RAM, PORTRAIT, TRIAL / 23.02.2018 – Hamburg, Bambi Galore

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Was für ein Tourpaket! RAM, PORTRAIT und TRIAL zusammen unterwegs – wer auch nur ein bisschen was mit Heavy Metal anfangen kann, den MUSS das doch ansprechen. Und in der Tat ist das Ding dann auch ausverkauft. Dank fürs Kartenbesorgen geht an unseren rasenden Knipser Jan ML, der leider kurz vorm Konzi fies erkrankt (gute Besserung!), sodass er für diesen Bericht keine Bilder beisteuern kann. Netterweise springt Jan Bünning (PARAGON) für ihn ein. Okay, here we go:


RAMRAM

Bilder von Jan Bünning - Danke!




Wir sind früh dran und hängen noch im Vorraum des Bambi ab, denn vorm Eingang zu den Katakomben hängt noch das Schloss und für Streetboozing ist es definitiv zu kalt. Im Sekundentakt trudeln dann aber auch bekannte Bangerfressen ein und wir fachsimpeln über die besten Bands des am vorigen Wochenende genossenen METAL ASSAULTs (Bericht ist na logisch in der Mache). Der Merch wird schlauerweise heute wieder oben angeboten und kein anderer als Mr. Tyrant von NIFELHEIM betreut den Kram. Ich komme mit ihm angesichts seines T-Shirts von THE RODS gleich in eine angeregte Fachsimpelei über die beste Scheibe der New Yorker Legende (er findet übrigens tatsächlich, dass „Vengeance“ dieser Titel gebühre, ich hingegen mag mich kaum zwischen „Wild Dogs“, „Rock Hard“ und „In The Raw“ entscheiden). Da öffnet Nelson auch schon die Schleusen und empfiehlt mir als „Schnaps des Tages“ noch den „Leberhaken“. Dafür werde ich mich irgendwann revanchieren.


TRIALTRIAL
 

Der Ablauf des Abends scheint bewusst orchestriert: Erst die komplexeren TRIAL, dann die KING-DIAMOND-meets-Dunkhelheit-Könige PORTRAIT und schließlich pure Heavy Metal Tyranny von RAM. Es wird also mit jeder Band etwas straighter und heavier. Wobei mir bereits TRIAL ein verblüfftes „Alter!“ entlocken. Ich besitze zwar das „Vessel“-Album, aber irgendwie ist mir die „Motherless“-Scheibe durch die Lappen gegangen und somit hatte ich die Weiterentwicklung der Band verpasst. TRIAL weben Gitarrenstrukturen, durch die man erst mal durchsteigen muss. Dennoch gerät das Songwriting nicht zu zerfahren, denn fast jeder Song wird von flotten Uptempo-Drumming nach vorn geschoben. Und Linus Johansson singt verdammt noch mal erstklassig! Mindestens nebenbei erwähnt werden muss sein Jim-Morrison-Look samt offenem Hemd, welches die nackte Hühnerbrust samt hippiesker Kette entblößt. Wichtiger sein teilweise an Harry Conklin erinnernder Gesang und Kracher wie „Cold Comes The Night“, „Aligerous Architect“, „Motherless“ oder „Through Bewilderment“. Logisch, dass nicht nur ich nach dieser Show heute Abend noch das neue Album abernte.


TRIALTRIAL
 

PORTRAIT



Ich weiß nicht, ob die Sänger einen Tourcontest fahren, wer das mutigste Outfit trägt. Gewinner ist in jedem Fall das Publikum, denn wer steht nicht auf durchgeknallten Heavy-Metal-Look? Per Lengstedt jedenfalls hat sich zur Feier des Tages in ein hautenges Netzhemd geworfen und für die Tour den Schnurrbart wuchern lassen. Mit jedem Song schraubt er sich sirenenhafter in höchste Höhen, bis die Hirne bimmeln. Die Stimmung steigt im jetzt proppevollen Bambi. Mit „Burn The World“ haben PORTRAIT einen Klassiker geschrieben, der die KING DIAMOND/MERCYFUL FATE-Einflüsse mit blackmetallischen Vibes verbindet. Die Gitarren zaubern virtuos und „Burn The World“, „Martyrs“ oder natürlich „Beast Of Fire“ lassen so manchen Hobbyscreamer im Mob mitjodeln, es wird später von mindestens zehn zersprungenen, weil zersungenen Bierpullen gerüchtet. Killer!
 

PORTRAITPORTRAIT

RAM



RAM haben in den letzten Jahren einfach alles richtig gemacht und es ist nach sechs brillanten Scheiben und den unzähligen mitreißenden Konzerten schön zu sehen, dass die Schweden langsam bekannter werden. Heute gefallen sie mir sogar noch etwas besser als beim letzten Mal. Es stimmt einfach alles: Nach fünfzehn Gigs in einer Reihe ist die Band super eingespielt, Oscar ist feist bei Stimme, tyrannisiert alles weg, der Sound ist cremig und die Setlist reiht Kracher an Kracher. Und – auch nicht unwichtig – dazu dreht der Mob so richtig am Rad, schmettert lauthals mit und feiert mit „RAM! RAM! RAM!“-Chören. Was für eine Menge Hits sind das aber auch bitte mittlerweile! „Eyes Of The Night“, „The Ursurper“ (argh!), „Machine Invaders“, „Infuriator“, „Gulag“ – sie alle sind dabei. Als Zugabe kommt auch endlich mal wieder “Suomussalmi (The Few Of Iron)” – ein Fistraiser der Extraklasse. Doch die Band hat immer noch nicht genug, der offizielle Tourabschluss soll gewürdigt werden und so kommt es zu einer All-Star-Jam, die u.a. alle drei Sänger umfasst, welche JUDAS PRIESTs „Hell Patrol“ mit Glut in den Augen und Inbrunst in den Stimmen intonieren. Ohrwurm-Alarm.
 

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Spätestens in fünfzehn Jahren werden wirklich alle alten Helden weg sein? Keine Sorge, dann übernehmen RAM das Ruder! BANG YOUR HEAD OR LOSE IT!

Kommentare   

0 #2 Philipp 2018-02-28 17:35
Mehr Biester auffer Galerie:
http://www.dremufuestias.de/index.php?view=category&catid=634&option=com_joomgallery&Itemid=191
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+1 #1 Philipp 2018-02-28 16:10
Jetzt mit Fotos von Jan Bünning. Danke!
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