BELZEBONG, MOEWN / 04.12.2014 – Kiel, Schaubude

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NEBEL! Das ist wohl der Haupteindruck, der jedem Menschen im Gedächtnis bleibt, der dieses Konzert besucht hat. Derart eingenebelt wurde ich noch nicht mal von FÄULNIS oder VIDARGÄNGR. Die Schaubude wird von dem Stinkezeug so nachhaltig durchdrungen, dass von der Band nur noch ansatzweise peitschendes Haupthaar zu erkennen ist.




Doch der Reihe nach: Zunächst zocken MOEWN, die tatsächlich den Ex-Schlagzeuger von FOLL FIES in ihren Reihen haben. Mit FOLL FIES haben MOEWN musikalisch allerdings wenig bis nichts gemein. Es handelt sich nämlich um Instrumentalrock. Die Gitarre schwebt sphärisch über allem, Effekte sorgen für die nötige Spacigkeit, während der Drummer eher minimalistisch und konzentriert spielt und der Bass kratzig wabert. Mittels eines Beamers werden irgendwelche Vögel beim Flattern gezeigt oder auch mal Meerestiere bei ihrem rätselhaften Treiben. Insgesamt reißt mich das jetzt nicht so mit. MOEWN machen ihre Sache sicherlich gut, aber mir persönlich fehlt da die Heaviness. Ich wusste mal wieder auch gar nicht, was für Mucke die beiden Bands machen, fand nur den Namen BELZEBONG ausreichend originell für ‘nen Budenbesuch. Und da würd ich doch sagen, dass gleich ZWEI rein instrumental aufspielende Bands nacheinander recht harter Tobak sind. Klar, der Gedanke, dass die Bands gut zueinanderpassen, liegt nahe. Aber wenn man vor BELZEBONG eine Band mit Gesang gepackt hätte, wär es wohl doch abwechslungsreicher und spannender gewesen. Nu, dafür können MOEWN natürlich nichts…



Ein paar Getränke und Begrüßungen später kommen die polnischen BELZEBONG auf die Bühne. Und nebeln wie bereits gesagt alles weg! Die Welt verschwindet, man winkt den freundlichen Gesichtern um einen herum nochmal zum Abschied zu. Lawinen an Riffs rollen gemächlich auf uns hernieder. „Stoned Doom“ bzw. „Goat Smokin‘ Blues“ ist die selbst gewählte Stilbezeichnung von Cheesy Dude, Sheepy Dude, Alky Dude und Boogey Dude laut ihrer facebook-Seite... Aber eben rein instrumental, da wird nicht mal ein Grunzer zwischengeschoben. BELZEBONG gefallen mir zumindest teilweise, da sie schwer und wuchtig braten. Hart hoher Fuzz-Faktor und einige nette Fills und Effekte inklusive. Stücke ohne Gesang zu schreiben, die dennoch fesseln und mitreißen, ist allerdings nicht die simpelste Aufgabe. Und ich muss sagen, dass sich BELZEBONG nahezu durchgehend im selben Groove und im selben Tempo bewegen. Man kann sich darauf einlassen und einfach stumpf die Rübe im Takt schütteln. Bereitet auch eine gewisse Freude. Für ein Konzerterlebnis der herausragenden Art fehlt allerdings Dynamik. Vielleicht muss man sich aber auch einfach in einen passenden… Zustand… begeben, um der Sache mehr abzugewinnen. Ob ein_e Sänger_in nicht doch ein Plus wäre? Zumindest hätten mich zu Titeln wie „Witchrider“ oder „Bong Thrower“ entsprechende Texte interessiert…

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