ROCK HARD FESTIVAL / 18.05.2013 – Gelsenkirchen, Amphitheater, Tag 2

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Philipp: Beim gemeinsamen Frühstück in meinem Zimmer entdeckt Andi auf den Leserbriefseiten des just am Vortag erstandenen ROCK HARD einen Brief, den wir zunächst für Satire halten: „Die Drone-Doomer SABAZIUS aus Sussex haben jüngst ihr neues Epos ‚The Descent Of Man‘ auf Earache veröffentlicht. Was daran besonders ist? Nun, das Werk besteht aus einem einzigen Song. Dieser dauert elf Stunden, 16 Minuten, 54 Sekunden.“ (ROCK HARD #313, S. 82) Der Verfasser des Briefes, Alex Kreit, lässt uns besonders mit folgenden Aussagen fast an unseren liebevoll geschmierten Stullen ersticken: „Wenn man sich durch die ersten zwei Stunden Feedback gekämpft hat, entwickelt 'The Descent Of Man‘ echt große Momente“, „In den letzten beiden Stunden gelingt ihnen sogar ein fulminantes Breakdown“ oder „Neben endlosen Brummschleifen gibt es hier auch Riffs, Rocker und sogar Vocals, wobei sich der Text des Werks lediglich auf die Worte 'I am I' reduziert“. Großartig. Aber ein paar andere Äußerungen machen uns doch stutzig und Andi checkt spaßeshalber auf seinem internetfähigen Telefon, ob es das Ding nicht vielleicht doch wie im Brief erwähnt komplett auf YouTube zu hören gibt. Fuck! SABAZIUS leben! Und dieser Monstersong auch! Nach einer undoomig kurzen Hörprobe von einer halben Stunde entscheide ich mich, mir das Ding in den Sommerferien mal am Stück zu geben.

DESASTER

Fotos von Jasmin Benz und Oliver "Bomber" Barth

 

Alex: Die Anfahrt am 2. Tag verläuft ohne weitere Zwischenfälle und traumatische Erlebnisse. Herr Wolter hat scheinbar seine Contenance und Würde wieder gewonnen. Somit kreist die Flasche Minze entspannt in der Runde auf dem Parkplatz. Vorglühen muss einfach sein und gehört bei Festivals zum guten Ton! Kurze Wortgefechte bzw. Widersprüche musikalischer Natur werden von Philipp kurzer Hand stilecht mit seiner (eigens dafür?) mitgebrachten Veganer-Wurst beendet. Will sagen, es hagelt Schläge auf die Köppe. Da kommt der Studienrat durch, der Herr duldet keine Fisimatenten, geht erstaunlich behände mit der Wurst zu Werke. Strecker hustet sich währenddessen ein ums andere Mal die Seele aus dem Leib, dass einem Angst und Bange wird und man versucht ist, den Boden nach Lungenwürfeln abzusuchen. Rita und der Häuptling sorgen in Abwesenheit für Gesprächsstoff. Die beiden haben ihre blasphemische Ankündigung von gestern wahr gemacht und sind doch tatsächlich lieber zum Fußball - M’Gladbach gegen Bayern - gefahren! Unerhört! Kurze Diskussionen keimen auf, ob man solch unmetallisches Verhalten tolerieren kann??!! Der übliche Wahnsinn bzw. nüx Neues, wenn man mit sieben schrägen Vögeln unterwegs ist.

 

SLINGBLADE

Amphitheater

 

Strecker: Obwohl ich auf Grund des Unfalls – ich möchte jedenfalls glauben, dass es ein Unfall war – oder Philipps Zerstörungswut am Vortag etwas unterminzt war, geht es mir gar nicht mal so gut, als ich aufwache. Ich denke mir: Astra klingt ähnlich wie Aspirin und unterstelle einfach, dass auch Astra gegen Kopfschmerzen hilft. Stimmt. In der Nähe des Amphitheaters befindet sich ein kleiner Biergarten, den ich erst mal besuche, um einen Kaffee zu trinken und so verpasse ich den Anfang von SLINGBLADE. Ist im Nachhinein etwas schade, denn die 20 Minuten, die ich von dem Konzert noch sehe, gefallen mir gut. Musikalisch liegen SLINGBLADE irgendwo zwischen Iron Maiden und Ozzy Osbourne und Sängerin Kristina Karlsson hat eine richtig gute Stimme. Sobald SLINGBLADE mal in der Nähe spielen, werde ich mir ein Konzert in voller Länge angucken.

