IRON THOR, IRON KOBRA, METAL WITCH / 05.09.2015 - Hamburg, Bambi Galore

0 Dislike0

Wo bleibt Siggi Sick? In zwei Minuten soll unser Zug abfahren, die Reisegruppe wartet und hat zur Info lediglich SMS mit Nachrichten wie „Wird knapp!“ oder „Welches Gleis?“ Doch Entwarnung, Dr. Sick kommt gerade noch rechtzeitig herangelaufen und wir können es uns gemütlich machen. Die Ärmel von Siggis Lederjacke sind irrtierenderweise mit kleinen Streifen grauen Gaffa-Tapes beklebt. „Damit häng ich im Bambi Flyer auf!“, lautet die Reaktion auf unsere hochgezogenen Augenbrauen. Auch nicht schlecht ist der Inhalt von Siggis Jutebeutel: auf dem Flohmarkt gekaufte Schnapsfläschchen, natürlich abgelaufen. So vergeht die Fahrt schnell und schwupps stehen wir vorm Bambi. Hier trifft man gleich die halbe Besucherschaft vom Headbangers Open Air und vertieft sich in Heavy-Metal-Nerdtalk. Das Konzi wird vom METALHEADS e.V. präsentiert, was nicht nur bedeutet, dass alles höchst liebevoll organisiert ist (inkl. „richtiger“ Tickets), sondern dass Bekannte wie Iron Thrasher aus Berlin oder Maja aussem Pott vor Ort sind. Let the blood run red!

IRON THOR
Bericht von Philipp und Siggi. Fotos von Siggi Sick.




METAL WITCHMob
  

Es eröffnen die geschätzten METAL WITCH, welche man u.a. bereits auf dem HOA und sogar dem Kieler Bootshafen beklatschen durfte. Mir gefällt der ACCEPT lastige klassische Metal der Freaks aus Wedel wie immer recht gut. Besonders die Gitarrenarbeit überzeugt, aber auch das geil kreischige Organ des Sängers kann ich gut haben. Letzterer lässt es sich auch nicht nehmen, schmetternderweise auf den Tresen zu springen. Etwas überflüssig sind die zahlreichen, abgedroschenen Animationen a la „Seid ihr gut drauf?“, „Seid ihr wirklich gut drauf?“ oder „Seid ihr schon müde?“ Ein Blick ins bereits jetzt schon prall gefüllte Bambi liefert die Antwort: Hier geht einiges.


IRON KOBRAMob


IRON KOBRA hatten mich auf einer MELTDOWN-Party derart geflasht, dass ich mir von der aktuellen Scheibe „Might And Magic“ gleich Kassette, T-Shirt und die feiste Box mit Vinyl, Pöster und so’m Buch drin geholt habe. Mit peitschenden Drums, Schnauzbärten, BLACK-FLAG-Tattoos, Sirenen-Vocals und galoppierenden Drums kriegt man mich halt immer. Durch „Dungeon Master“, „Tomb Of The Stygian King“ und „Vanguard Of Doom“ bringen Sir Serpent und seine Schlangenbeschwörer den Bambi-Mob auf Betriebstemperatur. Aber sowas von! Es lässt sich kaum in Worte fassen, was bei solchen Heavy-Metal-Partys stimmungstechnisch in dem Billstedter Kellergewölbe abgeht. Einer meiner Lieblingssongs ist „Wut im Bauch“, eine Hommage an den DDR Metal, wie er von FORMEL 1 oder BIEST zelebriert wurde. Ich liebe diesen Stil ja und sehe es genau wie IRON KOBRA: Man muss Respekt vor Menschen haben, die ihre Leidenschaft sogar dann ausleben, wenn sie in einem Regime leben, welches ihnen diese zu verbieten sucht. In einer tollen Ansage wird das verdeutlicht, bevor der Ratz zu Zeilen wie „Heiß wie Höllenfeuer, Heavy Energie! / Sie rüttelt am Gemäuer dieser Spießerdynastie!“ abgeht. Spießerdynastie, Alter! Darauf muss man erst mal kommen und das trifft den Spirit dieser Bands und Zeit so GUT! Kritiker mögen nörgeln, dass der Gesang bei IRON KOBRA bisweilen gern mal etwas schief klingt. Ja, na und? Lieber schief und mit Leidenschaft als korrekt, aber ohne Seele. Bei „Heavy Metal Generation“ singt ergo noch mal die ganze Hütte mit und zur Zugabe „Speedbiker“ wird das x-te Bier vernichtet.

