Brave Black Sea / Pendejo 22.06.14 – Hamburg / Logo

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Brave Black Sea / Pendejo 22.06.14 – Hamburg / Logo

Bericht von Alexander Beh mit Fotos von JanML Photos (folgen hier sobald der Fotoupload wieder korrekt funktioniert) Zuvor erst eimal unter http://www.facebook.com/JanMLPhotos.

Gerade mal 39 (!!!!) Nasen haben sich an diesem Sonntag-Abend ins Logo “verirrt“, was angesichts des musikalischen Backgrounds ¾ der beteiligten Musiker von Black Brave Sea doch etwas überrascht. Sänger Damon Garrison und Gitarrist Chris Halen waren in den 90ern bei Slo Burn aktiv, wobei ersterer dort den Tieftöner bediente. Zumindest Alfredo Hernandez am Schlagzeug sollte jedem Stoner-Fan ein Begriff sein, zockte dieser doch unter anderem bei Kyuss , QOTSA & Brant Bjork. Insofern war eigentlich fest davon auszugehen, dass sich heute Abend zumindest noch zusätzlich ein paar Stoner-Aficionados einfinden. Zumal das Hamburger Publikum eigentlich bisher immer ein guten Riecher für das Besondere bzw. für Geheimtipps bewiesen hat.

Anyway, Pendejo aus Amsterdam eröffnen dann den Abend pünktlich mit ihrem dreckigen, um Tex-Mex Elemente angereicherten Stoner-Rotz’n’Roll. Der Name scheint Programm, jedenfalls musikalisch. Bedeutet Pendejo doch im spanischen „Arschloch“. Und so dröhnt dieser musikalische Bastard aus den erwähnten Stilen dann auch lautstark grollend aus der PA. Die Texte sind übrigens originellerweise ebenfalls auf spanisch (!!) verfasst. Sänger„El Pastuso“ würde mit seinem speckig-ranzigem Auftreten auch locker jeden Tarantino/Rodriguez Film bereichern. Besonders fällt mir dazu spontan die Szene mit Cheech Martin aus„From Dusk Till Dawn“ ein… Seine knarzige Stimme passt jedenfalls perfekt zur Mucke. Genauso wie die überraschenden Einsätze seiner Trompete (!!) in einigen Songs, die tatsächlich für den besonderen Aha-Effekt bzw. Groove sorgen, sich erstaunlich gut einfügen. Um das Ganze dann auch stilecht abzurunden, greift der Sänger des Öfteren zwischendurch zum Flachmann, um sein räudiges Organ zu ölen. Ingesamt machen die ca. 40 Minuten Spaß und sorgen zumindest für einiges Fußwippen bei den Anwesenden. Einziger Kritikpunkt, für den die Band allerdings nichts kann, war der doch arg breiige Sound, bei übertriebener Lautstärke. Kein Wunder, dass sich danach so einige die Ohren rieben.

Black Brave Sea haben im April ihr Debüt „Fragments“ veröffentlicht, welches mit einer gelungenen Mischung aus Stoner und Grunge bei mir punkten konnte und bis heute für regelmäßige Durchläufe sorgt. Somit war ich gespannt, wie sich das Material live anhört und anfühlt und ob’s den einen oder anderen Song von Kyuss zu hören gibt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit entern die Amis dann endlich die Bühne und eröffnen ihr ca. 70-minütiges Set amtlich rockend mit „Abandon Ship“, dem zweitem Song des Albums. Der Sound ist nun eindeutig besser und transparenter, wenn auch nicht gerade wirklich leiser. Allerdings fällt gleich auf, dass Sänger Damon zu weit nach hinten abgemischt ist und somit im Gesamtsound „etwas“ untergeht. Leider ändert sich dieser Zustand auch nicht mehr während des gesamten Gigs. Davon abgesehen rockt man sich gekonnt, wenn auch meiner Meinung nach etwas zu routiniert, abgeklärt durch das gesamte Material der Scheibe. Dies mag evtl. der enttäuschenden Besucherzahl geschuldet sein. Einzig Gitarrist Chris Hale ist als Aktivposten auf der Bühne zu verzeichnen, wirbelt er doch permanent in seiner Ecke herum, und sorgt nebenbei noch für die Backing-Vocals. Basser als auch Sänger wirken dagegen im Vergleich arg statisch auf der Bühne, was in Anbetracht des starken Materials wirklich schade ist. Besonders meine persönlichen Favoriten „This Is This“ als auch die letzte Nummer vor der Zugabe, „Running Away“ bieten beste Grundlage für akkurates Stageacting. Immerhin werden die Anwesenden aufgefordert sich nach vorne zu begeben. Als Zugabe werden neben dem Titeltrack dann noch jeweils ein Song von Kyuss und Slo Burn zum Besten gegeben. Wobei die Wahl des Kysuss-Songs als äußerst unglücklich zu betrachten ist, weil ich diesen trotz Besitz aller Scheiben erschreckenderweise nicht erkenne!!

Fotos - Pendejo: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.722013064522850.1073741828.549333048457520&type=3

Brave Black Sea: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.722013921189431.1073741829.549333048457520&type=3


Fazit:

Nach diesem doch recht kurzweiligen Abend bleibt nur zu hoffen, dass beide Bands sich nicht sonderlich von der schwachen Publikumresonanz des heutigen Abends beeindrucken lassen und von weiteren Abstechern nach Hamburg absehen. Vielleicht hat man ja demnächst die Möglichkeit bei der einen oder anderen bekannten Band den Support-Slot zu besetzen und somit mehr Leute zu erreichen. Verdient haben sie es beide!

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