SUMMER BREEZE 2014, Tag 3 / 16.08.14 - Dinkelsbühl, Flugplatz + FESTIVALKNIGGE

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Größtenteils live vor Ort entstandener Patchworkbericht. Es berichten Helge, Marc AKA Doc Doom und Matt. Einmal mehr mit geklauten Amateuraufnahmen garniert. Have fun!


Matt: Der Gülletreckerfahrer freut sich so über seinen Job, dass er bei jeder vollen Abfuhr laut hupend am Gelände vorbeifährt.

IWRESTLED ABEARONCE
Marc: Samstag ist laues Programm. IWRESTLED ABEARONCE sind durchgeknallt mit einer hysterischen Sängerin. Live interessant aber nix für zu Hause. Tagsüber sind wir dann mehr oder weniger komplett auf dem Zeltplatz und erfreuen uns des stetig sinkenden Niveaus unserer Konversation. Borns Rum-Limette-Cola-Mische ist lecker und gibt neue Lebenskraft.

KAMPFAR
Matt: KAMPFAR kriege ich nur am Rande mit, Black Metal Gedöns mit Viking Anteilen ist aber auch nicht so die Stilbeschreibung, welche mich vor die Bühne zwingt. Daher kann ich dem weder viel abgewinnen, noch viel darüber sagen.
 
MONO INC
Matt: Was ist das??? Helge und Marc lassen sich im Vorfeld so intensiv negativ über die Hamburger aus, dass ich allmählich neugierig werde. Naja, man soll halt auf seine Freunde hören...Halbgarer Rammstein-Verschnitt für Arme mit hohem Fremdschäm Faktor? Ja, das trifft's wohl.

HAIL OF BULLETS
Matt: Hail of Bullets weckte das Interesse, weil sich dort ehemalige Musiker von so illustren und geliebten Bands wie PESTILENCE und GOREFEST tummeln, ein who is who meiner Lieblingsholländer also. Nach sphärischem Intro schicken die Niederländer dann auch das volle Brett durch das Zelt, sehr brachial, wobei die intensiven GOREFEST Grooves, auf die ich hoffte, leider zu selten die Intensität der Perlen dieser Überband erreichen. Schockt aber, wenn man mal was kaputt machen möchte.

https://www.youtube.com/watch?v=FqJTaKDV7BM


GUTALAX
Marc: Abends die schrägste Band des Festivals gesehen. GUTALAX machen Dada-Core ohne Texte. Jedanfalls nichts, was man verstehen kann. Der Sänger macht nur komische Froschgeräusche, die sich nach elektronischem Effekt anhören – sind sie aber nicht. Dazu großartige Songtitel wie „Rectal Oracle“ „Brauna Bakkake“ oder „Hot Dick“. Wir sind schwer beeindruckt.
Matt: Nicht unerwähnt sollen die Schweinekostüme bleiben, in welche sich die Band kollektiv geschmissen hat. Wir haben jedenfalls Tränen gelacht bei jedem neuen Song. Eine Band, die voll auf unserem Festivaniveau lag. Als Abschluss gab es dann noch eine Frosch-Schweine-Grindcore Version von „Old MacDonald had a Farm“. Ob der Gesang ohne technische Hilfe so klingt, möchte ich allerdings bezweifeln.

https://www.youtube.com/watch?v=SzH-yGS2kPE


CHROME DIVISION
Matt: Was die Festivalguidersteller gehört haben, als sie diese Band beschrieben haben, weiß ich nicht. Vielleicht eine Band aus dem Paralleluniversum, denn erwartet wurde irgendeine vielversprechende Mischung aus Heavy Metal und Stoner-Riff-Rock. Dabei noch ein Mitglied von DIMMU BORGIR am Start – wenn das nicht Spannung verspricht, weiß ich auch nicht. Tatsächlich bekommen haben wir – und da hätte eigentlich der Blick auf den Namen der Band gereicht – klassischen Bikerhardrock mit einheitlicher Lederbejackung und ordentlich Prollanteil. Dieser wird aber insbesondere angesichts des überpräsenten Oberprollsängers irgendwann so dolle, dass wir es leider auch nicht bis zum Ende aushalten. Dann doch lieber klassischen Oldschool Death Metal, denn auf der kleinen Bühne warten MASTER.

MASTER
Matt: Bei MASTER erwartet uns dann Paul Speckmann, die Reinkarnation des Studio Braun'schen Crack-Weihnachtsmannes. Verfügt er doch neben einem ellenlangen weißen Bart und Matte über eine Stimme, deren Pflege man nur Jahrzehnten Whisky und Kippen überlassen haben kann. Damit nicht genug, denn er bringt damit seine übellaunigen Ansagen („Geil, dass wir auf der kleinsten Bühne spielen dürfen...“) glaubwürdig unters Volk, und das, ohne seine Zähne auseinander zu nehmen. Die Frage ist mehrmals, ob er gleich einschläft oder einfach umfällt (keines von beiden passiert). Sobald die Instrumente aber die Herrschaft über die Camelstage übernehmen, wendet sich das Blatt und die Post geht ab. Die drei Herren legen flottest los und auch Herr Speckmann entpuppt sich plötzlich als Speedmonster am Bass. Die Gitarre blastet dazu mit erstaunlich modernem Sound und das Ganze angetrieben von dem passgenauern Drumming. Genial.

Da wir noch einen gesamt-Reisegrupplichen Umtrunk nehmen müssen und am morgen früh raus wollen, endet die musikalische Reise damit. Eine bunte Mischung bot das Summer Breeze, und einige Erkenntnisse. Der Anteil der tausenden geklonten Metalcore-Bands geht erfreulich zurück, es bleiben eventuell (Hoffung!) nur die richtig Guten, womit das Subgenre aus ein gesundes Maß schrumpft. Dominiert wird das Festival dagegen von Bands, die bereits seit 10, 20 Jahren aktiv sind und nicht nur das Ü45 Publikum begeistern. Um die Zukunft des Metals ist mir da nicht bange.
Und wir haben es endlich geschafft, viele Jahre Verhaltenstrainings auf diversen Festivals is Worte zu giessen, so dass Ihr im Anschluss auch in Form des FESTIVAL-KNIGGES davon profitieren dürft!!!


Sonntag:
Helge: 1 of 2 Dixies down! Die Luft ist raus – und zwar aus dem Hinterrad unseres Bullis. Das Reserverad war schon im 30-jährigen Krieg dabei. Der Radschlüssel passt nicht. Hier zahlt sich die Investition der Veranstalter in „freundliches Ordnungspersonal“ (O-Ton Festivalguide) aus. Wir verlassen – zwar nicht mehr so früh wie durch zeitiges Ausftehen erhofft, aber immerhin neu besohlt – das Gelände.

Übrigens bei schönstem Wetter und strahlendem Sonnenschein.

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