HELLFEST 2016 / 17. - 19.06.2016 - Clisson, Frankreich

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Wacken, alle kennen das Wackenfestival. Was kann jedoch das Hellfest in Frankreich bieten? Ich wurde erstmalig durch das Line-up 2012 auf das Festival aufmerksam. Für das Jahr 2014 wurde die Messlatte noch einmal höher angesetzt. Die massive Bandbreite von vor allem namhaften Metal- und Rockbands war nach meinem Empfinden kaum mit einem anderen Festival zu vergleichen.


Hellfest Map






I.d.R. veröffentlichen die Veranstalter ca. 80% des Line-up im November eines Jahres und starten somit den Vorverkauf. Im Gegensatz zum Wacken sind die Karten nicht gleich nach 24 Std. ausverkauft. Dies mag aber auch damit zusammenhängen, dass das Hellfest wesentlich mehr Tickets zum Verkauf anbietet. Für das Jahr 2016 baten die Veranstalter erstmalig vorher zur Kasse und versprachen den Besuchern weiterhin ein in gewohnter Weise gutes Programm.


Üblicherweise entscheide ich mich erst nach Erscheinen des Line-up für eine Karte, doch ich hatte einfach ein gutes Bauchgefühl, welches sich später auch bewahrheiten sollte. Christoph vom Hamburger Metalstammtisch bezeichnete im Nachhinein das Line-up als regelrechten "bandgasm".


Monate vergingen und das Festival nahte. Meine Sachen habe ich wie so oft zu spät gepackt. Zwangsläufig vergaß ich etwas. Aber wer braucht denn auch schon Sonnencreme auf einem Festival? Nach 2 1/2 Std. Schlaf schlug das Radio dann auch schon zum Appell. Ab zum Flughafen von Hamburg nach Nantes über Brüssel. In Brüssel sammelten sich bereits div. Anhänger des Festivals und man kam schnell ins Gespräch.


Freitag, 17.06.

Die 1. Kontrolle zum 'Hell City Square' verlief relativ zügig. Div. Metalshops finden sich hier wieder, welche ich zunächst vernachlässigt habe. Zielstrebig peilte ich den cashless Stand an, wo sich jedoch schon mehrere Schlangen gebildet haben. Eine cashless Karte ist leider unausweichlich, wenn man auf dem Festival bzw. auf dem Bühnengelände Getränke kaufen möchte. Eine knappe Stunde verstrich und ich musste mir nicht mehr die Frage stellen, ob ich mir "Skeletal Remains" oder "Wo Fat" ansehen müsse.


Der nächste Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten. Die 2. Kontrolle zum Bühnengelände wurde zur regelrechten Geduldsprüfung. 1 1/2 Std. vergingen und ich konnte folglich auch "All Pigs Must Die" nicht mehr sehen. Ein Trostpflaster war vorhanden, denn das Zelt "Valley" befand sich genau neben der Kontrolle/Eingang. Eigentlich sollten "Windhand" spielen, welche jedoch kurzfristig von "Remesses" ersetzt wurden. Der Ersatz stellte sich meiner Meinung nach als goldwert heraus. Ein durch und durch hartes Brett wummerte den wartenden Festivalanhänger um die Ohren. Spätestens jetzt zeichnete sich ein dickes Grinsen in meinem Gesicht ab. Über den mittlerweile vorhandenen leichten Regenschauer schaute man hinweg.


Hellfest Eingang



Der 1. Gang ging gleich Richtung Bierstand. Zu meiner Freude musste man hier keine 5 Min. lang warten. Ich schaute mich erst einmal um und ging Richtung Mainstage 1.


Halestorm

Jene Band stand nicht auf meinem "Megaprogramm" und hat mich auch nicht so wirklich fesseln können. Die Sängerin erinnerte mich an Juliette Lewis (rockig und frech halt). Der Musikstil passte aber zum derzeitig aufklarenden Wetter.


Nun ging es aber schnurstracks zum Zelt "Altar".