Philipp: Sogar im vor Highlights strotzenden Labelkatalog von HIGH ROLLER RECORDS sticht die SLINGBLADE-LP „The Unpredicted Deeds Of Molly Black“ positiv hervor. Zusätzlich hat die ROCK-HARD-Crew eigenen Aussagen zufolge der Auftritt der Schwed_innen auf dem HELL OVER HAMMABURG derart überzeugt, dass sie die Band stante pede auf ihr Festival gebucht hat. SLINGBLADE nutzen ihre Chance und setzten im bereits erstaunlich gut gefüllten Amphitheater ein dickes Ausrufezeichen. Der Sound ist brillant und so dampfen die Songs – klassischer und sehr melodischer Heavy Metal zwischen SAXON und OZZY OSBOURNE - herrlich aus der P.A. „Tie Her To The Cross“ ist mein Fave und wird von mehr Leuten mitgeschmettert, als ich gedacht hätte. Gänsehaut um 13.00 Uhr. Kristina Karlsson singt hervorragend und kommt in ihren Suzi-Quattro-Lederklamotten wie die perfekte Heavy-Metal-Frontfrau rüber. An ihren Ansagen und ihrer etwas unsicheren Bühnenpräsenz muss sie allerdings noch feilen, aber letztlich ist mir so etwas sympathischer als routinierte Rockstarscheiße. Schade nur, dass Gitarrist Niclas Svensson heute mit seiner Hauptband THE BABOON SHOW auf dem RUHRPOTT RODEO spielt und somit nicht dabei sein kann. Sein Ersatz macht seine Sache aber richtig gut.  

Alex: Wir sind pünktlich in der Menge unten vor der Bühne,als SLINGBLADE - die erste von drei aufeinander folgenden schwedischen Bands - die Bühne entern. Die Band habe ich erst ein paar Wochen vor dem Festival für mich entdeckt, weshalb ich natürlich sehr gespannt war, ob sie den durchweg positiven Eindruck ihres Debüt-Albums „The Unpredicted Deeds Of Molly Black“ auch live bestätigen können. Das Stockholmer Quintett zockt klassischen Metal/Hardrock mit eingängigen Hooks und Refrains, die sofort gut ins Ohr gehen. Der Sound ist gut, Lautstärke auch passend und so wird die Band meinen Erwartungen auf jeden Fall im musikalischen Sinne gerecht. Das Highlight des Sets ist mein persönlicher Favorit „Tie Her To The Cross“ (wobei ich’s immer noch lustig finde, dass ‘ne Lady so’n Text singt) In Sachen Bühnenpräsenz kann die Band aber gern noch eine Schippe drauflegen. Das Ganze wirkt dann auf Dauer doch etwas bieder und unbeholfen. Was auch der Tatsache geschuldet ist, dass Sängerin – Kristina Karlsson - kaum Ansagen macht, die Band ihren Set irgendwie runterspult. Kann auch die Unsicherheit gewesen sein, vor so vielen Leuten am helllichten Tage zu spielen. Für die unmetallische Tageszeit – wir sprechen hier von 12:45 Uhr – ist dennoch schon erstaunliche viel Volk am Start. Herr Lehmann ist neben der Musik scheinbar besonders von dem „Kassenmodell“ des Gitarristen angetan. Was dazu führt, dass er mich wiederholt auf dieses Riesengestell von Brille grinsend aufmerksam macht. Als wenn man dieses „Ungetüm“ übersehen könnte! Zusammen mit dem doch „ungeschickt“ gewählten Tiger-Shirt wirkt sein Outfit unfreiwillig komisch. Im Gegensatz zu seinem Gitarrenspiel!! Denn der Mann versteht sein Handwerk durchaus und zaubert gefühlvoll feinste Soli aus seiner Axt. Knapp 40 Minuten lang wird qualitativ hochwertiger Metal/Hardrock geboten, der allen Anwesenden einen guten Einstieg in den 2. Festival-Tag verschafft.

 

HORISONT

HORISONT

 

Alex: Während der Pause wird dann krampfhaft nach den mobilen Bierzapfern Ausschau gehalten, die gestern noch so zahlreich dafür sorgten, dass der Bierfluss nicht unnötig lange unterbrochen wird. Gute Musik macht durstig! Aber wo stecken sie nur? Wohl auch zu früh für die hart arbeitenden Jungs??

Das 2. Highlight bilden dann HORISONT aus Göteborg. Mittlerweile haben die Schweden zwei Alben veröffentlicht, die mit ihrem 70er - psychedelic angehauchten Bluesrock Teil der gerade grassierenden Retro-Welle sind. Dabei sticht besonders die prägnante Stimme Axel Söderbergs hervor. Auf dem ersten Album "Tva Sidor Av Horisonten" – übrigens mutigerweise fast komplett in Schwedisch gehalten – noch recht schrill quengelnd, hat der Sänger auf dem aktuellen Album „Second Assault“ nun seine Stimmlage besser im Griff, trifft moderatere Töne. Bereits 2012 konnten mich HORISONT als Vorgruppe von GRAVEYARD und als Headliner im Hafenklang voll überzeugen. Und so auch hier in Gelsenkirchen. Besonders „Crusaders Of Death“ besticht wie auf dem Album durch seine Atmosphäre und Dynamik. Gefühlvoll getragene Soli lassen mich wegdriften, in andere Sphären gleiten. Was wohl auch dem nicht abreißenden Bierfluss geschuldet ist. „Time Warrior“ setzt mit seinem angenehmen Groove meinen inneren Höhenflug fort. Verwöhnt und umschmeichelt geradezu meine auf äußersten Empfang eingestellten Hörmuscheln aufs Angenehmste.Hach, wat herrlich!!! Meine Gedanken schweifen mitleidig zu den nicht anwesenden Freunden aus Kiel ab! Unglaublich, wie fluffig die Melodien und Harmonien aus den Boxen schwingen. Vielen Anwesenden ergeht’s wohl genauso. Mehrfach entdecke ich um mich herum selig lächelnde Gesichter mit verschlossenen Augen. Scheinbar genieße nicht nur ich diesen erstklassigen musikalischen Trip! „Nightrider“, ein Ohrwurm par excellence, perlt ebenfalls entspannt die Gehörgänge herunter, bevor dann mit „Second Assault“ noch mal richtig schön Gas gegeben wird. Das Rund dankt’s mit frenetischem Beifall. Mit diesem mitreißenden Auftritt haben sich die Göteborger hoffentlich viele neue Fans erspielt.

