WILWARIN Open-Air 15, Tag 1, 1.6.2012 – Ellerground

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Matt: Es ist wieder Wilwarin-Zeit! Gehörte ich letztes Jahr noch zu den Leidtragenden der frühen „ausverkauft“-Meldung aus Ellerdorf, so ließen wir diesmal nichts anbrennen – die Karten waren frühzeitig gebucht, die Pferde gesattelt, auf der Arbeit war verlautet, dass nichts meinen extrem pünktlichen Feierabend am Freitag aufhalten werde (was erstaunlicherweise auch klappte) und so ging es Freitag nachmittag ab in den Wald, um sich beschallen zu lassen.

 

Von dort berichten im klassischen Patchwork-Design Siggi Sick, Necro Nicola, Florian Bocky Bock, Philipp Wolter und Matt Kötter. Fotos gibt’s dazu von Siggi, Toffi und Jan M-L.

Nicola: Ja da war er nun, mein erster Besuch auf dem Wilwarin! Endlich musste ich mal nicht etliche Kilometer fahren um die Freuden und die selige Atmosphäre eines Festivals zu genießen. Zugegeben … größtenteils sind die Kapellen ja eigentlich nicht so mein Fall, aber nun ja … ich hatte schon viel von dem Fest bei Ellerdorf gehört und das drollige Festivalgelände mit den astreinen Hängematten und Lagerfeuer hat dies wieder wett gemacht.

Nach einem Blick auf das Programmheftchen wurde mir klar, dass ich noch einige Stunden mit grillen und Bier trinken verbringen kann, da wohl erst die Berliner Institution „Atari Teenage Riot“ meine Neugier und meine Krach-Gelüste befriedigen könnten. Noch vor einigen Jahren hätte ich niemals damit gerechnet, die Jungs und das Mädel (inzwischen ja nur noch Nico Endo) live zu sehen, denn die Truppe löste sich bekanntlich 2000 auf. 2010 war es denn soweit und sie waren wieder aufm Damm. Find ich gut, denn ich hör die immer mal wieder gern. Das neue Album ist zwar ne ganze Ecke braver, aber ebenfalls echt klasse geworden.

Ich machte mich mit also mit ‚nen paar Bekannten auf zum Festivalgelände. Zuvor kannte ich nur kleine und größere Metal-Festivals, so begeisterte mich das lustig eingerichtete Festival-Gelände schon nicht schlecht. Schaukeln machen sich immer gut, aber obendrein Hängematten? Astrein! Die waren zwar meist besetzt, doch ich hatte noch Hoffnung, mir eine zu ergattern. Auch wenn es denn die volle Reggae-Breitseite bedeuten würde.

Philipp: Tja, da haben einige Leute das Wilwarin-Billing wohl etwas voreilig als „schwach“ abgetan. Relativ kurzfristig vorm Festival dann aber die NAPALM-DEATH-Bestätigung. Ich hatte mich ja schon auf CONMOTO, THE BABOON SHOW, REZET und einige andere gefreut, aber nun kannte die Vorfreude keine Grenzen mehr. Dabei hab ich NAPALM DEATH schon absurd oft gesehen. Aber auf unserem Wilwarin, dem Festival der Liebe, ist das ja gleich ganz was Anderes. Und eins kann ich vorwegnehmen: Ich würde dann doch sogar noch mehr Bands sehen, als ich im Vorfeld geahnt hatte...

Aber erst die üblichen Rituale: Minze, Bier, Brot und Sonnencreme einkaufen, eine Ersatzunterhose und ein Zweitzelt, beides im Falle unangenehmer Überraschungen, ihr wisst schon. Lange Unterhosen, eine Mütze und ein Schal WÄREN auch angebracht gewesen, aber nach den infernalischen Temperaturen auf dem Rock Hard Festival hatte mein Verstand sich geweigert, einen derartigen Wintereinbruch zu akzeptieren. Ich mein – von Freitag auf Samstag hat es Scheißhagel gegeben!

Bocky: Wilwarin ist so ein Festival, da würde ich wahrscheinlich auch hinfahren wenn mich nicht eine Band interessieren würde, tatsächlich war für mich in diesem Jahr auch nicht so viel zu holen wie im Jahr zu vor, aber irgendwie schafft es dieses Festival immer auf letzter Minute noch die kurve zu kriegen, so verschafften mir die Buchung von NAPALM DEATH und der „Secret Headliner“ doch noch zwei extra Highlights. Allerdings gab es diese Jahr in der Planung Dinge die mir nicht zum ersten mal negativ auffielen, dazu später mehr.

Nach einer windbedingt etwas längeren Zeltaufbau-aktion (beim Pavillon haben wir irgendwann kapituliert und das später andere Leute machen lassen), betraten wir dann auch pünktlich um Drei das Gelände.

 

DEAD SHEPERD

 

Bocky: Am Second Ground spielten gerade DEAD SHEPERD, das klang nach einer Mischung aus DRITTE WAHL und TORFROCK mit Dudelsack, fand ich irgendwie nicht so geil, war aber in Ordnung zum an der Feuerstelle auf der Couch abhängen und erstmal zu realisieren dass die Festivalsaison endlich begonnen hat.

Das ANTI NOWHERE LEAGUE-Cover von „So what“ mit deutschem Text („Ach Watt“), war dann aber schon etwas hart, ich hab den Auftritt ansonsten aber auch nur so nebenbei wahrgenommen.

