SMOKE BLOW, CHUNG, DISTURBERS / 22.12.06 - Kiel, Pumpe

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Wieder mal ein Tag, an welchem man unter mehreren Terminen wählen konnte oder musste – in Schleswig das nette „Hackfressen & Lametta“-Fest, in der Trauma METEORS und inner Pumpe der „Weihnachtsmosh“ mit den Smokes, Disturbers und Chung. Ich will nicht meckern – schön, dass dieses Luxusproblem überhaupt existiert, aber bei einer frühzeitigen Absprache hätte man die Sachen übers Wochenende verteilen können (gut, ist auch nicht immer alles so einfach von der Planung her).  

Unsere Wahl traf die Pumpe, vor der um 21.30 Uhr bereits ein bunter Haufen Schaulustiger am Feiern war. Yeah – Ferien und Punkrock, da konnten mir auch die dämlichen Weihnachtsmutanten in der Innenstadt nicht die Mundwinkel nach unten zwingen!


Kaum auf der Pumpentoilette entschlackt, legten auch schon die DISTURBERS los. Die Rillen ihrer Single sind durch meine Nadel bereits um mehrere Millimeter vertieft worden, so dass mir jetzt auch endlich mal die Texte vertraut waren und zumindest „You Make Me Sick“, „Hate To Skate“, „Bonebreaker“ und „Outside“ fröhlich mitgeschmettert werden konnten. Letzterer passt übrigens auch als Beschreibung erwähnter Glühweinstandbelagerer: „I see people around me walk on by / empty eyes, nothing to say / driving in their cars, living a lie …“. Doktor Love spielte barfuß, was ich angesichts der enthemmten Horden vor der Bühne doch recht mutig fand. Ob ihn aber brennende Kippen unter den Quanten so durch die Gegend hüfen ließen, weiß ich auch nicht. Nur G.B. Glace machte mir Sorgen – der Gute hat doch gefährlich abgenommen! Haben ihn die CREETINS auf Tour etwa nur die Reste vom Catering übriggelassen? Na, Mutterns Weihnachtsbraten wird’s schon wieder richten! Auf jeden Fall kloppten die DISTURBERS ein richtig räudiges Punkbrett zwischen unsere Augen, klasse zum Feiern, Mitsingen und übern glitschigen Tanzboden rutschen! Für mich die beste Band heute Abend, dat sei vorweggenommen!

Noch nicht bekannt waren mir CHUNG. Ihr Sound ließ mich jedoch trotz nettester Gespräche hellhörig werden und so riss ich mich von freundlichen Gesichtern los und beäugte die Bremer. Die spielten mal richtig tight, bastelten Orgelsounds in ihren Sound und groovten ganz schwer vor sich hin. War zwar kaum mal ein Song schnell, sondern alles im Midtempo, aber so effektiv gespielt, dass man wie hypnotisiert mit der Rübe mitwippen musste. Geil! Kalle aus G. konstatierte: „Das ist ja eine Mischung aus SONIC YOUTH und KILLING JOKE – Hammer!“, was ich recht treffend fand.

Obwohl die nächste Pause recht lang war, reichte die Zeit dennoch nicht, um mit allen Leuten so lange zu sprechen, wie man es gerne gewünscht hätte. Mittlerweile war es rappelvoll (ausverkauft?), und natürlich waren mehr als nur die üblichen Verdächtigen am Start. Die Smokes betraten unter frenetischem Jubel die Pumpenbühne, legten los und wie auf Knopfdruck wabbelten mehrere Tonnen Menschenfleisch durcheinander, man sah überall ausgestreckte Extremitäten, verschwitzte Leiber und von Bierfontänen verklebte Haare. Letten hatte sich wie auf den Promopics die Fratze weiß geschminkt. Fand ich schade, denn er ist eigentlich ein klasse Grimassero, der immer wieder ’ne geil hässliche Fresse ziehen kann, wovon man heute nix sehen konnte. Aber egal – wichtiger sicherlich die Mucke und da rotzten die Jungs so einige ihrer Highlights in den Mob: „Dark Angel“, „White Powder / Black Smoke“, „Beelzebubba Walk“, „Satans Highway“, „Diabolical Reaction“, „Dancing With The Dead“ oder „Unbroken“ empfand ich als gelungene Moschettis, wobei ich einen ganz schön langen Teil des Konzis nicht mitbekam, weil ich mich auf eine schier endlos wähnende Getränkehol-Odyssee begeben hatte, auf der ich durch mitteilsame Nasen und Warteschlangen am Tresen immer wieder aufgehalten wurde. War aber auch nett und so war ich danach um einige Erfahrungen und Kontakte reicher.

Gut, ein schöner SMOKE BLOW-Auftritt mal wieder, überhaupt ein gelungener Abend, der für viele noch in einer Aftershow-Party in der Saubude kulminieren sollte. MOSH IT KAPUTT!

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