Philipp: Auf dem RHF musst du pünktlich vor Ort sein, sonst verpasst du tatsächlich richtige Highlights. HORISONT haben mich bereits mehrfach live begeistert und schließen heute nahtlos an ihre bisherigen Leistungen an. Was für ein Sänger! Dieses krass hohe Organ Söderbergs ist unverwechselbar und kommt in Songs wie „Visa Vägen“, „Nightrider“, „Crusaders Of Death“ oder „Time Warrior“ unfassbar gut zur Geltung. Und was mich bei dieser Band besonders begeistert, sind diese urigen Gesangslinien, wie man sie vielleicht bei alten SCORPIONS-Songs aus der Uli-Jon-Roth-Phase kennt. Der Sound hat genau diese gewisse Wärme, in welcher dieser Siebziger-orientierte Stil richtig zur Geltung kommt. Andi dreht neben mir völlig durch, kann sogar durch vehemente Hiebe mit dem veganen Knüppel auf den Kopf nicht zur Raison gebracht werden, schnappt sich meinen Notizzettel und schmiert euphorisch drauf: „Während des HORISONT-Gigs ejakuliere ich unkontrolliert vor mich hin. Was für ein höllisches Brett, Aller!“ Äh, ja. Ich war übrigens lange vom Debut derart begeistert, dass sich der Nachfolger zunächst nicht in diesem Maße durchsetzen konnte. Zufällig hatte es kurz vorm RHF aber in Bezug auf „Second Assault“ bei mir Klick gemacht und so genieße ich jeden Song der Schweden.

Strecker: Mittlerweile sind die Restmüdigkeit und die Kopfschmerzen weg und musikalisch geht es mit HORISONT weiter. Hier gibt es auch wieder schwedischen Vintage-Rock, der aber etwas moderner als z.B. bei Graveyard gespielt wurde. Das Konzert ist bei mir und den anderen Zuschauern gut angekommen und ich bin bereit für mehr.

 

MUSTASCH

MUSTASCH

 

Philipp: „Du bist eine nette Leute“, versichert uns Gitarrist/Sänger Ralf Gyllenhammar. Gleichfalls. Stilistisch finde ich persönlich diese Band zwar nur semigut, der Auftritt überzeugt aber durch eine engagierte Performance, witzige Ansagen und einen erbaulich knackenden Bass. Warum ich diese Band musikalisch weniger zwingend finde? Mir hat das Ganze dann doch nicht genügend Biss, die immer wieder herauszuhörenden Referenzen zum Stonerrock und zu 90er-METALLICA lassen mich dann auch eher kalt. Wenn METALLICA, dann bitte maximal bis 1989. Obwohl Gyllenhammars Gesang zum Glück so stark ist, dass die Qualitätshürde mit dem Prädikat „unterhaltsam“ mit Leichtigkeit genommen wird.

Alex: MUSTASCH bilden den Abschluss des heutigen Schweden-Triples. Für mich gelten die Jungs um Sänger/Rampensau Ralf Gyllenhammar zu den besten Live-Bands der letzen Jahre. Unverständlicherweise bleibt ihnen bisher in D der Durchbruch bzw. die verdiente Anerkennung versagt. Der beste Beweis war letztes Jahr der Auftritt in der Pumpe, wohin sich höchstens 100 zahlende Besucher verirrt hatten. In der Heimat gab’s dagegen schon 2008 einen Grammy für die Kategorie „Best Hard Rock“. Von Mickey Dee damals höchstpersönlich überreicht!

