AUXES, CANADIAN RIFLE / 12.11.2015 – Kiel, Hansa 48

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“I’ve got boys in my head. Only boys, boys, boys in my head.” Dieser Ohrwurm verfolgt mich seit dem letzten AUXES-Auftritt im Juni 2014, potenziert durch den Umstand, dass ich das gleichnamige Album recht häufig auf den Dreher geworfen hab. Und da es beim letzten Mal überhaupt alles so schön war, heißt es auch heute: Vorher nett treffen, Quatsch reden und machen, ab in die Hansastr. 48. Dort gibt es übrigens gleich eine Parallele zum letzten Gastspiel: Im Café der Hansastr. ist es richtig voll und man erwartet schon ein proppevolles Konzi mit überbordender Stimmung – aber die meisten Nasen gehen dann gar nicht in den Konzertraum, sondern hängen weiter vorn ab. Wie mir Flicke erklärt, hat sich die Hansastr. nämlich gerade zum heißen Tipp unter bestimmten Studikreisen entwickelt. Nu, ist ja auch schön hier!

Tourplakat





Ich muss zugeben, dass ich dieses Mal zu viel Zeit zwischen Konzertgenuss und Reviewniederschrift habe verstreichen lassen. Ich faule Sau. Nun sind komischerweise kaum noch Eindrücke an CANADIAN RIFLE in meiner Birne. Und ich hatte echt nicht so viele Brodersen! Außerdem weiß ich noch ALLES vom AUXES-Auftritt. „Du fandest die Frisur des Bassisten toll“, werde ich von meiner Begleitung erinnert, die ansonsten aber auch nicht mehr so viel weiß. Ja, stimmt, der hatte echt le frisur. Ganz wuschelig und mit so ner ‘tollenartigen Wurst vorne, in die man am liebsten reingrabschen möchte. Okay, es handelt sich um ein Threepiece aus Chicago, Illinois. Ihr melodischer Punkrock erinnert an WIPERS, LEATHERFACE oder HÜSKER DÜ. Aber ohne die griffigen Melodien dieser Referenzen. Für meinen Geschmack ist das Ganze letztlich zudem nicht rotzig genug, sodass alles trotz guter musikalischer Skills ziemlich an mir vorbeirauscht. Der Auftritt dauert insgesamt nicht sehr lang, wehgetan hat’s nu auch keinem.


AUXES haben das mit dem Merch ja voll drauf. Wat schicke Poster, Kaffetassen und Jutebeutel. Der nicht existente Hipster in mir ist entzückt. Einmal ALLES bidde. Wie bereits erwähnt platzt der Konzertraum nicht aus allen Nähten. Mir macht sowas aber gar nichts aus, ich find das manchmal sogar gerade gut. Auch den AUXES (was heißt dat eigentlich? Wer googelt das mal für mich?) wär ihre Musik an sich genug Freudenquell, glaub ich. Das ist so herrlich verfrickelt und geht trotzdem nach vorne, eine Kombi, die es so wirklich selten gibt. NO MEANS NO fallen mir da höchstens ein, hab ich bestimmt auch in meinen beiden anderen AUXES-Livereviews geschrieben. Bocky zaubert mal wieder einen cremigen Sound, so langsam macht der mir Angst. Die Hansastraße ist soundmäßig nämlich gar nicht so einfach zu händeln, aber Bocky kommt anscheinend mittlerweile überall zurecht. So entfalten AUXES ihren vollen Charme, die Stimme von Dave Laney (MILEMARKER, CHALLENGER) kommt rauh und melodisch-heiser zugleich so wie überhaupt die ganze Band ein zunächst als Klangchaos erscheinendes Geschepper immer wieder einfängt und Sperrigkeit durch Eingängigkeit ersetzt. Übrigens werden in AUXES-Reviews meist nur MILEMARKER als ein Beispiel für andere/ältere musikalische Tätigkeitsfelder der Bandmitglieder genannt, dabei haben Florian Brendel (d) und Manuel Wirtz (b) auch schon ordentlich was gerissen, ersterer u.a. mit KOMMANDO SONNE-NMILCH, letzterer bei HONIGBOMBER und beide zusammen bei ENIAC. Egal, AUXES begeistern mich auch beim dritten Mal!


http://auxes.com/

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