Havok

Die US-amerikanische Thrash-Metal-Band legte mit 'point of no return' ungestüm los. Schnell entstand ein circle pit. In einer nicht abklingenden Tour schmetterte Frontman David Sanchez die Setlist herunter und verzichtete auf längere Ansagen. Da dies mein erstes Konzert von Havok gewesen ist, war ich von jenem Auftritt recht angetan.


Setlist:

  • Point of No Return
  • No Amnesty
  • From the Cradle to the Grave
  • Claiming Certainty
  • Covering Fire
  • Unnatural Selection
  • Fatal Intervention
  • Time Is Up
  • D.O.A.
  • Give Me Liberty...or Give Me Death


Meine Kehle war mittlerweile trocken und verlangte nach einem weiteren Bier. Auch hier war die Wartezeit auf ein kühles Blondes recht kurz. Wieder ging es zur Mainstage 1 zurück.


Anthrax

Scott Ian betritt die Bühne und haut in die Saiten. Das Publikum ist elektrisiert. Spätestens beim dritten Song 'got the time' feierten Tausende den Auftritt der Band. Ich war selbst überrascht, dass mir der Auftritt so gut gefallen hat. Die letzten Male hat Anthrax mich nicht vom Hocker gerissen (beispielsweise auf dem Elbriot 2013).


Setlist:

  • You Gotta Believe
  • Caught in a Mosh
  • Got the Time (Joe Jackson cover)
  • Fight 'Em 'Til You Can't
  • Evil Twin
  • Antisocial (Trust cover)
  • Breathing Lightning
  • Indians


Jetzt musste ich eine schwere Entscheidung treffen. Leider spielen auf dem Festival immer drei Bands gleichzeitig. Ich hatte die Wahl zw. Turbonegro, Vader und Earth und entschied mich letztendlich für Vader.


Vader

Als ich zum Zelt kam, hatten bereits Vader angefangen zu spielen. Nach und nach konnte ich mir einen guten Sichtplatz ergattern. Vader gibt es seit über 30 Jahren und sie zeigten, dass sie immer noch Bock haben (dies gilt vor allem für den Frontmann u. Gründer). Irgendwie hatte ich aber noch Hummel im Hintern und ich musste mich dennoch von der guten Stimmung bzw. von der Band lösen um mir wenigstens noch die 2. Hälfte von Turbonegro anzusehen. Jene Entscheidung war jedoch ein Reinfall. Ich empfand den Auftritt als relativ nüchtern. Dies mag aber auch mit dem spontanen Wechsel des Musikstils zusammenhängen. Ich eilte wieder zurück zu Vader und wurde mit der amtlichen Härte von der Band begrüßt. Vader machte bis zum Schluss hin klar, dass sie keine Gefangenen machten.


Setlist:

  • Wings
  • Go to Hell
  • Come and See My Sacrifice
  • Reborn in Flames
  • Decapitated Saints
  • Triumph of Death
  • Dark Age
  • Vicious Circle
  • Return to the Morbid Reich
  • Silent Empire
  • Sothis
  • Helleluyah!!! (God Is Dead)


Es wurde mittlerweile abends und ich verspürte Hunger. So machte ich mich auf den Weg und schlenderte die Fressmeile auf und ab. Die Auswahl an Gerichten war überraschend groß. Nach einem kleinen Mahl ging es gemütlich in Richtung Bierstand. Dort traf ich auf trinkfreudige Spanier, mit denen ich mir noch die Band Inquisition angeschaut habe. Der eine oder andere Riff drang auch mal zu mir durch, aber ansonsten war der Gesang relativ monoton.

      
Das nächste Tripple stand bevor. Melvins, Sacred Reich und Hatebreed standen zur Auswahl. Sacred Reich will ich mir auf dem bevorstehenden Headbanger Open Air ansehen und Hatebreed hat mich auf dem letzten Konzert regelrecht gelangweilt. Also sollten Melvins mich glücklich stimmen.


