DEAD LORD, NIGHT VIPER, LIZZIES, OBLIVIOUS / 15.10.2016 – Hamburg, Bambi Galore

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S_K: Wenn es um Konzerte geht, schimmel ich in letzter Zeit doch recht selten in Kiel ab. Das Bambi Galore ruft wieder mal, also zack zack - um 18 Uhr Treff am Bahnhof mit den üblichen Verdächtigen und auf geht's nach Hamburg Billstedt. DEAD LORD, NIGHT VIPER, LIZZIES und OBLIVIOUS stehen bereit um, die Bühne abzubrennen. Ich hab mich für dieses Konzert erst spät entschieden, aber da ne Woche Urlaub ansteht, spüre ich, dass der Beginn dieser freien Zeit doch mit einem guten Konzert gefeiert werden muss. Wie überaus fett dieser Abend werden sollte - incl. einer wüsten Rückfahrt mit dem obligatorischen Schienenersatzverkehr - war mir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht klar.

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Philipp: Und ich HATTE schon richtig hohe Erwartungen, aber selbst die wurden noch übertroffen. DEAD LORD und LZZIES standen schon im Vorfeld als geile Livebands fest, NIGHT VIPER haben ein sehr gutes Debutalbum veröffentlicht, nur die vierte Band im Billing, den Opener OBLIVIOUS, hatte ich persönlich noch nicht auf dem Zettel.

MetalSon: Endlich schaffe ich es mal ins Bambi Galore. Bei dem Billing konnte ich meinen ersten Besuch aber auch nicht weiter "hinauszögern".


S_K: OBLIVIOUS sind sympathische Schweden, die 70er Jahre Rock machen. Das kriegt die Band, die ich so wie die spanischen LIZZIES nicht auf dem Radar hatte, ziemlich solide hin. Und die Burschen, insbesondere der Sänger, freuen sich über die volle Bambi-Hütte und haben mächtig Spaß. Das Publikum honoriert das Ganze und feiert die Combo ordentlich ab. Alles in allem haut mich das zwar noch nicht aus den Puschen, aber OBLIVIOUS huldigen ihren 70er-Jahre Vorbildern mehr als gut, rocken und zaubern ein Lächeln in meine Visage. Und das allein nicht nur, weil sie sich so niedlich über all die Leute freuen, die vor der Bühne die Köppe schütteln.

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Philipp:
Es ist auch wirklich erfreulich, wie voll der Laden bereits um neun Uhr ist. „If we set up a show in Sweden supposed to start at nine people start appearing at twelve“, freut sich der Sänger mit ungläubigem Grinsen ob der dichtgedrängt stehenden Bängerhorden. Hier zeigt sich, dass das Reservierungssystem des Bambi im Grunde genial ist: Man muss ja früh erschienen, da es keine Hardtickets im VVK gibt, wohl aber die Möglichkeit per Mail zum VVK-Preis zu reservieren, wobei die Reservierung wieder frei wird, wenn sie bis 21.00 Uhr nicht eingelöst wird. Dadurch sind bei gefragten Konzerten alle früh vor Ort und kommen nicht erst zum „Headliner“. Womit ja nicht gesagt ist, dass OBLIVIOUS allein deswegen leichtes Spiel hätten! Nein, die Schweden kommen hart hippiesk rüber, verbinden Proto Metal mit psychedelischen Schweinereien, welche sich mittels zauberhafter Melodien in die Ohren schmeicheln. Diese Band kann man echt nur mögen. Leider verspüre ich heute so einen brennenden Durst, dass ich Bedenken habe, den Inhalt meines Portemonnaies zu früh am Merchtresen zu leeren. Das führt dazu, dass ich entgegen meiner sonstigen Prioritäten weder die 7“ von NIGHT VIPER noch ein Album von OBLIVIOUS abernte, was mich jetzt nun ärgert. Dabei hat mich der dem Betrachter perspektivisch entgegenkletternde Frosch des Debutcovers so angesprochen!  

