BABY LOU - "Stagediving into total Darkness" (141 Records)

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Erwartungshaltung ist manchmal etwas hinderlich, wenn es darum geht, etwas mit frischem Blick zu beurteilen. Oder was soll man erwarten, wenn man eine Platte vorgelegt bekommt, die "Stagediving into total Darkness" heißt und bei der im Infoblatt gesagt wird, es handele sich nicht um "100% Metal"? Doch zumindest 98%, oder?


"Platte" ist hier zu nehmen, denn das vorliegende Werk gibt es tatsächlich nur auf Vinyl, so dass ich hier ausnahmsweise (da unterstützenswert) eine Downloadgeschichte beurteile - allerdings wurde das Cover mitgeschickt, sowie ein Beutelchen mit Original Asche vom Cover Artwork (ernsthaft jetzt). Das Cover besteht aus einem 24 seitigen Fotobuch im 7" Format mit Kunstwerken und vielen Impressionen von der Band, ganz nett gemacht, wenn auch teilweise so wirkend, als hätte man nicht genügend Fotos zusammenbekommen.

Aber wo war ich stehengeblieben? "Not 100% Metal" weckte in mir die Erwartung auf ein abgefahrenes Metal - Electronica Konglomerat, eine Mischung, die ich durchaus mag, wenn Sie gut gemacht ist.

Umso größer bricht die Erwartungskurve dann beim ersten Hören ab, denn von Stagediving animierender Musik kann ich nicht viel finden. Vielmehr ist die Musik von BABY LOU im Bereich Mainstream Punkrock angesiedelt, teilweise mit Soundspielereien versehen, die aber keineswegs die Musik dominieren, sondern meist eher dezent daherkommen. Am Gesang ist dann auch kein Death-Metal-Grunzer unterwegs, sondern dieser tendiert ganz eindeutig in die Richtung Emo. Das Ganze ist in der Mischung dann auch eher radiotauglich als stagedivingtauglich. Mit schönen Melodien und ziemlich schwungvoll, fühle ich mich von der Stimmung her meistens an Bands wie GREEN DAY erinnert, allerdings garniert mit kurzen abgefahreneren Elektro- oder Schraddelpassagen, auf die der Plattentitel wohl verweisen soll.
Der Gesang erweist sich beim längeren Zuhören für mich dann als der Schwachpunkt der Scheibe, nicht weil er schlecht gemachht ist - im Gegenteil, er ist technisch voll auf der Höhe und gut aufgenommen. Aber die Melodien sind mich dann auf Dauer doch zu beliebig und austauschbar, da fehlen mir Ecken und Kanten. Das ist aber meine persönliche Meinung und ich kann mir vorstellen, dass Leute, die sich bei Bands wie GREEN DAY und Konsorten wohl fühlen, das auch super finden.

Alles in allem eine abwechslungsreiche, gut gemachte Scheibe, wenn einem die Musikrichtung mehr liegt als mir. Allerdings sollte man das Drumrum vielleicht nochmal überdenken, damit die Musik auch die geneigte Zielgruppe findet und keine Erwartungen geweckt werden, die sichtlich nicht erfüllt werden sollen.

http://www.youtube.com/watch?v=jWdq8oWdm9o


BABY LOU sind derzeit auf Tour, im Norden allerdings nicht zu sehen.


20/07/2014 - AACHEN @ Wild Rover w/ Agent Orange + Bloodstains
23/07/2014 - METZ (FR) @ La Chaouée w/ Bloodstains
24/07/2014 - BORDEAUX (FR) @ L'Oukaze w/ Bloodstains
25/07/2014 - VIGO (ESP) @ Frenopátiko w/ Bloodstains
26/07/2014 - PORTO (PRT) @ Casa Viva w/ Bloodstains
27/07/2014 - VISEU (PRT) @ Fenix w/ Bloodstains
28/07/2014 - MADRID (ESP) @ Wurlitzer Ballroom w/ Bloodstains
29/07/2014 - LISBON (PRT) @ Stairway Club w/ Bloodstains
30/07/2014 - MARINALEDA (ESP) @ Sala Palo Palo w/ Bloodstains
31/07/2014 - MALAGA (ESP) @ Velvet Club w/ Bloodstains
01/08/2014 - ALMERIA (ESP) @ Sala Radiolab w/ Bloodstains

Kommentare   

+1 #1 MetalSon 2014-07-07 19:02
Ich hatte auch mal reingehört, da ich öfter davon gelesen habe und kann damit auch gar nichts anfangen.
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