Melvins

So oft schon verpasst, aber auf dem Hellfest sollte es nun soweit sein. Das Intro beginnt und läuft und läuft und läuft. Langeweile kommt auf und im Hintergrund vernehme ich "destroy everything" von Hatebreed. Nach 7 Minuten hauen die Herrschaften nun in die Saiten. Nicht nur Buzz Osborne, sondern die ganze Band wirkte recht agil. Der Sound war aber mäßig und der Gesang kam manchmal wie eine schlechte Schülerband herüber. Überzeugen konnte mich Melvins überhaupt nicht. Hat mich das ganze vorherige Geknüppel von Vader und Co nun so abgestumpft? Ich konnt und wollt nicht mehr. Der Abgang stand bevor, doch ein Blick aus dem Zelt heraus, ließ mich dies wieder vergessen. Ein gehöriger Regenschauer suchte nun das Hellfest heim. So ertrug ich den Gig bis zum Schluss und witzigerweise hörte der Regen gleichzeitig mit dem letzten Lied von Melvins auf.


Setlist:

  • Eye Flys
  • Deuce (KISS cover)
  • Queen
  • The Kicking Machine
  • National Hamster
  • With Yo' Heart, Not Yo' Hands (Malfunkshun cover)
  • Leech (Green River cover)
  • Frosted Flake (Redd Kross cover)
  • Euthanasia
  • Mr. Rip Off
  • Halo of Flies (Alice Cooper cover)
  • Sesame Street Meat
  • Night Goat
  • Take Me Out to the Ball Game (Edward Meeker cover)


Volbeat

Volbeat sollte wieder alles gerade biegen und machten von Beginn an Laune. Das Wetter hat sich wieder im Griff. Die kennengelernten Spanier waren spendabel und ließen von den kleinen Bier (0,28 l) ab und sponserten einen Pitcher (1,5 l). Die Stimmung wuchs im Publikum, wobei die Band mir gegenüber phasenweise müde herüberkam.


Setlist:

  • The Devil's Bleeding Crown
  • Heaven nor Hell / A Warrior's Call / I Only Want to Be with You
  • Sad Man's Tongue (with Ring of Fire intro)
  • Lola Montez
  • Hallelujah Goat
  • For Evigt
  • Dead but Rising
  • 16 Dollars
  • Goodbye Forever
  • Fallen
  • Doc Holliday
  • Seal the Deal
  • The Mirror and the Ripper
  • Still Counting


Nach Volbeat musste ein Gang höher geschaltet werden. Overkill spielte bereits. Beim Betreten des Zeltes musste man nun auch auf div. Schnapsleichen achten. Ich gesellte mich im Schneidersitz zu den nicht tobenden Leuten und sah mir einen durchaus souveränen Gig an. Overkill habe ich zuletzt vor 13 Jahren gesehen und noch gut in Erinnerung behalten. Auch dieses Mal haben sie mir recht gut gefallen.


Nächster Anlaufpunkt war wieder die Mainstage. Dropkick Murphys begeisterte die Zuschauer. Ich habe inzwischen viele freundliche Menschen aus aller Welt kennen gelernt. Musik wird zur Nebensache und man erzählt sich, welche Strapazen man auf sich genommen hat, um dieses tolle Festival mal zu erleben. Ehe man sich versieht, lässt Dropkick Murphys ihr letztes Lied am Abend verlauten "I'm shipping up to Boston". Die Menge wird euphorisch.


Rammstein

Kurz nach Dropkick Murphys tritt der 1. Headliner vom Festival auf. Rammstein wurde bereits im Netz sehr hoch gefeiert. Das Festival brach nun aus allen Nähten. Hier ging nichts mehr. Absperrungen Fehlanzeige. Ausgiebigen Beifall gab es bei jedem Lied und jedem Feuerwerk. Auch bei dem umstrittenen Auftreten von Till Lindemann als Selbstmordattentäter, indem er sich einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt hatte, wurde ebenfalls amtlich umjubelt. Mein Beifall hielt sich in Grenzen. Die Show bot mir weitgehend nichts Neues. Es herrscht auch eine ganz andere Atmosphäre, wenn in Deutschland jeder Dösbaddel die Lieder mitsingen kann.


Setlist:

  • Ramm 4
  • Reise, Reise
  • Hallelujah
  • Zerstören
  • Keine Lust
  • Feuer frei!
  • Seemann
  • Ich tu dir weh
  • Du riechst so gut
  • Mein Herz brennt
  • Links 2-3-4
  • Ich will
  • Du hast
  • Stripped (Depeche Mode cover)
  • Sonne
  • Amerika
  • Engel


Viele Festivalbesucher verließen nach Rammstein das Gelände. Ich bekam aber noch nicht genug und lechzte nach härteren Klängen ... nach Doom.


Sunn o)))

Da ich am Nachmittag die Band Earth nicht gesehen habe, sollte Sunn o))) meine Bedürfnisse decken, was sie auch durchaus taten. Düster und schwer kommt jene Band herüber. Auf die Dauer kann der Musikstil der Band für viele Zuhörer eine Zumutung werden. Setlist ... "one track gig"


Nach dem Auftritt von Sunn o))) wollte ich noch einmal das Gelände erkunden bzw. auch zu dem bislang ausgelassenen Bereich "Warzone" schlendern. Die Warzone ist ein wenig abgelegen, aber der Gang dorthin wurde mit einer frischen Prise Punk begleitet. Offspring traten nun auf einer Mainstage auf. Ich war nie großer Fan von der Band, erkannte aber alle Lieder. Bei der Warzone angekommen, war ich von der Aufmachung um den Bereich herum recht angetan. Es standen dicht an dicht Wachttürme, welche den Anschein eines Knastaufenthaltes erwecken sollte. Auf der Bühne standen z.Zt. Kvelertak. Die von vielen Leuten gefeierte, aber auch umstrittene Band, hatte nach meiner Auffassung ein Problem mit dem Sound. Wüsste ich nicht, wie der Sänger aussieht, hätte ich glatt behauptet, dass ein anderer Sänger die Bühne betreten hatte. Der Gesang war recht grell bis hin schaurig. Der schnelle Rückgang zu Offspring lies nicht lange auf sich warten. Ich tummelte mich also unter die gutgelaunte Menschenmenge, welche noch ihre letzten Reserven herausholten und den Auftritt gebührend feierten. Die Musik empfand ich als relativ erfrischend.


Erfrischung genug! Die letzten Minuten wollte ich aber noch Abbath sehen. Laut, aggressiv und schlecht gelaunt, welches auch der ausfallenden Technik geschuldet war. Die miese Laune mag aber auch wohl zum Image gehören.


Samstag, 18.06.

Den Vortag spüre ich noch in meinen Knochen. Zum einen hat man viele Bands gesehen, auf der anderen Seite konnte man aber auch nicht die einzelnen Auftritte in vollen Zügen genießen. Dieser Bühnenmarathon erinnerte mich an das Fortarock Festival im Jahre 2015. Viele geile Bands schaute man sich Schlag auf Schlag an. Ich hatte aber Glück, denn für den Samstag und Sonntag gab es nicht mehr so viele Überschneidungen und ich konnte schon zielstrebig die Bühnen anpeilen.


Wie am Vortag musste man wieder eine gute Stunde zum Bühnengelände anstehen. Sick of it all habe ich somit weitgehend im Hintergrund vernommen. Die Sonne knallte zum Leidwesen meines Sonnenbrandes auf mein Haupt. Ich suchte von Beginn an schattige Plätze, jedoch standen überwiegend Bands auf meiner to-do-Liste, welche auf den Bühnen und nicht in den Zelten auftreten sollten.


The Toy Dolls

Die Band spielte auf der Warzone. Nach Berichten zufolge, sollte der Bereich kräftig vergrößert worden sein. Der Platz erschien mir am Vortag noch groß genug zu sein, jedoch nicht für "The Toy Dolls". Hier entstand schon ein kräftiges Gedrängel ... zu Recht, denn die Band war durchgehend unterhaltsam. Das Publikum wurde ordentlich eingeheizt. Schöner Auftritt!


Setlist:

  • Firey Jack
  • Cloughy Is a Bootboy!
  • Bitten by a Bed Bug
  • The Death of Barry the Roofer With Vertigo
  • Up the Garden Path
  • Dougy Giro
  • Nellie the Elephant
  • Spiders in the Dressing Room
  • The Lambrusco Kid
  • Toccata in Dm
  • Alec's Gone
  • Harry Cross (A Tribute to Edna)
  • Wipe Out (The Surfaris cover)
  • When the Saints Go Marching In ([traditional] cover)
  • Glenda and the Test Tube Baby
  • She Goes to Finos
  • Theme Tune


Disturbed

Rüber zur Mainstage 2. Disturbed stand auf dem Programm. Ja ihr lest richtig ... Disturbed. Die Band hat ihre erste CD zu einer Zeit herausgebracht, wo ich wirklich alles mal an Nu und Alternative Metal angehört habe. Ich war damals auch von der ersten CD recht angetan. Die darauf folgenden Werke nahmen immer mehr ab. Erst mit dem neuen Lied 'The Vengeful One' im Jahr 2015 machte die Band wieder auf sich aufmerksam. Das Hamburger Konzert in den Docks war seit Monaten ausverkauft. So wollte ich wenigstens hier mal in den Genuss kommen. Leider tummelten sich viele jüngere und angetrunkene Festivalanhänger um mich herum. Knicklichter wurden hinter die Ohren gesteckt, wie ich es eigentlich nur von auffallenden und pubertierenden Kieler-Woche-Jugendlichen kannte. Aber Augen auf die Bühne gerichtet, denn die Band betrat die Bühne. Keine Ahnung ob der Sänger vorher Valium geschluckt hat, aber hier pennte mir wirklich meine Fresse ein. Aus den mir bekannten Musikvideos kommt mir der Sänger wesentlich agiler vor, trotz des theatralischen Gesangs. Ich entschloss mich, vorzeitig das Feld zu räumen. Fazit: Kindergarten!


Bad Religion

Zurück zur Warzone und mir diesmal einen näheren Platz an der Bühne sichern. Die Band ist zwar nicht mehr die Jüngste und hüpft auch nicht mehr von links nach rechts, verstand aber die Menge zu unterhalten. Der Gesang von Greg Griffin war relativ klar und definitiv ein Hörgenuss.


Setlist:

  • Fuck Armageddon... This Is Hell
  • Supersonic
  • Prove It
  • Can't Stop It
  • New Dark Ages
  • Fuck You
  • I Want to Conquer the World
  • Recipe for Hate
  • 21st Century (Digital Boy)
  • Social Suicide
  • You Are (The Government)
  • Suffer
  • Delirium of Disorder
  • Do What You Want
  • Overture
  • Sinister Rouge
  • You
  • Generator
  • Infected
  • Sorrow
  • American Jesus


Kaum zu glauben, aber ich hatte nun mal etwas Zeit zum Verschnaufen. So ging ich also entspannt mit einem Bierchen zu der Band "Terrorizer". Dies war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Der zuvor angenehme Punk wurde geradezu zunichte gemacht. Der gesamte Auftritt war brachial. Die darauf folgende Band "Primordial" überraschte mich ein wenig positiv. Die Lieder wirkten zwar recht lang und manchmal auch monoton, aber der Sänger zeigte eine konstante Intensität.


Fu Manchu

Nach einer gehörigen Portion Metal gönnte ich mir jetzt Stoner Rock von Fu Manchu. Spielfreudig und energiegeladen zeigte sich die Band. Das Ganze wurde mit schönen Gitarrenriffs begleitet.


Setlist:

  • Hell on Wheels (with a snippet of The Melvins… more )
  • Eatin' Dust
  • Push Button Magic
  • California Crossing
  • Cyclone Launch
  • Mongoose
  • Godzilla (Blue Öyster Cult cover)
  • Evil Eye
  • Ojo Rojo
  • Regal Begal
  • King of the Road
  • Saturn III


Gen Mitternacht gab es ein amtliches Feuerwerk.


Hellfest Feuerwerk


Ich begab mich anschließend erneut zur Warzone.