Setlist:

Dungeon Master
Tomb Of The Stygian King
Vanguard Of Doom
Metal Rebel
Wut im Bauch
Born Under The Tower
Fire!
Black Magic Spells
Heavy Metal Generation
Speedbiker


IRON THORIRON THOR


Auf dem KEEP IT TRUE hatten uns IRON THOR mit einer kultigen Show und einer knackigen THOR-Coversetlist nachhaltig begeistert. Interessant ist an dieser deutschen Coverband schon der Fakt, dass sie die offiziell anerkannten Messengers of THOR sind, also des kanadischen Originals Jon Mikl Thor, dessen Merch sie auch verkaufen. Und sie machen der (übrigens immer noch aktiven) Untergrundlegende alle Ehre. Trotz der Enge im Bambi gibt es ein hemmungsloses SPEKTAKEL. Als zweiter Song böllert gleich einer der größten THOR-Smasher „Thunder On The Tundra“ durch die Speaker, dessen herrlich cheesigen Refrain hier jede_r auch im Schlaf mitbölken kann. Zu „When Gods Collide“ gibt es die Steelbending-Show-Einlage: Der mächtige IKON – „Son of Thor“ und „Voice of the Gods“ - verbiegt zur Freude aller anwesenden Dentisten ‘ne Eisenstange mit den Zähnen, deren Echtheit vorher von einem rein zufällig ausgewählten Banger überprüft wird. Natürlich. Zu „Knock ‘Em Down“ werden erste Alkleichen in den Ecken entdeckt, die das Beste verpassen sollen. Die beiden nächsten Titel „Now Comes The Storm“ sowie „Keep The Dogs Away“ präsentieren Gäste auf der Bühne – zwei völlig angemessen gewandete Walküren, die tun, was Walküren nun mal so tun. „Rock The City“ und „Ride Of The Chariots“ unterstreichen, dass der gute Jon Mikl echt einige verdammt gute Kracher mit memorablen Refrains am Start hatte, die mit mehr Glück durchaus mehr hätten reißen können. Dann ist ER wieder da: Gladius, der fiese Feind, der sich beim „Death March“ von hinten anschleicht und unseren Helden niederstreckt. Buh! Zu „Accept The Challenge“ erhebt sich Ikon jedoch wieder, schubst den Antagonisten von der Bühne und – springt hinterher! Geil, mitten im Mob wird direkt auf dem dreckigen und mit Bier und Körpersäften verklebten Bambiboden erst mal feist dem Wrestling gefrönt und ich steh direkt davor. Das Gejohle der Besucher_innen kann man gar nicht mehr beschreiben… Die musikalisch größte Überraschung kommt aber erst jetzt in der Zugabe in Form einer MANOWAR-Coverversion von „Thor (The Powerhead)“. Also einem echten Übersong von der (hart geurteilt) wohl letzten uneingeschränkt gelungenen LP dieser einstmals genialen Band. Wer die Zeilen „Black clouds on the horizon / great thunder and burning rain / his chariot pounding / I heard the heavens scream his name“ nicht im Blut hat, der ist heute wohl fehl am Platze. Mit der finalen Hymne “Let The Blood Run Red” verpassen uns die Jünger THORs einen Ohrwurm, der jetzt noch durch mein Hirn donnert. Barbarisch.

Setlist:

Anger
Thunder on the Tundra
When Gods collide
Warhammer
Knock em Down
Now comes the Storm
Keep the Dogs away
Rock the City
Ride of the Chariots
Death March
Accept the Challenge
Only the Strong
Thor the Powerhead
Let the Blood run red

IRON THOR



Siggis Sicht: Thor hält seinen Hammer Hoch , seine Guitar Knechte reiben ihre Äxte an dem mystischen Symbol, ,die Blicke des Metalgottes sind auf den Hammer gerichtet ,die Götter sind Gerufen, ein letztes Aufgebaren des Blonden Thor an seine Metal gefolgschaft,,, Let the Blood runs Red, let them all be dead,, die Band legt jetzt alles rein, und prügelt den Song so Hard ab , mir fehlen die Worte, jetzt kommt bewegung rein , Metal fans schmeißen sich zum Crowdsurfing in den kochenden Bambi Keller...Sauersoff ist jetzt aufgebraucht ...die Masse dreht durch in einem Schweiß Getränken Pool aus derben, völlig angesoffennen Heavy Fucking Metal Mob ....jaa das Bambi voll bis unters Dach....beide Bands Metal Witch und Iron Kobra heizten die Fans mehr als gut auf. ...wir haben uns auch gut ein reingezischt in Zug, echt klasse Fahrt ..die zeit ging voll schnell vorbei bis nach HH..geiler abend


Philipp: Danach muss die Reisegruppe erst mal eingesammelt werden, was so lange dauert, dass wir den letzten Zug nur noch bekommen, weil dieser mit drei Minuten Verspätung abfährt. Für die Hektik gönnen wir uns dann auch einen illegalen Ritt in der Ersten Klasse. Aus der wir zwar wenig später rausfliegen, aber versuchen kann man’s ja mal.

Kommentare   

#2 Guest 2015-09-24 09:00
Kommentar wurde vom Administrator gelöscht
+2 #1 siggi sick 2015-09-10 03:13
Der Held des Tages war der Busfahrer...der mich in 10 min zum bhf gebeamt hat...Respekt. ...ja hammer konzert
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv