THE BABOON SHOW - "People's Republic Of The Baboon Show Formerly Known As Sweden" LP

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joomplu:6177

Kidnap Music, LP + MP3/CD

The Baboon Show haben's sich nicht leicht gemacht. Die Stockholmer_innen lieferten bisher eine Diskographie ab, die man ohne bedenken am Stück durchhören kann, ohne sich zu langweilen (vor kurzem auf limitierter Doppel-MC auch hierzulande zugänglich gemacht worden), das letzte Album „Punkrock Harbour“ bildet hierbei in meinen Augen den Höhepunkt. Das ausgiebige Touren in den letzten Jahren führte zu einem regelrechten Hype. Zurecht, denn Live stellt die Band aktuell so ziemlich alles andere in den Schatten. Wie soll eine neue Platte jetzt noch die Erwartungen erfüllen?

 

 

Nun ist sie raus und hört auf den bescheidenen Namen „People's Republic Of The Baboon Show Formerly Known As Sweden“. Optisch kann die schonmal was. Das passenderweise Agitprop-mäßig gestaltete Cover verbirgt neben dem Vinyl (mit Glück sogar in Grün) ein nicht weniger edles Booklet aus sehr schwerem Papier, das alle Texte enthält - einige auch doppelt, was vermutlich ein Produktionsfehler ist - sowie einen Downloadcode, um die insgesamt 10 Songs auch unterwegs oder in modernen Haushalten hören zu können. So weit, so gut.

Nun kommen wir zum wesentlichen Teil: Wer auf Hardrock steht, wird wie ich sofort seine Freude haben. Für alle anderen kann der Opener „Queen Of The Dagger“ als solide Aufwärmphase angesehen werden, bevor es mit dem typischen, glamigen Garagen-Punkrock weitergeht. Wer auf rotzige Frauenstimmen steht, macht nach wie vor eh nichts verkehrt. Und mit Arbeitgebern, Kriegstreibern oder anderen Obrigkeiten ist man nach wie vor auf Kriegsfuß. Das ganze wurde übrigens von Pelle Gunnerfeldt (u.a. Hives, Randy, (Interational) Noise Conspiracy) produziert, passt perfekt. Etwas schneller wird es dann mit „It Wasn't Me“ und spätestens beim Refrain sollten dann auch konservative Punkhörer_innen versöhnt sein. Mit „Fire over Stockholm City“ kommen dann die AC/DC Fans auf ihre Kosten, hätte vielleicht ein wenig kürzer ausfallen können, aber an sich ne gute Nummer.

Insgesamt ist ein gößerer Popeinschlag als auf dem Vorgänger zu Vermerken, was aber nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil: Bei „What A Feeling“ und vor allem beim New-Wave-Stampfer „Dancehall Killers“ (nicht umsonst vorab als 7“ erschienen) funktioniert das Großartig.

Sogar das ein wenig experimentelle „Halleluja“ (Inklusive versteckten okkulten Botschaften oder sowas) entpuppt sich als penetranter Ohrwurm. Mit „This One's For All Of You“ wird’s nochmal fix, inklusive Wechselgesang. Yeah, geiler Abschluss.

Fazit: Die Platte kommt nicht ganz an den Vorgänger ran, hierzu fehlen einfach die Hits. Aber nach mehrfachem Durchhören entpuppt sich das Ding als echt geile, abwechslungsreiche Scheibe für die ich ohne Bedenken meine Kaufempfehlung aussprechen kann. Und auf der kommenden Tour (z.B. am 05.04. im Hafenklang oder am 06.04. im Treibsand) kann man sich vergewissern, wie die neuen Songs live funktionieren. Und wer die die Band noch nie Live gesehen hat sollte dies zunächst so schnell wie möglich nachholen.

http://www.thebaboonshow.de/

http://www.kidnapmusic.de

http://www.national.se/

 

 

 

Kommentare   

0 #4 FelixFlex 2013-03-12 19:04
Gutes Review! Kann der Bewertung aber nicht ganz zustimmen. Eine gute Platte, ohne Frage, aber mehr auch nicht. Zum Vorgänger, der wirklich nur Hits beinhaltete, fehlt doch ein ganzes Stück. Viele Songs sind einfach zu langsam, die ganze Platte geht nicht in einem Guss nach vorne: und ganau das erwarte ich von der BS. Das heisst nicht, dass alle langsameren Stücken fehl am Platze sind; so ist das erwähnte Dancehallkillers in der Tat grandios. Songs wie Halleluja empfinde ich aber eher nervig. Es bleibt zu abzuwarten, wie der Inhalt der Platte live in die Show intergriert werden kann...
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+1 #3 JanML 2013-03-11 16:37
Ich kann dem Review nur zustimmen. Sehr gute Platte!
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+2 #2 Philipp 2013-03-11 15:58
Hab sie auch schon abgeerntet. Find sie fast so gut wie den Vorgänger. Insgesamt etwas poppiger und bei einigen Stücken AC/DC-lastiger trifft es in der Tat, beides aber gut verwurstet.
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0 #1 MetalSon 2013-03-11 15:47
Hört sich an, als müsse ich mal ein Ohr riskieren.
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