Anyway, von der ersten Minute an lässt die Band nichts anbrennen und drückt gleich mit dem Opener „Black City“ aufs Gaspedal. Wow, was für ein Sound! Fett bringt’s wohl am ehesten auf den Punkt. Sofort packt’s mich und ab geht der erhoffte Ritt ins seligmachende Riffland von MUSTASCH. Für knappe 45 Minuten übernehmen MUSTASCH die Kontrolle über meinen Körper, steuern meine Rezeptoren und Synapsen dermaßen gekonnt an, dass ich einfach nur noch bangen muss! Scheiß auf den kaputten Rücken, it’s MUSTASCH Time!! Ich bin jedes Mal auf’s Neue über die Wucht erstaunt, die die Band live entwickelt. Hier rult die Rhythmus-Gitarre bis der (Nacken) Arzt kommt. Sicher, es klingt an mancher Stelle gleich, aber mal ehrlich: METALLICA waren auf der „Kill’em All“ auch nur ein reines Rhyhtmusgeschoss. Natürlich vom Allerfeinsten. Aber durch Abwechslungsreichtum besticht die Scheibe bestimmt nicht! Und genauso sind MUSTASCH live! Eine gnadenlos, alles wegwalzende Soundwand sorgt für bestes metallisches Ohrenfutter, lässt die Nackenwirbel rotieren und das Metaller-Herz höher schlagen! Jemand aus Schleswig kommt unbekannterweise angerannt und ist genauso euphorisiert wie ich. Der Kerl freut sich offensichtlich darüber, in mir einen Gleichgesinnten gefunden zu haben und gibt mir freundlicherweise ein Bier aus. Wir sind uns einig: MUSTASCH sind der Hammer! Es folgt ein Kracher nach dem anderen. „Mine“, ich liebe den Text und gröhle den Refran voller Inbrunst mit, „It’s Never Too Late“ hämmert sich in mein Hirn, „Down In Black“ erhöht noch mal die Schlagzahl, bevor „Heresy/Blasphemy“ den letzten Rest meines Verstandes zerbröckeln lässt. Ralf growlt sich im Mittelteil die Seele aus dem Leib. Ich bin voll drauf und genieße jede Sekunde diesen (wieder mal) mitreißenden Auftritts. Nebenbei sammelt der sympathische Frontbolzen Pluspunkte mit lustigen deutschen Ansagen - „Prost, ihr Säcke!“ - oder seinem ironischen Gepose vor diversen Kameras. Das breites Grinsen tut ein Übriges, um auch den letzten Skeptiker zu überzeugen. In dieser Hinsicht fühlt man sich in bester Weise an die Jungs von D-A-D erinnert, die später noch folgen sollten. „Double Nature“ und „I Hunt Alone“ - mit cooler Jam-Einlage - besorgen mir den Rest! Das Outro bildet „Black Sabbath“ stilecht mit dazugehörendem Glockenläuten, bei dem der Vorhang langsam runter fährt. Ich bin erstmal völlig erschöpft und alle. Fühl mich vom Sound und Wucht völlig durchgeschwurbelt, muss mich erst mal wieder sammeln und orientieren. Die abrupte Rückkehr vom MUSTASCH -Planeten will erst mal verarbeitet werden und so such ich mir ’nen Sitzplatz. Die erwarteten Rücken- und Kopfschmerzen lassen nicht lange auf sich warten. Aber es war jede Sekunde wert!

Drei Highligts von dieser Qualität, hintereinander, erlebt man selbst auf Festivals auch nicht alle Tage. Es sollten noch weitere folgen. Nur Herr Wolter, schon während des Gigs für seine Verhältnisse erstaunlich zurückhaltend, ist von MUSTASCH nicht überzeugt! Die olle Unke! Hmm, gut dass ich gerade keine Veganer-Wurst zur Hand habe, sonst…Resistance is futile, sach ich nur!!!

Strecker: Mehr gibt es dann von MUSTASCH, die ich vor kurzem erst in Kiel gesehen hatte. Heute haben MUSTASCH eindeutig mehr Zuhörer als in Kiel. Der Rock`n`Roll und vor allem die Ansagen in Deutsch passen ziemlich gut und die Stimmung im Amphitheater wird noch einmal gesteigert. Die Band ist auf jeden Fall sehenswert und obwohl die Spielzeit etwas überzogen wird, ist das Konzert viel zu schnell vorbei. Find ich zumindest.

 

DESASTER

DESASTER

 

Philipp: 25 Jahre DESASTER! Herzlichen Glückwunsch Sataniac, Infernal, Odin und Tormentor. Hab ich gerade einen Bock auf diese Flegel! Aber was heißt hier gerade? Meinetwegen hätten statt 22 verschiedenen Bands an diesem Wochenende auch zweiundzwanzig Mal DESASTER spielen können...   Mussten diverse Sänger im Mix erst mal hochgezogen werden, scheint es bei Sataniac, als wäre seine Stimme auch ganz ohne P.A. zu uns durchgedrungen. „Necropolis Kathargoooooooooooo“ - argh, mir fliegt vom Bangen bald der Schädel vom Rumpf. Bei „Phantom Funeral“ kracht es dann auch dumpf an meinem Hinterkopf! Ist es jetzt doch endlich passiert? Habe ich mir beim Rübeschütteln irgendeinen Nackenwirbel irreparabel derangiert? Nein, mir hat lediglich irgendjemand mit voll Karacho von hinten eine volle Packung Pommes an die Omme gedonnert. Nun, so weiß ich wenigstens, welchen Fressstand ich dieses Wochenende nicht ansteuern sollte – können ja nicht so lecker gewesen sein. DESASTER bekommen an dieser Stelle ein Extralob für die geschmackvollste Wahl eines Coversongs – denn sie sind an diesem Wochenende die einzige Band, welche SLAYER covert. Mit ihrer grandiosen Version von „Black Magic“ erweisen sie Hannemann ein würdiges Andenken. Hannemann R.I.P.! Und wer einem derartigen Killersong auch noch eigene Stücke hinterherschießen kann, die qualitativ auf Augenhöhe liegen – nämlich „Teutonic Steel“ und „Metalized Blood“ - der hat endgültig gewonnen. Mit „Tormentor“ endet einer der besten Auftritte des Wochenendes.

Strecker: Was nun? Da steht ja Guildo Horn auf der Bühne. Nicht ganz, aber die Ähnlichkeit des DESASTER-Gitarristen zu Guildo Horn finde ich schon bemerkenswert. (Anmerkung Philipp: Wo ist mein veganer Knüppel?) Obwohl musikalisch nicht alles glatt läuft, wird das Konzert nicht zum Desaster (musste einfach kommen), da die Songs mit ordentlich Spielfreude gezockt werden und die Zuschauer vor der Bühne für eine gute Stimmung sorgen.

Alex: Den DESASTER-Gig verbringe ich dann auf den Stufen der zweiten Reihe stehend. Eigentlich kenne ich von den deutschen Death-Thrashern nur das Album „Satan’s ‚Soldier’s Syndicate“ (Anmerkung Philipp: Skandal!), aber das hat es in sich! Schönes Brett! So bin ich trotz aller Erschöpfung auf den Auftritt recht gespannt. Leider ist der Sound im Vergleich zu den vorherigen Bands doch arg breiig, schlecht gemixt. Das schert die hungrige Meute im Rund aber nicht die Bohne. Der Funke springt sofort über und es geht wieder mächtig im Pit ab. Sataniac, schön oldschoolig im abgerissenen Shirt, sowie fetten Nietenarmbänden, growlt und schreit alles nieder. Während Gitarrist Infernal, genauso stilecht im verwarzten Shirt, speckiger Lederjacke und’ner zerfetzten Kutte drüber, selig grinsend seine Riffs aus der PA feuert. Räudig rotzt man das ca. 45-minütige Set ins Rund. Alles in allem ein spaßmachender Auftritt, der genau die Erwartung der Menge erfüllt.

Danach muss ich erst mal Pause machen und gehe zum Wagen, in dem Strecker schon selig wie’n Walross vor sich hin schnarcht! Dat steckt an! Und schwupps bin ich auch weggetreten. Aber was für Töne dringen plötzlich in mein Hirn? Wabernde Klänge, von einer angenehm säuselnden Stimme überlagert, schwingen verlockend in meine tiefenentspannte Seele! Verwirrt schrecke ich hoch. Wo bin ich? Leider noch im Wagen, nüx mit Paradies, Jungfrau usw. Nun ist auch wieder das rasselnde Schnarchen von Strecker zu hören. Ah, sein Handy verursacht diese durchaus verlockenden Töne! Coole Weckermelodie!

 

NAGLFAR

Boozebrothers

 

Philipp: Zum ersten Mal an diesem Wochenende greife ich zu Ohrstöpseln. Nicht etwa, weil NAGLFAR so mies seien! Nein, es ist schlicht etwas sehr laut, zumindest wenn man sich recht weit vorne aufhält (was ich bei 90 % aller Bands des Festivals tue). Macht aber nichts – lieber zu laut als zu leise, denn im ersteren Fall kannste ja nachregulieren. NAGLFAR haben das kleine Luxusproblem, dass sie an ihre besten Alben „Vittra“ und „Sheol“ (bis jetzt) nicht mehr anknüpfen konnten. Mir geht es jedenfalls bei jeder neuen LP von ihnen so, dass ich sie mir natürlich kaufe, sie auch immer wieder mal höre, aber letztlich doch eher zu den genannten Alben greife, wenn ich Bock auf die Band habe. „I Am Vengeance“, das Götz Kühnemund gewidmete „Vittra“ oder „Swarm Of Plaque“ donnern erhaben und mit mächtigen DISSECTION-Vibes versehen durch die Arena. Schon immer wieder faszinierend, wie die Schweden es schaffen, filigrane Melodiebögen mit eiskaltem Geknüppel zu verbinden. Unbedingt erwähnen will ich bei jedem NAGLFAR-Livereview die sinistre Präsenz von Kristoffer Olivius. Dieser Blick! Diese Fresse! Steinböse!

 

ENSIFERUM

ENSIFERUM

 

Philipp: Also, das ist eine Art Musik, die ich nicht verstehe. Und auch gar nicht verstehen will. Humpa-humpa-tätarätätä. Ihr sollt lustig sein! Wer nicht lustig ist, kriegt inne Fresse rein! Von diesem Gedudel und Gefiedel bekommen offenbar alle gute Laune. Außer mir. Meine Mundwinkel verziehen sich zusehends nach unten. Bis Andi auf die geniale Idee kommt, den Frust mit Alkohol zu bekämpfen. Innovativ! Klappt sogar. Nach zwei Eimern Caipirinha ist unsere Verachtung für das substanz- und strukturlose Songmaterial der Blödelbarden zwar nicht gesunken, aber wir verachten jetzt mit einem kalten Grinsen im Gesicht...

Alex: ENSIFERUM sparen wir uns gemeinsam. Keiner hat Bock auf die Finnen. Stattdessen begeben wir uns beide in ein gemütliches Imbiss-Cafe und tanken noch’n büschen Ruhe. Schließlich erwartet uns mit D-A-D das nächste Highlight.

 

D-A-D

D-A-D

 

Strecker: Ich war nun erst mal Essen und habe mir danach eine Auszeit am Auto gegönnt und kann von daher zu NAGLFAR und ENSIFERUM nichts sagen. Philipp wird berichten.

Pünktlich zu D-A-D bin ich zurück auf dem Gelände, obwohl ich die Dänen in letzter Zeit relativ häufig gesehen habe, will ich die Band nicht verpassen. Zwar finden die Platten von D-A-D nicht gerade häufig den Weg auf meinen Plattenspieler, aber bei Konzerten fühle ich mich immer bestens unterhalten, so ist es auch an diesem Abend. Es gibt reichlich Pyroeffekte, einen beweglichen Drumriser und teilweise deutsche Ansagen wie z.B. „ihr habt das Bier, wir haben das Talent“. Mir hat es gefallen.

 

D-A-D

 

Alex: Die sympathischen Dänen haben, davon bin ich felsenfest überzeugt, bestimmt ganz wenige schlechte Gigs in ihrer Karriere abgeliefert. Nicht umsonst gilt die Band als absolut überzeugende Live-Band, die noch jeden Muffelkopp in der hintersten Reihe zu begeistern weiß. Das bärenstarke aktuelle Album „Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark“ lief bei mir im letzten Frühjahr auf Dauerration und die beiden Gigs in Hamburg und Kiel wussten ebenfalls zu überzeugen, sodass ich mich richtig auf die Jungs um die Gebrüder Binzer gefreut habe. Und ich wurde (natürlich) nicht enttäuscht! Der Opener „Isn’t That Wild“ gibt trotz des anfänglichen Ausfalls der Gitarre gleich die Marschrichtung für die nächsten 75 Minuten Danish Dynamite Rock’n’Roll Madness vor. „Jihad“ und „A New Age Moving In“ folgen, rocken amtlich. Vor der Bühne wird lautstark mitgesungen, mitgehüpft, mitgerockt, was das Zeug hergibt. Neben der unbestrittenen musikalischen Qualität besitzen die Dänen in Sänger Jesper Binzer den perfekten Frontman , der neben seinem kräftigen Organ über ausgezeichnete Entertainerqualitäten verfügt. Es hagelt nur so von sympathischen Ansagen im putzigen Deutsch. „Ihr habt die Liebe, wir das Talent“, „Wir müssen Anprobe ein Experiment! Gibt es in Rock Hard Festival eine Möglichkeit zum mitsingen, mitklatschen? Das meint Multitasking. Gibt es Multitasking in Gelsenkirchen?“ sind nur zwei herrliche Beispiele für den hohen Spaßfaktor der Dänen. Neben Jacob Binzer ist natürlich Basser Stig Peddersen mit seinen ständig wechselnden Äxten ein weiterer Plus- und Blickpunkt auf der Bühne. Kurios auch, dass alle Bässe nur mit zwei Saiten ausgestattet sind. Was den Songs allerdings in keinster Weise schadet. Zum Schluss gibt’s natürlich wieder seinen funkensprühenden Pilothelm zu sehen, mit dem er wild über die Bühne rennt. Den Show-Höhepunkt bildet aber dieses Mal überraschenderweise Drummer Laust Sonne (er heißt wirklich so) mit seinem Drumriser. Mitten im Set fährt er mit seinen Kit nach vorne um dann im 90 Grad Winkel, im fetten Sicherheitsgürtel hängend, cool über der Bühne zu thronen. So muss Rock’n’Roll sein!!

Meine persönlichen Favoriten „Rim Of Hell“, „I Want What She’s Got“ sind genauso im Set vertreten, wie der Ohrwurm „Monster Philosophy“ und natürlich ihr größter Hit “Sleeping My Day Away, der den Abschluss dieses grandiosen Auftritts markiert. Einfach nur großartig, was die Jungs live rüberbringen. Das Amphitheater dankt’s mit viel Jubel. Schon während des Sets waren lautstarke „D-A-D“ Sprechchöre zu vernehmen.

 

D-A-D

 

Philipp: Schon witzig mit D-A-D – ich würde mir nicht unbedingt eine Platte von ihnen kaufen oder wilde Reisen für ‘ne Clubshow von ihnen abreißen, aber dennoch seh ich sie immer wieder gern auf Festivals. Es ist einfach pures Rock’n’Roll-Entertainment, was die Dänen bieten! Sogar wenn die von Alex beschriebenen Spektakel wie der Drumriser oder der funkensprühende Helm fehlen würden, wäre es immer noch ein Genuss zuzusehen. Wenn Stig Peddersen auf die Boxentürme klettert, um dort oben seinen Bass als imaginäres Paddel samt entsprechender Bewegungen zu schwingen, bleibt kein Auge trocken. „Es ist Liebe. Liebe und Talent. Liebe aus Gelsenkirchen und Talent aus Dänemark!“, so bringt Jesper Binzer die Formel für die Verschmelzung von Band und Mob auf den Punkt. Ob ihm aber auch bewusst ist, dass er mit „Sleeping My Day Away“ das Lebensmotto unseres wackeren Strecker vertont hat?

 

D-A-D

 

QUEENSRYCHE

QUEENSRYCHE

 

Strecker: Auf Queensryche bin ich richtig gespannt. Bis zu der Empire Platte fand ich die Band richtig gut. Danach wurden die Platten immer schlechter und auch die Konzerte konnten mich nicht mehr überzeugen. Angekündigt wurde, dass mit neuem Sänger alles wieder besser werden sollte. Ich war zwar noch skeptisch, kann jetzt aber sagen – stimmt! Man merkt den drei verbliebenen Original Mitgliedern deutlich an, dass sie wieder Spaß bei der Arbeit haben und Neusänger Todd La Torre konnte die Songs gut interpretieren. Gespielt werden überwiegend Songs der ersten vier Alben und auch ein neues Stück, das sich gut eingefügt hat und Lust auf die ganze Platte gemacht hat. Was für ein Comeback und für mich eines der Überraschungshighlights des Festivals!

