M:I:M Mosh im Mai-Benefizkonzert / 08.10.2016 - Kiel, Räucherei

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Für 6 Euro fünf Bands. Das klingt passabel, zumal ich für dieses Lineup eigentlich tiefer in die Tasche greifen würde. Doch es dient einem guten Zweck. Beim letzten Mosh in den Mai hat ein Feuerwehreinsatz die Kosten für den Veranstalter dermaßen in die Höhe getrieben, dass eine Benefizveranstaltung als rettende Quelle sozusagen finanzielle Abhilfe schafft. Das dient auch der Allgemeinheit und hat ein Fortbestehen des 'Mosh im Mai' zum Ziel. 


Als Opener holzen die Jungs von EXTINCT ihren Thrash Metal von der Bühne. Die Combo beherrscht ihr Handwerk durchaus, jedoch zündet die Euphorie der Anwesenden nicht wie gewohnt zu noch so früher Stunde. Dabei machen EXTINCT einen wirklich guten Job und Sänger Helge bellt seine lyrischen Ergüsse zu dem Geschredder. Kein Wunder, dass der Herr alsbald im Schweiße steht. Ein bisschen lauter könnte der Sound sein. Unfreiwillig werde ich stellenweise an die Kieler Thrasher von Slow Kill System erinnert. Ganz geil und die noch recht nüchternde Gesellschaft dankt es ihnen mit Applaus. Immer n bisschen enttäuschend, wenn die Band gut, der Laden aber noch nicht zur Hälfte befüllt ist.


Nach einer kurzen Ziehung vor der Räucherei ballert es drinnen. Die klingen vom Klampfensound wie Dismember. HYPNOTIC liefern das totale old school Death Metal Brett. Schönes Geballer des Trios aus Husum. Schön, wenn eine Band die gleichen Platten im Schrank hat wie ich und dementsprechend vom Stapel zieht. HYPNOTIC reden nicht viel. Eigentlich kann ich mich nicht an irgendwas von dem 'Zwischen den Songs-Gerede' erinnern. Dafür aber an diese Livegranate, die die Herren dort abfeuern. Also die guck ich mir nochmal an, wenn die mal wieder in der Nähe sind. Die sind Pflicht und ich hab locker zwei Bier geordert, um dieser Hölle zu entkommen. Hat nix gebracht. Jetzt bin ich eingefleischt und geil auf HYPNOTIC!


Die Dritten im Bunde waren OBSKURA aus Schleswig. Diese Band zelebriert gekonnt die 90er Form des Thrash Metals. Drummer Boris klingt koordiniert und Sänger Marvin schön dreckig. Der Sound als solcher ist generell echt gut. Ein Blick hinter das Mischpult offenbart dem Kenner: hier steht Greif Hellhammer von den Asis Smoke Blow am Regler und leistet einen verdammt guten Job. OBSKURA ist Thrash Metal. Marvins Growls lassen aber das Death Metal Herz höher schlagen und so ist es auch dank des Gesangs ein Ausflug in härtere Gefilde. Schön auch zu hören, dass der Weggang des Ex-Sängers Marco und somit der 2. Klampfe die Band im Sound keineswegs Einbußungen hat und gekonnt ihren Part zum MIM-Benefiz leistet. Sauber, Leudde!


TOTAL VIOLENCE sagte mir nur insofern etwas, weil ich den Namen schon auf einigen Flyern gelesen hatte. Allzulange gibt es die wohl noch nicht und dementsprechend waren meine Erwartungen nicht so hoch gesteckt. Doch damit sollte ich gehörig falsch liegen. Diese Combo stößt mich aber sowas von vor die Birne, denn die Typen, die vom Alter her in den 20ern liegen, zocken Thrash Metal und das verdammt nochmal affengeil. Sauber gezockte Riffs, die mich an alte Kreator erinnern lassen oder Metallica, na, auf jeden Fall ist ein Einfluss des 'Who is Who' im Bay Area-Stil nicht von der Hand zu weisen. Das ist nicht nur affengeil, sondern zudem eine Freude, dass es noch junge Mukker gibt, die das Zepter des Metal dermassen hoch halten, dass man keine Angst haben muss, der Nachwuchs bliebe aus! Das es ihnen sichtlich Spaß macht, sehe ich an den grinsenden Fressen der generell bestgelaunten Formation des Abends. Hammer Band und da geh ich gleich hin und sabbel was von Berichterstattung. Denn ich brauche diese CD! 


TYSON steht auf dem Programm. Und Sie schaffen es, den noch verbliebenen Haufen (ein paar Metaller haben sich nach dem Total Violence-Gig verabschiedet, um in der Trauma oder wat weiß ich wo amtlich einen zu heben. Keine Ahnung, ob denen jemand ins Hirn geschissen hat) zu mobilisieren, denn TYSON mixen Hardcore mit Thrash Metal. Doch meiner Meinung überwiegt der Metaleinschlag und zwar ganz gehörig. Die ballern einen Knaller nach dem Anderen ab. Bei einigen Bands vorher gabs schon Training für die Nackenmuskeln aber was TYSON da abziehen, ist die geballte gekonnte Kraft Kiels. Ok, ok....die Kenner sagen 'Joa is Tyson, ne'. Ich aber sage, dass diese Band zu den wichtigsten und besten Brachialformationen der Landeshauptstadt gehört. Richtig fetter Gig!!!

Kommentare   

+1 #1 Boris Flügel 2016-10-25 10:13
Geiler knackiger Bericht vom Benefiz-Konzi ! Danke Dirk ! Das war ein wirklich geiler Abend in der Räucherei Kiel !
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