Y&T, Q5 / 08.10.2017 – Hamburg, Markthalle

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Ein Gutes hat die schöne neue Welt mit ihrer Digitalisierung ja – Bands, die man bis vor wenigen Jahren noch nie live gesehen hat, sind jetzt gezwungen, ihre Touraktivitäten deutlich zu erweitern. Ob das bei Y&T der Hintergrund für die Tatsache ist, dass ich sie jetzt zum dritten Mal in drei Jahren sehe, nachdem ich vorher drei Jahrzehnte vergeblich danach geschmachtet habe, weiß ich natürlich nicht – vielleicht sind die Hardrockhaudegen auf ihre alten Tage auch schlicht (noch) tourgeiler geworden. Wichtiger ist: Die stehen noch voll im Saft, zocken Shows, die über zwei Stunden voller magischer Momente dauern und dann haben sie auch noch Q5 als very special guest dabei! Ich sage: Hin!


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Fotos von Olaf Walter. 




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Q5 spielen dann auch bereits ihren ersten Song, als wir die Markthalle entern. Die erste Band GREY ATTACK haben wir somit komplett verpasst, obwohl wir bereits um 18:00 Uhr losgefahren sind. Einerseits arbeitnehmerfreundlich geplant, andererseits nicht an die Rock’n’Roll-Hörer*innen gedacht, die am Sonntach gern mal länger an der Matratze lauschen. Q5 sind jedoch definitiv ausgeschlafen und fit. Was hat die Band nicht schon für amtliche Hymnen geschrieben!


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„Pull The Trigger“, „Missing In Action“, „Ain’t No Way To Treat A Lady“, „Teenage Runaway“, “New World Order” und natürlich “Steel The Light” rennen offene Türen ein und warden glänzend dargeboten – heavy und knackig drückt es aus der Maha-Anlage und Jonathan Scott K. ist super bei Stimme. Der Kerl könnte wahrscheinlich heimlich für Mark Tornillo bei ACCEPT-Konzerten einspringen, ohne dass ein Gros der Besucher*innen es bemerken würde. Offen bleibt nur die Frage, warum Evan Sheely bei jedem Q5-Auftritt diesen Römerhelm mit Iro-Aufsatz trägt.


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Nach den Auftritten im Downtown Bluesclub und in der Markthalle war es klar wie Karlsquell, dass Y&T nur überirdisch abliefern würden. Dennoch haut gleich der Einstieg mit „Black Tiger“ alle aus den Puschen. Der Klang ist hervorragend, die Band spielstark und bestens aufgelegt. Dave Meniketti kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, als ein gewisser Schleswiger Kneipier bereits nach dem ersten Song „Open Fire!“ verlangt und äfft diesen später mit faustischem Lächeln singend nach, nur um genau diesen Song nicht zu spielen. Macht nichts, denn die Setlist fällt dennoch mega aus und umfasst bestimmt zwei Stunden Zockzeit. Highlights sind eigentlich kaum zu betonen, da der Auftritt nicht einen schwachen Moment enthält. Die bluesig-dreckige Röhre von Meniketti, der tighte Punch von Mike Vanderhule – wer vermag da cool zu bleiben?


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Die derbsten Fistraise-Momente sind vielleicht „Mean Streak“, „Hang ‘Em High“, „Rock’n’Roll’s Gonna Save The World“ oder „Forever“, wobei die ruhigen Biester „Rescue Me“ (episch!) und „I Believe In You“ nicht minder intensiv intoniert werden. Y&T gibt es seit – da muss man kurz schlucken – 1974 und Mr. Meniketti ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied, weshalb er allen verstorbenen Wegbegleitern auch in einer längeren Ansage gedenkt. Abschließend muss ich noch einmal explizit auf die herausragende Performance aller vier Musiker verweisen, die für ihre Soli auch immer wieder spontanen und völlig zu Recht euphorischen Szenenapplaus erhalten. Sensationell!


Alle

Kommentare   

0 #1 Philipp 2017-10-14 11:22
Jetzt mit Fotos von Olaf Walter. Danke! Mehr in der Galerie:

http://www.dremufuestias.de/index.php?view=category&catid=606&option=com_joomgallery&Itemid=191
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