BLOODLIGHTS, DIETER JACKSON / 11.03.2016 – Kiel, Schaubude

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Verrückterweise ist dies mein erster Budenbesuch seit dem Weihnachtskonzi von TYPHOON MOTOR DUDES. Was ist denn da los? Es gab wohl schlicht in letzter Zeit nicht so viele Veranstaltungen der Schaubude, die mich angesprochen haben. Und zu den wenigen Gelegenheiten, bei denen das der Fall war (SCHEISSE MINNELLI, P.R.O.B.L.E.M.S.) hatte ich schlicht keine Zeit. Soll vorkommen. Umso mehr Bock hatte ich, die Bude mal wieder zu besuchen, bevor Dicki die große Biege macht und den Laden an seinen Nachfolger übergibt (weiß mittlerweile jede_r, nehm ich mal an).




DIETER JACKSON eröffnen den Abend gewohnt launig. Im Grunde zocken die Kieler eine Spielart des Rock’n’Roll, die ich persönlich eher selten höre. Ich präferiere es roher, schneller, metallischer und/oder punkiger. Aber Leif und seine Band haben dann doch ein paar Songs dabei, die sich mit der Zeit durch ihre geilen Refrains in mein Hirn gebrannt haben. Allen voran „Go Commando!“, „Wake Up“ und „Heading Underground“. Bocky setzt das soundmäßig alles perfekt in Szene, was fast überflüssig zu erwähnen ist, mir aber heute doch wieder bei beiden Bands ins Ohr sticht. Leif verabschiedet sich schließlich mit einem „Danke. Ihr wart nett.“ Gleichfalls!


BLOODLIGHTS haben gleich mehrere Hingucker in der Band. Einmal natürlich Mainman Captain Poon, der das Rock’n’Roll-Posing mit der Muttermilch aufgesogen zu haben scheint. Und dann der Hüne an den Drums, Woody Lee, der sein Set in bester Mikkey-Dee-Manier verprügelt. Viele der Songs sind Up-Tempo-Nummern, die eingängige Refrains besitzen und trotz Geschwindigkeitsrausch Feinheiten wie THIN-LIZZY-Harmonien nicht wegbügeln. Seit dem letzten Mal im September 2013 scheint sich in der Setlist nicht soo viel verändert zu haben. Das BILLY BRAGG-Cover „New England“ ist offenbar von den Norwegern okkupiert worden. Auch die DEAD BOYS werden wieder gecovert, statt dem etwas wenig originellen „Sonic Reducer“ kommt heute aber „All This And More“ zum Zuge, für mich eins der Highlights des Konzertes. Eine Neuerung seit dem letzten Mal sind Stücke einer neuen EP, die im gewohnten Stil durch die Boxen donnern. Bei aller Professionalität bleibt Raum für Quatsch wie auf schlechte Zwischenrufe in schlechtem Deutsch schlecht zu reagieren, Pausen mit spontanem Gedudel zu füllen oder Zugaben zu geben, die man eigentlich gar nicht geplant hat. Verdammt gute Liveband!


Danach legt Andi Fies kompetent auf und die Nacht wird noch so manche Herausforderung stellen. Caramelvodka zum Beispiel, aber genug davon!

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