PRONG, STEAK NUMBER EIGHT, MAN.MACHINE.INDUSTRY / Kiel, Pumpe – 06.04.16

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Bei Bands, die einen schon so lange intensiv und geliebt begleiten wie PRONG seit dem Meisterwerk „Beg to differ“ anno 1990, geht es mir oft so, dass ich die neueren Werke zwar manchmal ganz gerne mag (manchmal auch überhaupt nicht) aber hauptsächlich hoffe ich, dass möglichst viel alter Krams gespielt wird. Diesmal ist aber alles anders, denn das neue Machwerk der New Yorker Riffmaschine „X-No Absolutes“ ist ein grandioser Kracher und bei mir in Dauerrotation. Also hoffe ich diesmal auf besonders viele neue Songs.

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Doch zunächst sind STEAK NUMBER EIGHT aus Belgien an der Reihe, denn die Erstplatzierten MAN.MACHINE.INDUSTRY sind leider gerade durch, als ich die Pumpe erreiche.

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Was man so hört, habe ich nicht soviel verpasst, aber vielleicht mag jemand, der/die früher da war, den Auftritt noch kommentieren.
Die Belgier jedenfalls, Jungspunde mit Matten und Durchdreh-Attitüde bringen gleich Bewegung in die eher mäßig vertretenen Kieler Moshmengen. Dabei hätten sie durchaus größeren Zuspruch verdient gehabt. Denn STEAK NUMBER EIGHT geben alles, zermörsern das Publikum mal langsam, mal brutal mit Ihrem Sludge Sound from Hell. Dazu derbes Dauergemoshe und ein herrlich durchgedrehter Frontmann, der sein Mikro frisst und dabei Möwengekreische intoniert.

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Es macht Spaß, da zuzuschauen und sich an dem Wahnsinn und den derben Songs zu erfreuen. Interaktion mit dem Publikum findet zwar nur in Form von vernuschelten, völlig unverständlichen Ansagen statt, aber das hat vermutlich niemand vermisst. Eine gewisse Unnahbarkeit und Introvertiertheit stand den Fleischmatten durchaus gut zu Gesicht.

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Dann wird das Feld geräumt für PRONG. Die Groove-Riff-Götter soweit ich weiß das erste Mal in Kiel. Als dann die Pumpe noch bei uns angefragt hat, ob wir das Konzert mitpräsentieren wollen, gab es überhaupt kein Zögern. PRONG sind für mich eine meiner All-Time-Faves, und das letzte Album wie gesagt überirdisch gut. Also freute ich mich schon auf den fantastischen Eröffnungsriff des neuen ultimativen Konzertopeners „Ultimate Authority“. Und so geschah es auch. Die Pumpe ist nach wie vor nicht gut genug gefüllt für meinen Geschmack, aber es finden sich viele alte Fans, die von der ersten Minute voll einsteigen. Tommy Victor sprüht auch nach 30 Jahren vor Spielfreude und der Basser „is n ganz Harter, aber auch ein ganz Lieber“, sprich: Düst mit finsterer Grimasse über die Bühne und malträtiert sein Spielgerät aufs Übelste, hat aber immer auch ein Auge auf und für die Fans. Die beiden fackeln eine Riffbatterie nach der anderen ab, unterstützt vom Drummer Art Cruz, der neben seinen Stockkünsten zwischendurch immer das Publikum anfeuert, laut mitbölkt und auch noch Zeit hat, sich mit dem Basser Sticks hin- und herzuwerfen (natürlich während er weiterspielt). Überhaupt, Spielkram, die Band unterhält das Publikum und sich selbst mit Tempospielereien, Tommy Victor und Kollegen verschleppen in fast jedem Song in manchen Parts massiv das Tempo und lassen diese damit ganz neu wirken – besonders, wenn es dann wieder anzieht. Tommy Victor selbst wirkt so frisch und gutgelaunt, als hätte er gerade erst angefangen, Musik zu machen. Kaum zu glauben dass der Mann 30 Jahre Bandgeschichte hinter sich hat und zwischendurch noch gar nicht so kurze Zeit bei DANZIG, MINISTRY , MARILYN MANSON und ROB ZOMBIE mitgemischt hat.

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Die erhofften neuen Stücke kommen, sind aber bestens durchmischt mit älteren und ein paar wenigen jüngeren Songs. Alle – im Rahmen des zeitlich möglichen – Klassiker kommen zur Ehre (von „Beg to differ“ bis zu den Thrash-Dancefloor-Krachern „Snap your Fingers, snap your Neck“ und „Whose Fist is this anyway“), genauso wie ausreichend Platz für das neue Album gelassen wird. Viele Leute sagen hinterher, dass die Songauswahl keinen Wunsch offen gelassen hätte, was man selten direkt nach so einem genialen Konzert hört, weil doch immer irgend jemanden irgend etwas gefehlt hat. So wie mir noch lockere 60 Minuten mehr Spielzeit, die hätte ich noch gut vertragen. Nach drei Zugaben war leider viel zu schnell Schluss, und so bleibt in einem wundervollen Abend schal nur die deutlich ausbaufähige Zuschauerzahl zurück, die allerdings sicher auch auf die simultanen Veranstaltungen in Meierei und Schaubude zurückzuführen ist.
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Damit Ihr noch wisst, was Ihr verpasst habt, wenn Ihr es verpasst habt, hier als spezieller DreMu-Service noch die komplette Setlist zum Nachbauen!

Setlist:
Ultimate Authority
Unconditional
Eternal Heat
Lost and found
Beg to differ
Rude Awakening
Turnover
Sense of Ease
Cut and dry
Broken Piece
Another worldly Device
Whose Fist is this anyway
Snap your Fingers, snap your Neck

Da capo:
For dear Life
Revenge...best served cold
Power of the Damager

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-Fotos von Jan ML. Weitere hier !-

Kommentare   

0 #2 wagenschabe 2016-06-02 22:35
ein Brüller für zwischendurch:

Treffen sich Merkel, Hollande und Iron Maiden am Flughafen von Zürich…

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0 #1 Philipp 2016-05-24 05:45
Dank Jan ML nu bebildert.
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