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MetalSon: Oblivious aus Schweden erweiterten die Anzahl der Bands der "Melt In Your Face European Tour 2016" zum Tourabschluss auf vier. Pünktlich um 21 Uhr geht es los. Der Vierer aus Linköping bietet Hard Rock mit einer Prise Classic Rock, ähnlich wie The Brew (UK). Beim vorherigen Reinhören in etwas Material wirkte die Musik auf mich etwas energielos. Live ist dies jedoch deutlich anders. Die Band ist spielfreudig und auch sichtlich erfreut ob der sehr positiven Reaktionen. Insgesamt ein sehr guter Einstieg.

Setlist (thanks to Joakim for sending it!)
For who do you burn
Dirty hand
Riding down
Screwed
Star quality
Boiling brain
Shore to shore

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S_K:
Die spanischen LIZZIES haben sich nach einer der Gangs aus dem Kultstreifen THE WARRIORS benannt. Yep, in zelluloidtechnischer Hinsicht haben die Damen schon mal Geschmack und das zeigt sich auch in dem, was sie aus ihren Instrumenten raus hauen. 1a klassischer Heavy Metal, der mich an alte JUDAS PRIEST oder SAXON erinnert. Auch hier gibt's wieder eine 70er Jahre Kante, aber eher so härtere Endsiebziger. Die vier Mädels stehen hinter dem, was sie da machen und das merkt man in jeder Sekunde. Der Sympathiebonus steigert sich noch mal deutlich und der Bambi-Mob dreht entsprechend vermehrt ab. Ich find's schon mal gesteigert geil und harre der Dinge, was da mit NIGHT VIPER noch so kommen mag. At home höre ich mir später noch einige LIZZIES Songs im Netz an. Im Vergleich zu dem Live-Eindruck wird mir noch mal klar, wie gut die Sängerin war und ist. Was die Frau aus ihren Lungen schmettert, ist schon nicht ganz einfach, aber live war das mindestens so gut wie auf Platte (wenn nicht sogar besser). Gerade bei den Hochtönen kackt ja so mancher Sänger live derbe ab, aber die LIZZIES Shouterin hat an diesem Abend allen gezeigt, was ne gesangliche Harke ist!

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Philipp: Waren die LIZZIES auf dem HEADBANGERS OPEN AIR bereits gut, zeigen sie sich heute in allen Belangen gesteigert. Und eins muss ich erst mal festhalten: Ich find’s im Heavy Metal so herrlich, dass durchgeknallte Outfits mit Spandex, Nieten, Leder und 80er Frisuren getragen und gefeiert werden. Und die Spanierinnen tragen ihre Klamotten mit einem derart selbstverständlichen Style, dass sie bereits Sympathiepunkte sammeln, bevor sie losgezockt haben. It’s not just boys fun! Klemsen weist zu Recht daraufhin, wie gut Elenas Stimme rüberkommt – totale Power und Geschmeidigkeit, und das am letzten Tag der Tour! Da fräsen sich die Refrains der „Good Luck“-Kracher nachhaltig in die kollektive Gehirnmasse. „Night In Tokyo“ erweist sich als Mitsingstimmungswunder, „Phoenix“ und „Viper“ trainieren die Nackenmuskeln und zu „One Night Woman“ werden Bierpfützen durch hemmungsloses Stampfen zur Decke gespritzt. Band und Audienz sind euphorisiert bis Anschlag – was allerdings für den ganzen Abend gilt.

