07.10.2015 // DEATH ENGINE, MONT-DORÉ - Medusa, Kiel

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"A Noise-Post-HC-Event". So lautete die Bezeichnung der Veranstaltung der Infernal Crust Brigade. Unter dieser Bezeichnung konnte ich mir nichts vorstellen, da ich mit dieser Richtung von Musik nicht so recht vertraut bin.

Selbstverständlich war ich viel zu früh beim Medusa. (Zwei Uhrzeiten für Einlass und Beginn fände ich besser.) Irgendwann trudelten ein paar bekannte Menschen ein, die mich überredeten, hinein zu gehen. Die Luft war zu diesem Zeitpunkt im Kneipenraum noch nicht zu schlecht. (Im Bühnenraum war heute rauchfrei angesagt. Bitte beibehalten.) Trotz des wenigen Regens wählten wir die Terrasse zum Verweilen bis zum Beginn aus, da es dort ausreichend geschützt war.

MONT-DORÉ aus Brüssel, Belgien, begannen sehr atmosphärisch in nur von ein paar roten Lichtern unterbrochener Dunkelheit. Dieses Setting passte super zur dargebotenen Musik. Das Quintett verbindet ruhigere Klänge und Melodieläufe mit brachialen, chaotischen Passagen. Gerade diese experimentelleren Elemente sind es, die den Auftritt so gut machen. Ich hatte mehrfach das "Pink Floyd’sche-Hypnose-Gefühl“. Der Gesang ist, wie die Musik auch, sehr variabel gestaltet. Mal klagt der Sänger ohne Mikrofon, singt und schreit dann aber im nächsten Moment mit voller Kraft. Dies hat mich neben den sehr abwechslungsreichen Songstrukturen am meisten beeindruckt. Ab und zu war mir das "Laute und Brüllige“ zu dominierend. Insgesamt war es aber ein sehr guter Auftritt!

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Von DEATH ENGINE hatte ich im Vorfeld den Auftritt auf dem diesjährigen Hellfest angesehen. Dieser überzeugte mich gar nicht. Mag zum Teil auch an der Größe der Bühne gelegen haben.

Der Sound des Vierers aus Lorient, Frankreich, ähnelt dem von MONT-DORÉ schon etwas. Im Allgemeinen ist das Tempo jedoch höher als bei ihnen. Leider schaffen DEAD ENGINE es nicht, die Songs abwechslungsreich zu strukturieren. So wirken sie auf mich doch zu ähnlich. Dazu tragen besonders die ruhigeren Momente bei, die oft aus einer zu langen Wiederholung eines Motivs bestehen. Auch dies ist technisch sehr gut gemacht, wirkt auf mich aber irgendwann ermüdend. Im oben genannten Video gefiel mir der Gesang nicht besonders. Im Medusa wirkte er aber kräftiger und soundtechnisch besser an die gesamte Band angepasst. Die Projektion auf der Bassdrum war eine nette Idee, die die Musik visuell gut unterstützte.

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Somit ist für mich MONT-DORÉ der Gewinner des Abends, DEATH ENGINE aber besser als erwartet.

Gern mal wieder so einen netten und musikalisch guten Abend.

Wenn "Noise-Post-HC" immer (öfter) so klingt, kann mensch das ab und zu gern haben!

Kommentare   

+1 #3 Philipp 2015-10-10 13:01
Keine Ahnung, irgendwat von seinen Effektgeräten muss das ausgelöst haben. Als er das abgekabelt hatte, ging es schmerzfrei weiter...
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+1 #2 MetalSon 2015-10-10 12:47
Ja. Das Medusa ist wirklich eine gute Location geworden.

Das mit den Stromschlägen habe ich so gar nicht mitbekommen. Weißt Du woran das lag?
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+2 #1 Philipp 2015-10-10 12:41
Beeindruckende Bands, wie immer sehr nett im Medusa!

Ich fands auch krass, wie sich der DEATH-ENGINE-Sänger trotz ständiger Stromschläge vom Mikro durchs Set geackert hat. Sweet pain.
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