERs Rachel oder ARCH ENEMYs Angela. Ein weiterer Pluspunkt ist der HUMOR der Band. Mit lockerem Grinsen auf den Backen, entspannten Ansagen und überhaupt viel Spielfreude wirken SUFFERAGE einfach souveräner und sympathischer als diverse Düsterbands, die immer TOUGH AS HELL ihre Ärsche zusammenkneifen. Und rein technisch sind sie auch verdammt gut geworden, da knallten einem doch SEHR CREMIGE Riffs um die heißen Öhrchen. Geiles Gedonner!

Da wir die Hamburger so selten sehen, zogen wir uns auf ein paar Bierchen in den Backstage-Bereich zurück. Jasmin war mit ihrer Leistung gar nicht glücklich, da sie sich auf der Bühne wohl null gehört hatte. Für jede/n Sänger/in die Hölle, aber jegliche Bedenken waren wirklich unnötig. Nu, dadurch verpasste ich leider FROST fast komplett. Aber was ich sah, kam mal wieder gut. Voll geschminkt und mit umgedrehtem Kreuz auffer Bühne gab es Old School Black Metal zu hören. Wenn ich nach den wenigen Songs urteile, die ich miterlebte, auch vermehrt mit coolen langsamen Passagen. Schön sperrholzig und schrankwandig. Die Stimmung war offenbar auch weiterhin durchgehend gut.
Der bis dahin feist nette Abend bekam dann jedoch den bereits erwähnten Tiefpunkt zu schmecken. Wir wollten dat Etablissement gerade verlassen, als wir eines mittelgroßen Tumults gewahr wurden. Und wat soll man sagen? Der dicke Drummer einer Kieler Deutschpunkband (nu wirklich) hatte Schaum vorm Mund und einen kläglichen Knaben am Schlawittchen. Mann, erwähnter Drummer ist sonst die Ruhe in Person, aber der Spacko war ausstaffiert mit obskuren Runen und einem BURZUM-Shirt. Wer diese PISSBAND nich kennt, dem sei kurz gesagt, dass deren Leader Varg Vikernes als Mörder im Knast sitzt und von da aus bereits mehrere faschistische Bücher geschrieben und veröffentlicht hat. Der gebeutelte Varg-Jünger faselte dann das KLÄGLICHE Argument, dass "doch die Musik von Burzum voll geil" sei, er auch kein Nazi sei und überhaupt. Nur hatte unser ERZÜRNTER Freund ihn wohl offenkundig auf dem letztjährigen WACKEN OPEN AIR gesehen und zwar FASCHO-PAROLEN skandierenderweise. Es erhob sich in der Meute das Argument, dass dat Kräfteverhältnis ungerecht sei, überhaupt alles jetzt nichts bringe und so wurden nur ein paar Backpfeifen verteilt und die Menge trollte sich bettwärts. Klar, der in die Ecke getriebene DORFNAZI wird aus diesem Abend sicher nicht geläutert hervorgehen. ABER ich fand es unserem Bekannten hoch anzurechnen, dass er nicht die Augen zugemacht hat, als er die Dumpfbacke bemerkt hat! Zu oft werden solche Gestalten stillschweigend toleriert, aber dieser hier wird zumindest eins verstanden haben: In Kiel läufst du besser nich mit RECHTSOFFENEM OUTFIT rum und hoffentlich bald auf keinem METALKONZ mehr!!
Wie es aus irgendeiner Ecke an diesem Abend erschallte:
FICK DEM FASCHISTISCHEN METALL!
- Beitrag von: Philipp

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