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MetalSon: Dann kommt einer meiner beiden Gründe, das Konzert zu besuchen. 2012 wurde ich dank des sehr vielversprechenden Demos "Heavy Metal Warriors" auf die Band aufmerksam. Nachdem die ein Jahr später folgende EP meine Erwartungen nicht erfüllen konnte, wurde die Vorfreude auf das erste Album 2015 mit der Single "Viper" geweckt. Für mich zählt das diesjährige Debütalbum zu den stärksten in der letzten Zeit. Nach einem kurzen Linecheck geht es dann endlich los. Die Band ist extrem gut aufgelegt und grinst fast durchgehend. Der Sound ist, wie sonst auch den gesamten Abend über, bis auf stellenweise übersteuerten Bass, sehr gut. Die Power, die die Band ausstrahlt, ist schon beeindruckend. Dazu noch eine sehr gute Setlist (ganz bekomme ich sie nicht zusammen, wird aber nachgereicht, sollte ich sie bekommen), die (fast?) alle Songs des Albums und "Kick Out the Jams" (MC5 Cover) enthält. Ich hätte gern noch "Heavy Metal Warriors" gehört. Besonders gefällt mir ja auch immer, wenn mensch merkt, dass die Künstler*innen auch selbst Spaß haben und noch Fans sind. So stehen vor dem Konzert zwei Mitglieder am Merchandisestand und direkt nach dem eigenen Auftritt dann auch zeitweise alle vier. Da ich schon ab und zu Dinge erwerben wollte, die dann dank gutem Verkauf und spätem Termin auf der Tour nicht mehr erhältlich waren, bestellte ich bei der Band vor. Klappte ohne Probleme. Während des Auftritts von Night Viper und auch Dead Lord ist besonders Sängerin Elena sehr aktiv und euphorisch als Zuschauerin zu beobachten. Super Auftritt und sehr sympathische Menschen!

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Setlist (thanks to Marina for sending it!)
Fuck You
666 Miles
Phoenix
Mirror Maze
Night in Tokyo
One Night Woman
8 Ball
Kick Out the Jams (MC5)
Russian Roulette
Viper
Speed on the Road


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S_K: NIGHT VIPER - endlich mal ne Band, die ich kenne, wenn auch nicht ausführlich. Mir ist vor allem das Video zu "The Wolverine" in Erinnerung geblieben und das gefällt! Die Schweden stöpseln an ihren Instrumenten herum, machen die Technik klar und wenn auch alle Bands, die ich bisher im Bambi gesehen habe, noch mal backstage verschwunden sind, NIGHT VIPER bleiben. Irgendwie muss im Nachhinein sagen, dass das in meinen Augen demonstrativ für Selbstbewusstsein und für so eine Art von no nonsense Haltung steht. Mit anderen Worten - nach dem Technik-Gefummel heißt es: Licht aus, rotes Licht an und die 5 rocken die Scheiße aus ihrem Equipment, dass mir Hören und Sehen vergeht! Der Sound steigert sich verdammt hart (ist allerdings erst bei DEAD LORD perfekt) und ich mache mal ‘nen Sprung zu nach dem Konzert: In meiner Bude höre ich am nächsten Tag die gleichnamige LP und das Ding ist geil! Allerdings ist das live - ich kann das nicht gerade von jeder Band behaupten - so verflucht 100x besser, dass ich es im Nachhinein kaum fassen kann. NIGHT VIPER reproduzieren an diesem Abend einfach alles auf allerhöchstem Niveau. Jedes Riff sitzt. Die Band verströmt Energie pur. Die Schlagzeugerin und die Sängerin sind für ca. 40-50 Minuten die coolsten Frauen ever. Die Gitarristen schütteln unablässig ihre Rüben, der Bassist ist auch ne coole Sau und sieht aus wie Wolle Petry. Irgendwann spielt die Band dann ein Stück namens "Expect No Mercy". Um mich ist es endgültig geschehen, es folgen die genialsten 5 Minuten die ich seit langer Zeit hatte. Da ich allerdings geraume Zeit meines Lebens damit verbracht habe Crust, Grindcore, D-beat und Powerviolence zu hören, ist mir nicht klar, dass dieses Götterwerk nicht von NIGHT VIPER, sondern von NAZARETH stammt. Oberstudienrat Wolter klärt mich später darüber im Zug auf und während ich das hier in die Tasten haue, läuft der track im Hintergrund via YouToube. Mir wird klar, dass NIGHT VIPER die Dinge erkannt haben: "Expect No Mercy" ist ein Song, wie ihn Mensch nur einmal im Leben schreibt, da gibt es nix zu verbessern. Und deswegen haben sie diesen Übersong EXAKT so gut gecovert, wie er mal original auf Vinyl gepresst wurde. Respekt! Konzert des Jahres? Maybe...

