Trashfest XI, 24. - 27.06.06, Hoogeveen (Holland)

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Nachdem man sich von den Blessuren der letzten Tage erhohlt hatte (ich sag nur Bones Brigade), starteten wir gemütlich in den letzten Tag des Festivals.

Und da wurde noch mal richtig ausgeteilt. TOR JOHNSON aus NL machten den Anfang und boten recht simplen und schnellen Old-School US Hardcore / Thrashcore. Wenn man bedenkt, das die alle nicht sonderlich alt wirkten (vielleicht 17/18 Jahre), kann man da wirklich nur den Hut vor ziehen.

Als nächstes dann SET YOUR GOALS aus den Staaten. Sind wohl „the next big” und “gewisse Leute” haben auch schon langsam angefangen mit ihrer Schwärmerei zu nerven. Aber ich persönlich konnte denen nicht wirklich was abgewinnen. Und dieser Eindruck hat sich live noch mal verstärkt.
Geleckte Sunnyboys, die total gelangweilt (unter 800 Leuten muss man sich ja nicht reinhängen) ihr Set an eher mittelmäßigem Youth-Crew-Pop runterleierten (auf der CD steht nicht ohne Grund „Für Freunde von Gorilla Buiscuits und Blink 182).
Nach jedem Song das obligatorische „we have new CD´s with us“ oder „thanks, we appreciate that“. Und, oh wie einfallsreich, noch ein GORILLA BUISCUITS-Cover zum Schluß.
Sorry Vincent, aber die taten nicht Not.

LOFTUS und TENEMENT KIDS tat ich mir denn nicht an, kann also auch nichts dazu sagen. Ich hab mir lieber nen Döner gegönnt.

Dann legten REPROACH aus Belgien los. Geilster Skate / Thrashcore.
Die Band veröffentlicht nicht zufällig auf dem gleichen Label wie ihrer Zeit INFEST. Da wurd geknüppelt was das Zeug hällt. Kein Song über 60 Sekunden und wild geschriener Gesang. So soll es sein. Dazu noch „Nervous Breakdown“ von BLACK FLAG (das 5. Flag-Cover auf dem Festival, glaub ich).
Neue 7“ soll auch bald kommen, also: Augen auf halten!

Danach schnell runter zu SMASH THE STATUES aus den Niederlanden. Ich hab bei dem Namen ja zu allererst an dieses Neo-Crust-Zeug gedacht, aber ich wurde eines besseren belehrt. Netter Melodischer Old-School Hardcore, der teilweise doch ne extreme Fat-Wreck-Kante hatte, aber doch noch gut nach vorne ging. Gut, aber nicht zwingend.

Danach dann ZANN aus Leipzig und MOCK HEROIC aus dem UK, beide Bands eher anstrengender Emo-Mosh-Brutalo-Dampfwalzen-Kram. Da hatte ich jetzt aber beim besten Willen keinen Bock drauf, also ging´s ne Runde chillen in den Van.

Dann die allseits bekannten und beliebten SMACKDOWN. Die 5 Asis aus Schweden sind ja, seitdem ich sie mal in Schleswig gesehen hab, ganz oben auf meiner Liste. Und das nicht ohne Grund! Mit einfachsten Mittel (der Bassist spielt auf 2 Saiten, der Schlagzeuger benutzt quasi nur Bass- und Snare-Drum) wird ein frickeliger chaotischer (Thrash)Core fabriziert, bei dem man sich nicht nur einmal an die göttlichen DAS OATH erinnert fühlt.
Dazu denn die absolute Röhren-Jeans- und Popelbremsen-Parade und ein Sänger der das uneheliche Kind von Freddy Mecury und Mick Jagger sein könnte (ihr wisst was ich meine), Ganz groß!

Aber dann DIE Band des Tages (und eine der Top 5 Bands des kompletten Festivals): die CLOROX GIRLS aus Portland, Amerika. Ich war ja schon auf Platte ordentlich angetan von dem leicht poppigen DESCENDENTS / BLACK FLAG-lastigen Hardcore der Band, aber live wurden meine kühnsten Erwartungen noch mal übertroffen!
Also wenn melodiös, denn bitte so. Wie gesagt, wer West-Küsten Hardcore mag wird die CLOROX GIRLS lieben!
Dazu die ober-Show übehaupt, alle paar Songs wurden Instrumente gewechselt (unter den drei Leuten auf der Bühne, und ab und zu kamen nochmal irgendwelche Leute aus dem Publikum und übernahmen für ein paar Songs die Instrumente. Das Proben stell ich mir bei denen interrasant vor.) Dazu bindet sich der Sänger Gaffa-Band ums Gesicht und schmeißt volle Mülleimer ins Publikum, etc. Ne Mords Show halt.
Gut, das VILLAGE PEOPLE-Cover (YMCA natürlich) hätte man sich vielleicht sparen können, aber naja…

Danach wären bloß noch OI POLLOI gekommen, aber da man sich solche Tiefflieger ja nicht wirklich geben muss, machten wir uns vom Acker.

Und jetzt kommt der lustige Teil, da der Camping-Platz um 18 Uhr leer sein musste, wären wir gezwungen gewesen auf dem Parkplatz des lokalen Lidl zu schlafen aber da wir es erst 21.00 Uhr hatten, dachten wir uns, das man ja gleich nach Hause fahren könnte, schließlich sind wir ja auch nur 4 Stunden hingefahren.
Da konnten wir ja aber noch nicht ahnen, dass es ab der Grenze (ohne Scheiß in Holland war die Welt noch in Ordnung, zwei Meter in Deutschland, fing´s an) die Hölle werden sollte. Wir sind blindlings in nen Monster-Gewitter / Orkan /wasweisich reingefahren, welcher uns auch die ganze Zeit bis nach Kiel begleitete. Wir sind teilweise echt mit 50 Sachen über die Autobahn gefahren.
Und so konnte ich mein Bett erst pünktlich um 3.30 Uhr nachts begrüßen!

Fazit: Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder! Und dann kommt gefälligst auch jemand von euch hier mit!!!
- Beitrag von: Bolle
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