Alex: Damit ist der Tag für mich eigentlich gelaufen, da ich von QUEENSRYCHE nun rein gar nichts erwarte. Schon die Meldung, dass QUEENSRYCHE am Sa. als Headliner spielen, hat in mir pures Entsetzen und absolutes Unverständnis ausgelöst. Zu sehr haben mich die einstigen Helden meiner Jugend mit ihren immer belangloseren, einfallsloseren Alben verschreckt. Sind im Vergleich zu ihren früheren Glanztaten einfach nur noch überflüssig und peinlich geworden. Ganz zu schweigen vom aktuellen Namensstreit. Es gibt aktuell zwei Varianten. Einmal mit dem Namen des früheren Sangesgottes Geoff Tate versehen – also Geoff Tate’s QUEENSRYCHE. Mit ihm als einzigem Urmitglied plus einer Reihe von bekannten Mietmusikern. Und halt QUEENSRYCHE– mit immerhin drei Gründungsmitgliedern sowie Todd La Torre am Mikro und Parker Lundrgen an der 2. Axt. Letzerer soll kurioserweise der Schwiegersohn Geoff Tates sein (!) und hat auch schon in dessen Band live gezockt. Selbst die beschwichtigenden und besänftigend gemeinten Antworten der Herren Wolter und Lehmann auf meine immer wieder geäußerte Skepsis können meinen (durchaus berechtigten) Widerwillen nicht wirklich vertreiben. Der olle Philipp mag ja schließlich auch TANK ohne Rotzlöffel Algy Ward am Mikro. Was in diesem Fall ausnahmsweise nicht für ihn spricht! (Anmerkung Philipp: Wobei ich bei TANK ausdrücklich sagen muss, dass ich es besser fände, wenn sie unter einem anderen Namen weitergemacht hätten. Aber für sich gesehen sind die beiden Platten der „neuen TANK“ sehr geil!)


Dennoch bleibe ich mich mit den anderen unten und harre der Dinge, die da auf mich zukommen mögen. Weggehen kann man ja immer noch! Anfangs sind bei „Queen Of The Reich“ noch die typischen Mixschwankungen einer beginnenden Show zu bemerken, lassen aber schon ahnen, dass völlig unterwartet großes Kino auf mich zukommt. Tja, und dann wird’s tatsächlich magisch! Die Setlist ein Traum! Es werden bis auf zwei neue nur Songs bis „Empire“ gezockt. Von letzterem spielt man als einzigen Song den Titeltrack als Zugabe. Keine Experimente, sondern eine absolute Rückbesinnung auf alte Qualitäten, die Wurzeln, welche die Band einstmals so aus dem Metal-Einerlei hervorgehoben hat. Todd La Torre, vorher eigentlich als Drummer und Gitarrist aktiv (!), trifft jeden Ton geradezu beängstigend perfekt. Seine Phrasierung ist die eines Geoff Tate in seinen Glanztagen absolut würdig. Gekonnt trägt er sein vortrefflich klingendes Organ durch die anspruchsvollsten Passagen solcher Perlen wie „The Warning“, „En Force“, „Walk In The Shadows“ und „Roads To Madness“´(!). Das ich dies noch erleben darf, hätte ich niemals für möglich gehalten Der nun transparente und fein ausbalancierte Sound tut ein Übriges, um die Magie dieser unsterblichen Klassiker voll zu entfalten. Ich bin absolut verzückt und stehe mit großen Kulleraugen vor der Bühne. Das muss ein Traum sein! Anders kann ich mir das Unglaubliche, was da gerade auf der Bühne passiert, nicht erklären. Den anderen im Rund geht’s genauso, alle scheinen geflasht zu sein. Und so setzen QUEENSRYCHE an diesem Abend noch einen drauf, markieren völlig unerwartet den Höhepunkt eines beileibe nicht an exzellenten Auftritten mangelden 2. Festivaltages. Achso, selbst die beiden neuen Songs – „Redemption“ und „Fall Out“ (Livepremiere!) - fügen sich nahtlos in die ausnahmslos mit Klassikern gespickte Setlist ein. Selten hat mich eine als absolut abgehakt geltende Band so überzeugend zurückgewonnen wie die Jungs aus Seattle an diesem Abend! Zu erwähnen ist noch, dass kurz nach Beginn von QUEENSRYCHE ein völlig entgleist dreinblickender, mit ‘ner Dose Bier bewaffneter, Axel Söderberg (Gesang/Horisont) aus dem vorderen Bereich torkelt. Während gleichzeitig ein völlig euphorisiert grinsender El Rojo (Gesang/Metal Inquisitor) an ihm vorbei in die ersten Reihen rast. (Anmerkung Philipp: Es gibt auch ein geiles Video von der Bühnenseite, auf dem man Matt Barlow völlig durchdrehen hört: „This is awesome, isn´t it, THIS IS AWESOME!“)