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Philipp: Ja, verdammt, die Platte ist echt schon super, aber holy schmoly - was die Band live abzieht, ist noch mal eine ganz andere Liga! Ich bekomme gleich beim ersten Song eine Gänsehaut, denn hier wird so rücksichtslos der Heavy-Metal-Hammer geschwungen, dass es eine schiere Freude ist. Die stahlharte Rhythmusgitarre beeindruckt mit einer Attacke, Exaktheit und gleichzeitigen Rotzigkeit, wie James Hetfield das auf „Kill ‚Em All“ und live noch so bis Ende der Achtziger zelebriert hatte. Überhaupt vergessen ja viele Menschen, dass METALLICA bis zu ca. diesem Zeitpunkt eine mitreißende Liveband waren. Und jetzt das Ding: NIGHT VIPER sind so gut wie die jungen METALLICA – nur mit besserem Schlagzeugspiel, stärkerem Gesang und Respekt für ihren Bassisten, hehe. Die lütte Sofie Lee steht biertrinkend zwischen entfesselt aufspielender Band und durchdrehendem Mob in einem Ledersuit mit Patronengurt drüber und screamt eine extravakant gute Performance. Die Songs peitschen nur so aus der Anlage, ob sie nun „Night Viper“, „The Hammer“, „Dagger In Hand“ oder „The Wolverine“ heißen. Ewig im Kopp wird mir der Moment beim Schluss von „Run For Cover“ bleiben: Die Band steigert sich in ein abschließendes Crescendo, alles überschlägt sich mit Drumrolls und wirbelnden Riffs/Feedbacks und Sofie Lee schreit durch das Chaos die Zeilen „Well, look at me while I smash your guitars!“ (oder so). Die Kirsche auf der Sahnetorte ist das von der Sängerin mit den Worten „Metal Disco now!“ angekündigte NAZARETH-Cover „Expect No Mercy“. Originelle Coverwahl und ein Song, der sofort funktioniert! Abschließende Frage: Wie schafft man es nur, in drei derart geilen Bands gleichzeitig zu spielen, wie es Tom Sutton tut (NIGHT VIPER, HORIZONT, THE ORDER OF ISRAFEL)? Ich bin Fan!

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MetalSon: Der zweite Grund folgt dann nach einer kurzen Umbaupause. Night Viper aus Göteborg veröffentlichten 2015 ihr Debütalbum. Der Stil lässt sich als Heavy Metal mit einigen Speed Metal Elementen beschreiben. So erinnert manches Riff an Metallica zu "Kill 'em All"-Zeiten. (z.B. "Run for Cover") Aber auch NWOBHM-Gitarren sind vertreten ("Never Be Enslaved"). Aber genau diese Zutaten sorgen dafür, dass ich sprachlos vor der Bühne stehe. So intensiven Sound hatte dieses Jahr sonst noch keine (und darüber hinaus kaum eine) Band, die ich sah. Der Sound ist klar und druckvoll, die Band ebenfalls super aufgelegt. Was will mensch mehr? Einfach unfasslich! Nach der Show entschuldigt sich Sängerin Sofie-Lee bei uns, als sie, wie ihre Kollegen*innen auch, zum Verkaufsbereich kam, für ihr Aussehen. Dabei wirkte es schon fast wie so ein typischer After-Vladi-Show-Wolter, der sich gerade frisch gemacht hatte. Night Viper spielen auch auf dem Hell Over Hammaburg 2017. Wer da ist: ansehen!

