Clarence needs glasses – s/t Demo (Mistletree Records 2014)

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“Sie sind wild, sie sind laut und sie nennen sich CLARENCE NEEDS GLASSES…” – Bandbeschreibungen wie diese sorgen ja schon vor jedem Anhören dafür, dass sich mir sämtliche Haare im Nacken aufstellen. Und das nicht vor Vorfreude.


Aber damit nicht genug. Der Demo-CD ist nämlich noch eine zweiseitige Bandbeschreibung beigefügt, in der dann Sachen stehen wie: „Die drei Jungs und das Mädel stammen direkt aus dem […] schönen Rodalben und wollen zeigen, dass man noch klassischen, schnellen und direkten Punk zelebrieren kann und das mit einer ordentlichen Portion ROTZ, direkt auf die Zwölf.“ Weitere langatmige Ausführungen über Bandgründung und die Vorgängerband mit dem wunderlichen Namen „Fötus Flötus & Bimbes Bimbes“ [sic] folgen. Ziemlich genau hier ist dann auch der Moment erreicht, an dem ich CLARENCE NEEDS GLASSES keine ernsthaften Chancen einräume, mir überhaupt in irgendeiner Weise zu gefallen. Trotzdem höre ich mir die CD an und versuche, möglichst wertneutral zu urteilen. Spoiler: Es gelingt natürlich nicht. Das gesamte Drumherum ist einfach derartig aufgeblasen und übertrieben, das ich es einfach nicht ernst nehmen kann. Und überhaupt: Muss ein Label, das genau 5 lokale Bands betreut, tatsächlich bei der GEMA angemeldet sein? Ich weiß ja nicht.



Musikalisch treffen mich CLARENCE NEEDS GLASSES dann wie erwartet auch nicht „auf die Zwölf“. Den in Großbuchstaben angekündigten „ROTZ“ höre ich auch beim vierten Durchlauf nicht raus. Stattdessen gibt es handelsüblich-lahmarschigen Punkrock in Mitschunkel-Manier, den ich nach jedem Hören sofort wieder vergessen habe. Deshalb überhaupt die vier Durchläufe. Meines Erachtens nach total beliebig, austauschbar und ungefähr der Sound jeder x-beliebigen Schülerband. Textzeilen wie „I keep on writing down this fucking shity song” [sic] sind vermutlich auch noch so lustig-selbstironisch gemeint, treffen den Kern des Ganzen aber sehr gut. Und um mich jetzt noch über den Bandnamen, gekoppelt mit Sprüchen wie „Take care of your glasses - Clarence is watching you!“ auszulassen, bin ich schon viel zu angenervt von dem Ganzen. Deshalb: Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will, checkt mal http://clarenceneedsglasses.bandcamp.com/.

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