Gutterdämmerung

Zu meinem Erstaunen war der Berech geringfügig besucht. Gutterdämmerung ist ein Filmprojekt, begleitet mit einer Live-Band und einem abwechselnden Erzähler. Henry Rollins war einer dieser Erzähler. Zugegeben zog sich der Film etwas, jedoch die Live-Band coverte sehr gut (Filter, Black Sabbath, Rammstein, Motörhead, etc.).


Bei ruhigen Passagen vernahm ich im Hintergrund die Band "KoRn". Der laute Beifall veranlasste mich hier mal vorbeizuschauen, denn ich muss zugeben, dass ich Hörer der ersten Stunde von jener Band war. Die Änderung ihres Musikstils war der Grund, warum ich mich nicht mehr groß mit der Band befasste. Auf dem Weg zur Bühne vernahm ich noch ein halbwegs neueres Lied (coming undone von 2005). Vor Ort angekommen spielte Frontmann Jonathan Davis mit einem Dudelsack und das Lied "shoots and ladders" ertönte. Meine Freude wurde jedoch schnell unterbrochen, denn während des Liedes meinte die Band eine Passage von Metallica von dem Lied "one" mit einzufügen. Was soll das ????? Im Anschluss spielten sie "blind". Das war ein kleines Trostpflaster. Letztendlich war es mal wieder nett, die Band (fast vereint) wieder auf der Bühne zu sehen, aber ich würde nicht mehr zwingend auf ein Solokonzert von KoRn gehen.


Sonntag, 19.06.

Aufwachen ... feste Nahrung. Municipal Waste um 12:15 Uhr ... viel zu früh und somit verpasst :(

Also am Nachmittag erstmal die Metalshops abgrasen. So stieß ich zufälligerweise auch auf einen Metalshop aus Delmenhorst bei Bremen. Die Welt ist klein! Nach dem Stöbern ging es zur Mainstage 1 und ich vernahm die letzten Lieder von Gojira, wobei ich im Nachhinein mir auch gerne den ganzen Auftritt angesehen hätte.


Im Anschluss spielten "Blind Guardian". Die dt. Metalband aus Krefeld hat mich nie so richtig erreicht bzw. fesseln können, aber die Altrocker waren fit und spielten durchgehend gut. Begeistert ging das Publikum ab.


Hellfest von oben



Slayer

Noch vor ein paar Jahren wurden viele Auftritte abgesagt und ich ging schon fast davon aus, dass mein letztes Slayer Konzert im Jahr 2013 sein sollte. Das Intro verstrich und das Lied "repentless" von dem neuem Killeralbum ertönte. Ich hätte nicht gedacht, dass Slayer noch so mächtig herüberkommen kann. Die Spielzeit von einer Stunde verstrich leider viel zu schnell. Ich freu mich bereits auf das nächste Konzert im August von den Jungs.


Setlist:

  • Repentless
  • Disciple
  • Postmortem
  • Hate Worldwide
  • War Ensemble
  • You Against You
  • Mandatory Suicide
  • Fight Till Death
  • South of Heaven
  • Born of Fire
  • Dead Skin Mask
  • Raining Blood
  • Angel of Death


Amon Amarth

Ich musste meinen Standort nicht groß verlegen. Amon Amarth gaben sich die Ehre auf der Mainstage 2 zu spielen. Jene Band sah ich öfters als Vorband. Leider kamen mir die Herrschaften oft albern herüber. Ich hatte jedoch vor dem Festival mal öfters hereingehört und wollte den Nordlichtern aus Schweden eine weitere Chance geben. Musikalisch und optisch passte deren Konzept. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Band schaffte es sogar, charismatisch auf mich zu wirken. Das nächste Konzert im Oktober ist vorgemerkt.


Setlist:

  • The Pursuit of Vikings
  • As Loke Falls
  • First Kill
  • Cry of the Black Birds
  • Death in Fire
  • Deceiver of the Gods
  • Runes to My Memory
  • War of the Gods
  • Raise Your Horns
  • Guardians of Asgaard
  • Twilight of the Thunder God


Walls of Jericho

Nach den ganzem Metal musst nun auch mal wieder Hardcore gehört werden. Es verschlug mich zu Walls of Jericho in die Warzone. Sehr oft habe ich die Band gesehen und wurde bislang noch nie enttäuscht. So sollte es auch diesmal sein. Die Sängerin fällt nicht nur durch ihren kraftstrotzenden Körper, sondern auch durch ihren mächtige Stimme auf. Die Menge geriet bei den Liedern in Ekstase und mehrere Pits entstanden, in denen ich mich selbst wieder fand.


