MOMENT OF SALVATION - 'No world order', 2015, Eigenproduktion

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Seit ein paar Monaten routiert die neue Platte der Kieler Black Metal Formation Moment of Salvation in meinem Player. 'No world order' ist nun schon ca. 4 Monate auf dem Markt und für mich ein Grund mehr, diesen Bericht abzuwälzen, um es den düsteren Damen und Herren schmackhaft zu machen.

Die Gitarrenarbeit sägt sich mit dem ersten Song old school mäßig in mein Gehör und ich beginne zu schmunzeln. Deren Sound ist nicht so kläglich wie das Dosengeräusch vieler Artgenossen. Das Genre 'Black Core' ist mir bekannt, sofern man 1 und 1 zusammenzählen kann, womit dann auch die Schubladenfrage, jedenfalls für mich, geklärt wäre. Das Ganze klingt sehr gereift. Hierbei ist eventl. zu erwähnen, dass noch andere musikalische Arbeiten fernab des Extremmetals durch einige der hier anwesenden Herren vollbracht werden und jeder ein Kenner seines Instruments ist.


MOMENT OF SALVATION



Hinzu kommt, dass eine Umstrukturierung innerhalb der Band für ein neues Soundgewand sorgen musste. Drummer Skiron dazu :"2011 haben wir uns von unserem damaligen Gitarristen getrennt, sodass Panurg, der vorher am Bass war, zur Gitarre gewechselt ist. Somit brauchten wir einen Bassisten, den wir dann mit Harlott gefunden haben. Zu unserem Glück trafen wir dann auf Nerubath, welcher den Part der 1 Gitarre übernahm. Dadurch haben wir unseren damaligen Sound und das Songwriting ein bisschen geändert. Seit dem Personalwechsel ging es schnell voran und dabei kam 'No World Order' heraus."
Der Sound ist super abgestimmt und unterzugehen scheint hier keiner. Zu den Gitarren zockt ein äußerst versierter Drummer seine Attacken und der Gesang von 'Typhon' kommt schön düster und fies rüber. Ein Blick ins wirklich sehr schön gemachte Booklet suggeriert, inhaltlich und lyrisch wesentlich orientiertere Arbeitsweise. Ohne groß die Texte zu erläutern, geht es hier nicht um Blut und Keule. Jedenfalls nicht im dominanteren Sinne. Vielmehr werden die Abgründe der Seele offenbart. Zitat: "as you died i reached my heaven again, this feeling was a shame, as you died, you crawled closer to my brain...."
Eine gute Produktion sowie kreatives Songwriting machen diese knapp 40 Minuten zu einem metallischem Hörvergnügen.. 
Der Begriff bzw das Genre Black Core mag man mal so hinstellen. Liegt es doch immer im Ohre des Zuhörers und so habe ich im Gegensatz zu etwaigen Erwartungen kein Hüpf Hardcore Black Metal bekommen, sondern ein Album, dass anständige schwarzmetallische Kunde verbreitet und erst ab der Hälfte der Scheibe ein wenig Drosselung der Geschwindigkeit betreibt. Das gibt dem Ganzen ein Hauch von Groove und klingt weitaus besser als noch anfangs zweiflerisch beäugt. Doch würde ich es anders definieren. Bis 'Shattered Sun' ballern die Songs gerade aus in Richtung Black Metal. Die Nordlichter knüppeln generell nicht in Mardukscher Manier gnadenlos in Hyperspeed alles in Grund und Boden sondern setzen auf melodiöse Riffarbeit und teilweise Midtempo. Mein Anspieltip ist aber 'Lack of wounds'. Die Riffs sind sowas von geil und ziehen sich ähnlich durch das ganze Album. Auch der Verzicht auf Effekte wie Hall oder Keyboard Geklimper verleihen dieser Platte einen schönen rohen Schliff. Darf noch erwähnt werden, dass Zingultus der befreundeten Endstille als Gastsänger bei 'No reason for a god' mitwirkte und stimmlich den Hammer kreisen ließ!
Gei-el!
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