HEADBANGERS OPEN AIR XVII / 24.07.2014 – Brande-Hörnerkirchen, Tach 1

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Um bereits früh ein Fazit zu ziehen: Das diesjährige HOA war einfach mal rundum gelungen und bot in allen Belangen ein traumhaftes Heavy-Metal-Wochenende mit schon hast hippiesk friedvollem Flair. Besser geht’s nicht!

Am Mittwoch gehe ich schon die Wände hoch, weil ich es bis zum Abfahrtstermin kaum noch aushalten kann. Dass ein frühes Erscheinen allerdings auch der Gesundheit abträglich sein kann, zeigt das Schicksal von Tobi, der sich am gleich am ersten Tag beim Feiern und Rumasseln einen Bänderriss zuzieht und vier Stunden im Krankenhaus verbringt (die restlichen Tage kämpft er sich dann humpelnd, aber wacker durchs Festival).

Sick-Selfie



Fotos von Siggi Sick...



Am Donnerstag ist es aber endlich soweit und es zeigt sich, dass unser Camp bestens besetzt ist. Umberto!

Erste Band sind die spanischen LIZZIES, deren Demo “Heavy Metal Warriors” eher charmant als wirklich gut ist. Live rumpelt die Chose aber geil nach vorne. Mit den ersten Getränken im Hirn und der Euphorie über den Festivalbeginn steigt die Laune, die Spielfreude der LIZZIES überträgt sich daher um so schneller. Schönes 80er Heavy Metal Outfit übrigens - Spandex, Turnschuhe, Jeanswesten, abgeschnittene T-Shirts. Eigentlich bin ich den Achtzigern auch so rumgelaufen, sah bestimmt auch fast so en vogue aus wie die Ladies. It’s not just boys’ fun!


Lizzies 



Nun ist es Zeit für Klassiker, denn DEATHRIDERS ist bekanntlich die Band des Ex-ANTHRAX-Sängers Neil Turbin. 30 Jahre hat das “Fistful Of Metal”-Album jetzt auf dem Buckel. Ich finde, dass es sich zeitlos frisch anhört, leg ich gern auf, das Ding. Neil Turbin bringt die Stücke stimmlich exakt wie früher rüber, seine Band ist auch fit. Da kann also nichts schiefgehen und so feiert der Garten Smasher wie “Soldiers Of Metal”, “Death From Above”, “Metal Thrashing Mad” oder “Subjugator” fistraisenderweise ab. Ein neuer/eigener Titel ist auch dabei, wie mein im Grunde vollständig unleserlicher Schmierzettel verrät (Anna: “Ist das Steno?”).

DEATHRIDERS



Päuschen und dann ab zu CAGE. Hier trifft Stahl auf Stahl! In der B-Note muss ich zwar so’n gewisses unsympathisches Auftreten monieren (Ledermäntel bei der Hitze?), aber es hilft nichts: CAGE ziehen richtig amtlich durch! Aufgrund der Stimme von Sean Peck könnte man dem Kerl glatt den Status “Metal God” verleihen, aber den Begriff hat sich sich ollen Halford ja kürzlich rechtlich sichern lassen, haha. Die ganze Band ist tatsächlich auf freche Weise fit – fieseste Breaks, Tempiwechsel und Double-Stop-Riffs werden fehlerfrei und mit scheinbarer Leichtigkeit aus der Hüfte geschossen. “Hell Destroyer” bleibt mir gar fast das gesamte Festival über als hartnäckiger Ohrwurm im Hirn kleben. Ergo: Scheiß auf die B-Note.

CAGE



Eigentlich ist es ja immer seltsam, wenn es mehrere Bands mit demselben Namen und peinliche Streitereien zwischen ehemaligen Bandkolleg_innen gibt. Man denke nur an TANK, QUEENSRYCHE, BLACK FLAG oder ENTOMBED und all deren in Öffentlichkeit gewaschene schmutzige Wäsche. Graham Oliver und Steve Dawson sind bekanntlich Gründungsmitglieder von SAXON und man könnte böswillig sagen, dass sie nach SAXON bisher nichts Eigenes auf die Kette bekommen haben, was irgendwie Relevanz besäße. ABER sie haben mit Leuten von SARACEN und SEVENTH SON eine Band am Start, welche durchaus Feuer hat und die Klassiker der ersten SAXON-Scheiben authentisch zockt. Was das heißt? Einfach ‘ne ganze Menge Spaß! She’s got wheels of steel! Besonders positiv bin ich von der Stimme Bri Shaughnessys überrascht – total Biff-mäßig. Die Band will offenbar auch ein Album mit eigenen Stücken rausbringen, welches mit dem originellen Titel “Motorbiker” angekündigt wird. Sollte man dann wohl anchecken…

WARLORD flashen mich heute tatsächlich noch mehr als auf dem KIT 2013. Damals war ja zumindest phasenweise der Sound nicht optimal, heute donnert aber alles kristallklar aus der Anlage (überhaupt ist der Klang das ganze Wochenende über zu loben). Einigen sind WARLORD zum Teil nicht aggressiv genug, aber das ist ja auch gar nicht das Ziel dieser Band. Dafür kommt ihre epische Melodieführung heute voll zum Tragen. Besonders Mastermind Bill Tsamis brilliert mit seinen unter die Haut gehenden Spiel, ich könnte bei vielen der “And The Cannons Of Destruction Have Begun”-Songs dahinschmelzen. Und wat herrlich melancholisch und traurig die sind! Mein Fave ist diesbezüglich “Lost And Lonely Days”. Über Mark Zonders Qualitäten muss ich wohl kein Wort mehr verlieren – immer wieder eine Freude. Gut kommt auch der Gesang – man ist gespannt, ob Giles Lavery denn auf einem kommenden WARLORD-Album zu hören sein wird. Ich find ihn heute schon deutlich souveräner. [Kleine Korrektur: Dieses Mal war Nicholas Leptos am Mikro.] Ich sag insgesamt: Killer!

Pueblo



Der erste Tag endet irgendwann im Biergarten, in welchem Magnus und ich mit diversen Weltverschwörungstheorien konfrontiert werden. Eine echte Steilvorlage für ‘ne stundenlange Diskussion…

Fortsetzung folgt…

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