THE BOMBPOPS / 17.05.2018 – Hamburg, Monkey's Music Club

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The Bombpops spielten am Donnerstag zum ersten Mal in Hamburg und lieferten ein knackiges 50-minütiges Set aus schnellen, unbeschwerten Punkrock-Songs ab – mit einer Menge alberner Ansagen zwischendrin.



„Hamburg! We made it, finally. I didn't go to the hospital this time!“ So begrüßt Sängerin Poli das Publikum, in Anspielung auf die abgesagte Show 2015, als die Band eigentlich ihr allererstes Europakonzert im headCRASH spielen sollten, aber die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machte.

Dass es dann mit einer B-Seite als Opener losgeht, spricht dafür, dass die Band durchweg solides Material raushaut: Breathe ist schnell und kraftvoll und die Masse geht von Anfang an ab. Nur der Live-Sound lässt zu Beginn leider zu wünschen übrig: Jen und Polis Stimmen harmonieren an sich wunderbar und machen den Klang der Band aus – dann ist es entsprechend besonders ärgerlich, wenn sie zu leise im Soundbrei untergehen.

The Bombpops, live in Hamburg 2018

Zum Glück bekommt der Mischer es relativ schnell halbwegs in den Griff und man kann nun mehr und mehr würdigen, in wie guter Form die Band ist und mit welch soliden musikalischen Fähigkeiten sie daherkommt. Das Zusammenspiel wirkt routiniert, aber voller Spaß am Performen.

Die Ausstrahlung beider Frontdamen ist energievoll und charismatisch – und dabei lassen sie selbst komplexe Gitarrenparts erscheinen, als wäre es ihre leichteste Übung. Jen schaut mit ihren wachen Augen hin und her und wirkt hyper-aufmerksam auf das Publikum eingestellt. Poli bewegt sich viel auf der Bühne und geht einmal sogar für einen längeren Instrumental-Breakdown in der Menge spazieren. Aber bei alledem soll die Leistung von Bassist und Schlagzeuger natürlich nicht unerwähnt bleiben. Josh an den Drums ist eine wahre Maschine und es macht Laune, ihm beim lauten Mitsingen und Stöckchen-Drehen zuzuschauen. Neil wird besonders abgefeiert, als er das Bass-Intro zu Dear Beer darbietet, was mit seinem blink-182-Stil sehr eingängig ist und beim Publikum sofort gut ankommt.

Die Band spielt ohne ausgedruckte Setlist-Zettel: Das Programm scheint also in seinem Aufbau erprobt und altbewährt zu sein. Um es mit einem Wort zusammenzufassen: Schnell! Der einzige langsamere Song, ist das Grunge-mäßige Jerk in der Mitte der Show, wo man ein bisschen durchatmen kann. Insgesamt liegt die Songauswahl schwerpunktmäßig auf dem Debüt-Album Fear Of Missing Out. Dazu kommen zwei Songs (Dear Beer, Turn Up The Thermostat) von der neusten EP und ein einziger ganz alter Track (Outta Hand), der das Publikum besonders begeistert – wohl gar nicht unbedingt aus Nostalgie für alte Songs, sondern weil’s einfach ein tolles Lied ist.

Aber es geht ja nicht nur um die Songs. Wie Jen in einer eigenartigen Bandvorstellung sagt: „We're an American band and we like to talk a lot.” Das stimmt. In bester NOFX-Manier labern sie allen möglichen Unsinn zwischen den Liedern, etwa über Hamburg („Where are the hookers at?“) oder die Vorband (The Vanjas) und deren tolle Sängerin („I wanna be her when I grow up.“) oder Genussmittel auf Tour („We accidentally did some speed…“).

„We only have a few songs left. We can talk some more, though.“ Nach weniger als einer Stunde ist der Spaß vorbei – theoretisch vielleicht etwas kurz, aber bei diesem Tempo und Power beschwert sich praktisch wohl keiner. Als Zugabe gibt’s die A-Seite von der Can Of Worms EP: ein schöner Rückbezug auf den Anfang und ein runder Abschluss.

Das Publikum ist herzlich eingeladen, nach der Show noch mit der Band rumzuhängen und zu schnacken. Insbesondere diejenigen, die 2015 vor verschlossener Tür standen, werden noch einmal angesprochen: „We might have something for you.“ – „Yea, a real kick in the dick.

Kommentare   

+1 #2 Matt 2018-05-20 19:23
Yeah, auch von meiner Seite 100% Zustimmung. Die Seite ist nur richtig geil, wenn es wirklich bunt ist, also traut euch, ist gar nicht schlimm, im Gegenteil, macht Spaß!
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+4 #1 Philipp 2018-05-19 11:20
Cool, dein erster Artikel hier, oder? Willkommen, sach ich!
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