FATES WARNING / 24.01.2017 – Hamburg, Logo

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Bei wenigen Bands teilt sich die Anhängerschaft derart in Fans der Frühphase und jene, die eher die jüngeren Alben favorisieren. FATES WARNING haben diesen Gegensatz durch das vehemente Ignorieren der Arch-Songs möglicherweise noch verstärkt. Doch 2016 ist es ihnen gelungen, ALLE glücklich zu machen – erst die Old School-Fans mit dem historischen Auftritt der „Awaken The Guardian“-Originalbesetzung (KEEP IT TRUE) und dann die Freund*innen der aktuellen FATES WARNING, und zwar mit dem Überalbum „Theories Of Flight“. Ich sage nur: „From The Rooftops“ und „Seven Stars“…

FATES WARNING


Fotos von Maja von Lobeck



Vor dem Genuss steht noch eine leicht hektische Anreise: Ausgerechnet heute stehen Zeugniskonferenzen an, die in meinem Falle bis halb acht andauern. Doch ich habe einen Lift bis Lübeck, donnere mit der Bahn bis zum Hauptbahnhof HH, mit der S-Bahn weiter zum Dammtor und kann vorm Logo sogar noch eine günstigere Karte abgreifen (Danke an Jan, der diesen Deal eingefädelt hat). Ich komme exakt nach den beiden ersten Bands an, von denen mir ausnahmslos jede*r erzählt, dass sie – sagen wir es mal sehr diplomatisch – nicht wirklich zu FATES WARNING gepasst hätten.

 
FATES WARNING


Bereits auf dem letzten Hamburger Gastspiel (2014, Rock Café Sankt Pauli) waren die Publikumsreaktionen extrem enthusiastisch – heute deutet sich früh an, dass diese Stimmung noch getoppt wird. Denn der Opener heißt „From The Rooftops“. Den ruhigen Anfang benutzt die Band nicht etwa als Intro vom Band, sondern zockt ihn vielmehr live. Dann schrauben sich diese hypnotisierenden Matheos-Riffs in meine Birne und spätestens beim Refrain überzieht eine fette Gänsepelle meinen Körper. Ich war gespannt, wie FATES WARNING den Part mit dem sich überlappenden Gesang bringen würden – nun, schlicht durch Backing Vocals von Joey Vera und Mike Abdow, die mit den Worten „ There’s nothing“ einsteigen, auf die Ray Alder mit „Nothing that time can’t end“ folgt. Alder ist richtig gut bei Stimme und wirkt wie auch die gesamte Band hochmotiviert. Es handelt sich um den ersten Auftritt der Tour, was bedeutet, dass die neuen Songs heute zum ersten Mal überhaupt live gespielt werden. Dabei ist deutlich zu merken, dass die Band nicht mit derartig positiven Reaktionen auf ganz neues Material gerechnet hat. Ray Alder bedankt sich in seiner typisch höflichen Art mehrfach dafür. Die Setlist umfasst immerhin 16 Songs, wenn mensch den kurzen Auszug aus „The Ivory Gate Of Dreams“ mitzählt. Neben den Alder-Klassikern (s.u.) freue ich mich besonders über „One Thousand Fires“, „Firefly“ und das schlicht gigantische „Seven Stars“. Alle einfach mal kurz die Fresse halten hier, das neue Album auflegen und die Zeilen „I've felt the flame, seen the light / Of your seven stars that burn at night, forever / Seven stars, destination" wirken lassen. Das Publikum saugt jede Note auf, feiert zu Recht jedes einzelne Bandmitglied. Es ist ja schon ein reines Vergnügen, das Zusammenspiel von Bobby Jarzombek (d) und Joey Vera (b) zu studieren. Und das bei übrigens bestem Sound, der angenehm differenziert abgemischt ist und ein im Vergleich zu den Alben raueres Fates-Warning-Hörerlebnis ermöglicht. Bei „Eleventh Hour“ übertönen die „Oh-ho-ho-hoo“-Chöre glatt die Band, sodass selbst Jim Matheos verblüfft aufguckt. Mit „Point Of View“, „Through Different Eyes“ und „Monument“ folgen weitere Favoriten. Dass die klassische Phase ausgelassen wird, überrascht keine*n, das wurde auf dem KIT zelebriert, aber „Nothing Left To Say“ hätte ich schon noch gern gehört. Mehr kritische Punkte kann ich beim besten Willen nicht finden. Dieses Jahr spielen FATES WARNING noch auf diversen Festivals – wer die Tour verpasst hat, dem sei ein Besuch dringend empfohlen!


FATES WARNING
 

Setlist:

From The Rooftops
Life In Still Water
One
A Pleasant Shade Of Grey, Part III
One Thousand Fires
Seven Stars
A Handful Of Doubt
Firefly
The Light And Shade Of Things
A Pleasant Shade Of Grey, Part IX
A Pleasant Shade Of Grey, Part XI
The Ivory Gate Of Dreams (angespielt)
The Eleventh Hour
Point Of View
Through Different Eyes
Monument

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