 

QUEENSRYCHE

 

Philipp: Wir KIT-Besucher hatten Todd La Torre schon mit CRIMSON GLORY erleben dürfen – ein unvergessliches und bewegendes Konzert war das! Insofern war in der Theorie klar, dass das Potenzial für QUEENSRYCHE mit La Torre riesig ist. Doch grau ist alle Theorie. Wie viele Bands sind nicht schon mit einem neuen Sänger, der technisch super ist, gescheitert? Nun, diese Bedenken werden quasi sofort weggewischt. QUEENSRYCHE legen mit „Queen Of The Reich“ los (schon mal ‘ne Ansage für sich!), La Torre gesellt sich dazu – und dann dieser Eröffnungsscream! Du hörst förmlich Hunderte von Unterkiefern bis auf den Boden runterklappen… Was nun folgt, ist nur als legendär zu bezeichnen. Eins von diesen Konzerten, bei denen ALLES stimmt! Magie liegt in der Luft und es wird mit jedem Moment klarer, dass diese QUEENSRYCHE die echten sind. Die sich auf das zurückbesinnen, was die Band im Kern ausmacht. Die dennoch den Mut haben, auch Neues zu präsentieren (durchaus gut – bin sehr gespannt auf das Album). The 'Rÿche Restored! Höhepunkte zu nennen, fällt schwer, weil sich die eine Gänsehaut noch gar nicht gelegt hat, während die nächste schon angekrochen kommt. Unfassbar aber „Take Hold Of The Flame“, „Roads To Madness“, “The Needle Lies” und “Warning”. La Torre muss sich intensiv mit diesen Stücken auseinandergesetzt haben, denn er singt nicht etwa einfach „nur“ technisch gut, sondern taucht tief in die Seele jedes einzelnen Songs und füllt ihn mit (neuem) Leben. Wie armselig und arrogant wirkt dagegen Geoff Tate mit seinen TATERYCHE – es gibt z.B. einen aktuellen Livemitschnitt, auf dem er einem Fan in der ersten Reihe das iPhone aus der Hand reißt und es mit triumphierender Miene in hohem Bogen wegwirft. Egal, dieser Mensch hat sich eh selbst ins Aus geschossen, während QUEENSRYCHE uns hoffentlich noch häufig beglücken werden!

 

QUEENSRYCHE

 

Alex: Völlig (für meine Verhältnisse jedenfalls ungewöhnlich) sprachlos ging’s dann zurück zum Auto. Häuptling und Rita versuchen auf der Rückfahrt erfolglos ihre Reise zum Fußball zu rechtfertigen. Beide amtlich angeschäkert, geben dann auch gnadenlos „Schlachtgesänge“ zum Besten! Egal, ob es jemand hören will oder nicht. Ganz zu schweigen vom Niveau der Texte. Dagegen sind die Lokalmatadoren reinste Lyriker! Im Hotel wird’s dann noch mal chaotisch. In einer Nische, die mit Kies ausgelegt ist und nette Sitzgelegenheiten bietet, hauen wir uns an 2 Tischen hin. Bis Andi scheinbar vom Stuhl zu rutschen droht. Seine hilflos wirkende Aktion, sich wieder hochzuwurschteln, wird vom fiesen Wolter erfolgreich unterbunden, indem er an den Beinen zieht. Das wiederum führt zu unkoordiniertem/unkontrolliertem Gestrampel im Kiesbett. Plötzlich wird scharf geschossen, es fliegen Kieselgeschosse durch die Gänge! Herr Wolter begründet sein Verhalten damit, dass er Andi nur helfen wollte vom Stuhl runterzukommen. Jajaja, wer’s glaubt, wird selig! ^^

Oben wird dann noch gemeinsam das eine oder andere Bier vernichtet. Wobei ich mich recht schnell verabschiede, da Herr Häuptling einfach nicht auf seine Gesangseinlagen verzichten will. Als ich dann später im Bett liege, kann man seine durchaus als kräftiges Organ zu bezeichnende Stimme aus 5 Zimmern Entfernung immer noch gut vernehmen. Und so bildet ausgerechnet die unmusikalischste aller heute gehörten Stimmen den Abschluss des Tages!

Philipp: Eigentlich sind wir im Hotel alle noch ziemlich brav. Ich finde auch, dass Andi übertreibt, wenn er mir noch am nächsten Tag den schrecklichen „PRINGLES-FENSTERSTURZ“ vorwirft. Er habe lebenswichtige Elektrolyte nicht zu sich nehmen können und so. Ich mein, so echte Rocker sollen doch ganze Schrankwände oder gar Menschen aus dem Fenster werfen…

UND MORGEN… DER KING! FORTSETZUNG FOLGT…

Kommentare   

+2 #3 Philipp 2013-06-09 15:44
Danke für die Heimholung!
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+3 #2 Matt 2013-06-08 14:02
Habs hinbekommen!!! Kommt und lest!
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0 #1 Philipp 2013-06-05 21:19
Komischerweise erscheint der Artikel momentan nicht unter "Home", sondern nur unter "Magazin". Der Dremu-Braintank arbeitet gerade fieberhaft an diesem Phänomen.
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