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Setlist (thanks for sending to Night Viper!)
Warrior Woman
The Hammer
Run For Cover
Never Be Enslaved
Dagger In Hand
Night Viper
Expect No Mercy (Nazareth)
Summon The Dead
The Wolverine


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S_K:
DEAD LORD stehen auf der Bühne und ich muss zugeben, dass mir etwas die Energie fehlt, um jetzt noch den dicken Enthusiasmus zu zeigen. Nach dem dritten Song aber ist der Damm gebrochen. DEAD LORD zeigen, warum sie momentan vielleicht die Nummer 1 sind, wenn es um Classic/Hard Rock geht. Lassen wir sie mal kurz selbst zu Wort kommen: “We are a Swedish rock band. We shall rock you with our rock.” Fuck yeah, dem stimme ich zu, denn was da aus den Boxen kommt, ist Glorreiches ala THIN LIZZY und IRON MAIDEN in Reinkultur. Das ist noch perfekter, aber nicht besser als NIGHT VIPER und der Sound ist 1A. Das Bambi-Publikum ist jetzt ebenfalls endgültig durchgeknallt und feiert die Band ab bis zum geht nicht mehr (was für ein Unterschied zu den lame ass Publikumsreaktionen bei dem DEAD LORD Auftritt in der Kieler Pumpe). Unterm Strich muss ich dennoch sagen, dass mir NIGHT VIPER besser gefallen haben. Lange Zeit hat mich ja der musikalische Vorschlaghammer geprägt und so was wirkt nach. NIGHT VIPER sind einfach ne ganze Ecke derber und das liegt mir eher. Dennoch - DEAD LORD sind im Rock 'n' Roll Metier momentan vielleicht DIE alles beherrschende Macht!

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Philipp:
Weiß nicht mehr, wie häufig ich die Schweden von DEAD LORD jetzt live gesehen habe. Aber auch das x-te Konzert wird zu keinem Zeitpunkt langweilig und fällt eher etwas feuriger und euphorischer aus als z.B. das letzte Gastspiel in Kiel. Hakim und seine Freaks glänzen mit dem besten Sound des Abend, welcher ihre Twingitarrenharmonien prachtvoll erstrahlen lässt. In dem Zusammenhang möchte ich auch mal die Qualitäten von Olle Hedenström hervorheben, dessen herrliches Classic Rock-Gitarrenspiel viel zur Gesamtqualität von DEAD LORD beiträgt. Der Kurs der Band segelt straight weiter zwischen Hardrock, Heavy Metal und klassischem Rock und das unermüdliche Touring scheint ihr gut zu tun. Früh in der Setlist werden Highlights wie „Because Of Spite“ oder „No Regrets“ geliefert, doch DEAD LORD haben genügend Kracher geschrieben, um die hungrige Meute weiter zu füttern. In „Onkalo“ wird wieder gejammt und zitiert, allerdings heute nicht beim „Trooper“, sondern vom Mann auf dem silbernen Regenbogen, sehr schön. "When History Repeats Itself" warnt gekonnt vor den potentiellen Folgen des Rechtrucks, der in ganz Europa zu beobachten ist. Zum Schluss des Sets gönnt die Band der Meute schließlich eine Triple-Attacke, die sich gewaschen hat, denn es folgen „With Heads Held High“, „Hank“ und „Hammer To The Heart“. Und trotz der schweißtreibenden Action von vier Bands feiern die Besucher*innen bis zum letzten Ton. Wenn ich dieses Jahr einen Menschen auf das erste Heavy-Metal-Konzert seines Lebens hätte zerren sollen, hätte ich bei der Wahl dieses heutigen Abends wohl einen weiteren HM-Suchti erzeugt…

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MetalSon: Mit Dead Lord kann ich dann wie erwartet nicht so viel anfangen. Der Sound der Band ist einfach nichts für mich. Erschwerend kommt aber an dem Abend hinzu, dass nach den doch sehr schnellen und energiegeladenen Auftritten von Lizzies und Night Viper Dead Lord zu behäbig wirken. Der Kontrast ist da doch zu groß. Insgesamt aber ein überaus gelungener Abend!

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Fotos von JanML
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