MURDERJUNKIES, GOOD WITCH OF THE SOUTH, DISTURBERS / 08.10.06 - SH, Zentrum

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DISTURBERS ohne Lewe! Der alte Knöppedreher war beruflich verhindert und die Band wollte coolerweise trotzdem nicht absagen. Erst sollten mit Späthi (Ex-BONEHOUSE) und Moe (CHAOS CONTROL, SCHLOIDERGANG) noch zwei Aushilfsshouter ran, aber auch der gute Späthi war kurzfristig verhindert. Trotzdem eine reizvolle Situation, die mir in dieser Kombination (Band spielt in Schleswig ohne Sänger, dafür mit Moe am Mikro) irgendwie bekannt vorkam. Also hin da, auch wenn die beiden anderen Bands mich persönlich kaum interessierten. Und die DISTURBERS fand ich dann auch mit Abstand am besten. Wer erwartet hatte, dass Moe wie ein Fremdkörper wirken würde, sollte überrascht werden! Fuck, wenn man es nicht gewusst hätte, wären einem höchstens die Blicke auf Textblätter aufgefallen, die Moe ab und zu tätigte. Aber hey, das machen viele reguläre Sänger auch (achtet ma bei RAWSIDE auf Henne, he he). Ob die Texte immer akkurat stimmten, kann man live eh nicht nachvollziehen, ist ja auch scheißegal. Richtig rotzig ballerten DISTURBERS nach vorne, durch Moes Gesang klang das ganze dreckiger als sonst, da er weniger melodisch als Lewe schmetterte, dafür wie ein liebeskranker Hafenarbeiter ins Mikro röhrte. Doc Love sprang wieder enthusiastisch in die Meute, zeigte uns heute allerdings nicht, wat für ’ne Unnerbuxe er anhatte. Sehr geil fand ich die Freaks in der ersten Reihe, die sahen aus wie Headbanger aus den Siebzigern - so richtig mit Kutten - und sie hielten sich alle gegenseitig an den Schultern fest und schwangen im Beat die Matten. Scheiße, ich muss auch mal wieder meine Kutte rausholen, aber ich fürchte, Mutti hat die irgendwann heimlich entsorgt, weil das Ding so erbärmlich stank.

Well, well, well – danach kamen also GOOD WITCH OF THE SOUTH. Nicht schlecht, nicht schlecht, aber richtig mitgerissen hamse mich nicht. Die Band klang ein wenig nach SMOKE BLOW zu „Bloodrock“-Zeiten, aber mit weniger guten Songs. Trotzdem gingen sie schon gut ab, moschten ordentlich rum und waren viel in Bewegung. Na ja, ich hab auch viel mit all den netten Leuten geschnackt und die Band ehrlich gesagt eher nebenbei verfolgt.

Noch weniger interessierten mich dann die Amis MURDERJUNKIEs, wohl die ehemalige Band von GG Allin. Der Drummer kam denn auch nackig auf die Bühne um unbedingt den Scum-Faktor zu demonstrieren. Der folgende Gig war aber völlig unspektakulär, das hätten auch so ’ne Ami-Stadion-Schunkelrock-Truppe sein können. Wirkte ziemlich posig und aufgesetzt auf mich, die Songs waren sehr einfach gestrickt, lahmarschig gespielt und zu gleichförmig.

Aber Langeweile kam zu keiner Sekunde auf, was allerdings nicht der Band zugeschrieben werden konnte. Jedenfalls nicht aus meiner Sicht, viele andere Besucher hatten sicher ihren Spaß mit den MURDERJUNKIES. Vielleicht sollten mit dem Schaffen der Band Vertraute hier wat per Kommentar anfügen, falls fachliche Details gewünscht sind.
- Beitrag von: Philipp

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