BLACK LUNG, HOMESPUN / 05.10.2017 – Kiel, Schaubude

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Eigentlich bekloppt: Da spielt man in dieser Woche schon mit seiner eigenen Band drei Konzerte, am Sonntag steht dazu ein lange anvisierter Besuch in Hamburg an und dennoch muss auch das Ding heute Abend noch besucht werden! Und das, obwohl ich gar nicht so der Stonerkopf bin. Aber: There’s no parole from Rock’n’Roll! Und außerdem ham sich Arnika und Dicki heute angekündigt, die ich seit der Rückkehr von ihrer Reise auch erst einmal wiedergesehen habe. Reicht doch schon als Grund.

 
Den Opener macht eine relativ junge Band aus Kiel, die hier bereits vom ollen Sackers lobend erwähnt wurden. Und der Gute hat Recht, wenn er von einer eigenständigen Stimme und gut harmonierenden Gitarren redet. Die Band ist zwar insgesamt noch recht schüchtern in ihrer Präsentation – vor allem Sängerin Lilly dürfte gern etwas selbstbewusster agieren - , hat aber doch diverse Ideen am Start, welche immer wieder aufhorchen lassen. Classic Rock meets Fuzz-/Stonerrock, aber durchaus mit eigener Note. Diverse Riffs treffen bei mir voll ins Schwarze, dazu überraschen unerwartete Schlenker und Breaks, ohne dass HOMESPUN gewollt experimentell klängen. Die Stimme hat Potenzial, ist aber manchmal etwas zu leise. Aber da dies eins der ersten Konzerte der Band darstellt, geht in Zukunft bestimmt noch einiges!

 
Nach einem entspannten Schnack im Raucherraum geht es mit den von Dicki heiß empfohlenen BLACK LUNG weiter. Wenn ich es recht mitbekommen habe, ist dieses Trio aus den FLYING EYES hervorgegangen. Leider kann es meiner Ansicht nach jedoch nicht mit deren Qualitäten mithalten. BLACK LUNG haben das Problem vieler Stonerbands, sie setzen doch sehr auf Groove und Sound, lassen aber spannendes Songwriting und Melodien vermissen. Das dröhnt alles ganz gefällig vor sich hin, hängen bleibt aber so auf Anhieb bei mir nichts. Ein Gegenbeispiel aus dem Genre wären GREENLEAF, an deren Budenkonzi vom letzten Jahr ich mich jetzt noch gut entsinnen kann. Komisch finde ich ja, dass BLACK LUNG auf einen Bass verzichten und zwei Gitarren für sich sprechen lassen. Klar, die Biester röhren tief und fett, aber so manches Mal komme in nicht umhin, mir eine Basslinie dazuzudenken, welche die etwas dröge Darbietung hätte aufpeppen können. BLACK LUNG sind jetzt auch nicht unterirdisch schlecht, aber mehr als recht generischen Stoner kann ich da nicht heraushören.
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