THE BABOON SHOW, THE ONE / 30.10.2014 – Flensburg, Volxbad

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Seit Jahren unken schlecht gelaunte Undergroundfrösche, wie kommerziell doch die Schwed_innen von THE BABOON SHOW seien und dass sie überhaupt den totalen Hype verkörperten. Doch ebenso lange reagiert die Band mit besseren Argumenten: Einfach eine gute Platte nach der anderen raushauen, zudem weiterhin in korrekten Läden zu korrekten Eintrittspreisen spielen (heute für 9,- Euro im Volxbad). Obwohl es sicherlich kommerzielle Möglichkeiten für die Band gäbe, zieht sie es doch recht konsequent durch, siehe Kuba-Tour und so.



Heute eröffnen THE ONE. Verdammt, leider muss ich sagen, dass mir die neue Ausrichtung der Band eher nicht so gut gefällt. Mittlerweile setzt man komplett auf deutsche Texte, was mir ja im Grunde ziemlich wumpe wäre. Die runderneuerte Besetzung kommt aber songwritingtechnisch so aalglatt rüber, dass sie bald schon zu soft für dieses Delto Radio sein dürften. Auf der Habenseite steht der druckvolle Klang, den Terje (SMOKE BLOW-Soundmensch) ins Volxbad drückt. Und immer wenn ich grad rausgehen will, blitzt doch mal eine (für mich) interessante Nuance auf. Aber insgesamt – und es tut mir angesichts der durchweg sympathischen Band schon leid, das so zu sagen – klingen THE ONE mittlerweile zu kalkuliert, brav und bieder.



Beim letzten Mal in Hamburch hatte ich THE BABOON SHOW nicht sehen können, somit erlebe ich die Band zum ersten Mal in der aktuellen Besetzung mit Neu-Bassistin Frida Stahl. Die muss das Erbe von Lisa Bünger antreten, der viele Besucher_innen hinterhertrauern. Aber für den Ausstieg ihrer Vorgängerin kann Misses Stahl ja nichts (hoffe ich doch), und auch sie verkörpert das Motto FASTER FASTER HARDER HARDER, also steht einer weiteren schweißtreibenden Baboon-Show nichts im Wege. Gleich beim Opener „Damnation“ schmaucht Klampfer Håkan Sörle das Equipment ab, was die abgebrühte Liveband völlig kalt lässt. Spontan wird ein Bass/Drum-Solo intoniert, was Frida begeistert damit kommentiert, sie habe gerade ihre fünf Minuten Weltruhm genossen. Das Volxbad ist jetzt proppevoll, der Mob ist heiß. Und er bekommt nahezu ALLES, was er sich erhofft hat! Natürlich geht Cecilia wieder hart ab, nachdem sie sich auf der fast schon legendären Schwangerschaftstour zumindest etwas zurückhalten musste. Sprünge auf und von der Bassdrum, akrobatische Verrenkungen, Ausflüge ins Publikum und schicke Grimassen inkl. Was haben THE BABOON SHOW auf den bisherigen sechs Alben (und diversen andren VÖs) nicht schon für verfluchte Hits geschrieben! Daher schöpfen sie heute hemmungslos aus dem Vollen und ballern uns viele Stücke des zentralen Albums „Punkrock Harbour“ um die Lauscher. Zu einem DER Hits des Auftritts ist diesbezüglich „You’ve Got A Problem Without Knowing it“ zu zählen, bei dem der Schuppen förmlich explodiert (ich habe wohlweislich Schlüsselbund, Handy etc. im Auto gelassen, da ich sowas geahnt hatte) und Cecilia herrlich schräg Mundharmoika zockt (oder zumindest irgendsoein Trötding). Super auch wieder „Gareth“, bei dem Schlagzeuger Niclas seinen Platz hinterm Kit verlässt und diesen pathetischen Mittelteil schmettert. Textlich etwas einseitig find ich ja „I Don`t Wanna Go To The USA“ mit ‘ner Textzeile wie „the biggest shithole in the universe“. Geschenkt, mitsingen tu ich dennoch. Insgesamt eine tolle Playlist, die laut Casi seit dem Hamburger Gastspiel wohl auch stark verändert wurde. Natürlich wird die Band nicht ohne Zugaben davongelassen und so können wohl alle Beteiligten glücklich nach Hause gehen und sich bei dem Gedanken an dieses tolle Konzert durch einen Arbeitstag nach kurzer Nacht tragen lassen.

Kommentare   

+2 #4 Horst Spider 2014-11-12 18:24
Mein Unverständnis bezüglich Baboon Show rührt eher da her, dass ich das hysterische Abgefeier einiger Leute nicht verstehe, weil ich Baboon Show einfach nicht gut finde. Ich gönn auch jedem/jeder seinen/ihren Spaß mit der Band und von mir aus kann sie erfolgreich sein wie sie will. Ich werds einfach nur nie nachvollziehen können. Ich erkenne allerdings an, dass sie einige Lieder haben, die bestimmt gut wären, wenn eine andere Band sie spielen würde. Alles subjektiv, nix begründbar.
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+2 #3 bockfred 2014-11-03 18:36
Sobald eine Band sowas wie Erfolg hat (bei der Baboon Show meiner meinung nach durch Arsch abtouren und ne geile Liveshow völlig zu recht)kannste doch nicht mal in Ruhe bis Drei zählen bevor die ersten Leute Hype oder Kommerz schreien. Also lieber uninteressant bleiben, dann klappt es auch mit dem Underground.
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+1 #2 Philipp 2014-11-02 11:06
Hihihi!
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+2 #1 Horst Spider 2014-11-01 21:08
Nach dem Lesen dieses Berichts fühle ich mich ein bisschen wie ein Undergroundfrosch.
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