Setlist:

  • Illusion of Safety
  • A Trigger Full of Promises
  • Feeding Frenzy
  • No One Can Save You From Yourself
  • Forever Militant
  • I Know Hollywood and You Ain't It
  • All Hail the Dead
  • Reign Supreme
  • Relentless
  • Fight the Good Fight
  • Playing Soldier Again
  • The American Dream


Nach dem gewaltigen und kräftezehrenden Konzert wurde ich von freundlichen Südamerikanern zu einem Bier eingeladen. Man hatte sich zuvor im Pit und auch schon auf dem Hinflug in Brüssel gesehen. Gemeinsam ging es zu einer Band, welche ich nicht auf meinem Programm hatte "Jane's Addiction". Der doch relative ruhige Rock / Grunge sorgte für etwas Entspannung. Das Publikum wirkte ein wenig paralysiert, dies mag aber auch an den schönen Tanzeinlagen gelegen haben.


Ghost

Es zog uns anschließend zu den Hauptbühnen. Die Band Ghost, welche am Anfang des Jahres einen Grammy gewonnen haben, standen nun auf der Bühne. Papa Emeritus III. und seine namenlosen Ghouls verzauberten die Zuschauer. Der Bühnenauftritt kommt über die Jahre immer mehr wie ein Theaterstück herüber, was dem Auftritt und das Herüberkommen der Band nicht schadet. Spielsicher und gelassen lieferten Ghost einen schönen Auftritt ab.


Setlist:

  • Spirit
  • From the Pinnacle to the Pit
  • Body and Blood
  • Devil Church
  • Cirice
  • Year Zero
  • Spöksonat
  • He Is
  • Absolution
  • Mummy Dust
  • Monstrance Clock


Black Sabbath

Mein persönliches Highlight stand bevor. In der Vergangenheit wurden mir immer wieder Steine in den Weg gelegt, so dass ich Black Sabbath noch nie live sehen konnte. Zugegeben habe ich aufgrund der derzeitigen Krankheitsgeschichten und des hohen Alters der Metal-Legenden meine Erwartungen ziemlich niedrig gehalten. Vorab hat ein höllisches Video die Band angekündigt. Melancholisch und düster begann der Auftritt. Alte Klassiker wurden zu Beginn gespielt. Überraschend und erfreulich fit wirkte Ozzy durchweg, Tonys Gitarreneinlagen waren pervers geil und Geezer spielte ebenfalls souverän. Der seit 2013 spielende Drummer Tommy Clufetos machte seine Sache recht gut (ein wenig spielwütig wirkte er auf mich). Ich hätte nicht gedacht, dass der Auftritt mir so gut gefallen würde. Was hier noch aus dem Hut gezaubert wurde, war wirklich beeindruckend. Sehr gerne würde ich mir das letzte Konzert von Black Sabbath am 04.02.2017 in Birmingham ansehen, jedoch ist mein Kenntnisstand, dass das Konzert ausverkauft ist. So behalte ich letztendlich diesen Auftritt wahrlich schön in Erinnerung.


Setlist:

  • Black Sabbath
  • Fairies Wear Boots
  • After Forever
  • Into the Void
  • Snowblind
  • War Pigs
  • Behind the Wall of Sleep
  • N.I.B.
  • Rat Salad
  • Iron Man
  • Dirty Women
  • Children of the Grave
  • Paranoid


Fazit:

Das Festival ist empfehlenswert, trotz der hohen Menschenmenge. Die Bandauswahl ist gigantisch, was sich jedoch auch auf den Preis niederschlägt (rd. 200,- €).









Kommentare   

+1 #1 Philipp 2016-09-25 19:03
Gelungener Einstand, Genosse!
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