 

BOB MOSH

 

Philipp: Geschafft! Ist ja alles gar nicht so einfach – Zelt aufbauen, hier ein Küsschen, da ein Schlückchen, den langen Weg vom Zeltplatz durch die Kontrollen, überall vertraute Gesichter... Aber da stehe ich doch tatsächlich endlich vor der Bühne und freue mich darauf, meine Homies Späthi und Pete mit BOB MOSH zu sehen, hatte ich den Debutgig in der Schaubude doch verpasst. Yeah, ich kann hier natürlich nicht wirklich objektiv sein, dazu hab ich zu lange mit den Bastarden in einer Band verbracht. Mit Drum-Nils und Bassist Lars Jebsen sind sie auf Leute gestoßen, die gut mit ihnen harmonieren. Das Zusammenspiel ist Hammer. Die Mucke für Leute, die unter Umständen auf etwas Ähnliches wie BONEHOUSE gewartet haben, erstaunlich melodisch. Andererseits auch bei weitem nicht derart Reggae-lastig, wie viele nach den ersten Hörproben wähnten. Da wird schon gern mal ein amtliches Riff kredenzt und der MOSH im BOB freigelassen. Spannend auch die Gesänge von Pete und Späthi, die sehr melodisch sind und 'ne völlig eigene Note haben. Bin neugierig, wie sich das weiterentwickelt!

http://www.youtube.com/watch?v=y43C-NKQTTY

Matt: Mit den ersten Songs von BOB MOSH, und damit einer der lediglich BEIDEN Ober-Pflichtpunkte (zumindest im Vorfeld) für mich, landete ich auch auf dem Wilwarin. Mit dem Nachwuchs im Schlepptau, der sein erstes Metalkonzert natürlich auf dem Wilwarin einnahm. Die BOBMOSHs gefielen mir wie beim Schaubudendebut schon erneut genial, mitreißende Riffs und geiler 2stimmiger Gesang von Pete und Späthi. Das der Reggaeeinschlag deutlich geringer ist als zunächst gedacht zeigte sich ja in der Schaubude schon und als musikalischer Asket finde ich es natürlich gut. Dennoch hat die Band massig Crossover-Action in den Songs, vielmehr findet sich eine Mischung aus Thrash, Punk, Hardcore und eben auch Reggae wieder. Alles eher im Midtempo Bereich angesiedelt, so mag ich das. Es sind alte Recken am Werk, das merkt man in jeder Faser der Songs, denn sonst könnte man nicht so relaxt und trotzdem mit gesunder Härte zur Sache gehen. Dabei hatte die Band mit Schwierigkeiten zu kämpfen, so gab die Fußmaschine von Drummer Nils während des Gigs ihren Geist auf. Noch so die ein oder andere andere biologische und technische Nicklichkeit versuchte, die Band zu ärgern, aber souverän wurde alles weggespielt.

 

DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENTS

 

Matt: Auf DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENTS hatte ich mich eigentlich gefreut, aber dann kam das große Begrüße und Gesabbel, und auch die Lütten mussten dringend Wursttechnisch verarztet werden. Daher habe ich die Kieler eher am Rande mitbekommen, hat nicht gestört, aber so richtig viel ist aus der Ferne leider nicht hängengeblieben – nächstes Mal hoffentlich mehr!

Bocky: Bei Diane Parkers hatte ich einen Einsatz an den Knöpfen und da um diese Uhrzeit schon Delay auf der großen Bühne war (das mit der Einhaltung des Zeitplans sollte auch noch öfter zu Problemen führen, an diesem Wochenende) machten die vier den Auftritt auch nicht all zu lang.

Passte aber ganz gut am Nachmittag auf der großen Bühne finde ich.

 

REZET

 

Bocky: So war meine Arbeit für dieses Wochenende getan und ich konnte bei REZET anfangen mich ordentlich zu besaufen, ich mag den Thrashmetal der Band eigentlich ziemlich gerne, aber fand den Sound so mies dass ich mich lieber in Richtung Tresen orientiert habe.

Erinnern kann ich mich allerdings noch an den Typen der die ganze Zeit lang auf der Bühne rumstand und äußerst lässig ins Publikum glotzte, hübsche Bühnendeko.

Philipp: Richtig voll wird es auffem Second Ground, als REZET sich anschicken, die Thrashkeule auszupacken. Leider ist der neue Longplayer noch nicht als Vinyl draußen, aber Vorfreude ist ja auch was Schönes. Der Sound ist vorne richtig gut, hinten aber grotte, wie ich beim Bierholen merke. Das soll übrigens das gesamte WE über so gewesen sein, ich kann das für weitere Bands kaum beurteilen, da ich mich ab jetzt einfach immer gleich in die erste oder zweite Reihe drängele. Hier fliegen die Haupthaare im Dutzend, während die Schleswiger Jungs rotzig und schnoddrig schreddern. „Habt ihr Bock auf Old School Metal“? Das begeisterte Grunzen indiziert, dass die Wilwarin-Orga gern mehr von diesem Stoff ranholen dürfte. Es gibt auch neue Songs zu hören, die alle gut abgehen und ans gute Niveau des Debuts anschließen.

 

OLI (als Überbrückung für die KLINGONZ)

 

Matt: Die KLINGONZ steckten wohl im Stau fest und so musste Liedermacher Oli ran, um die Wartezeit zu überbrücken. Letztlich war er wahrscheinlich länger auf der (großen) Bühne als die KLINGONZ. Verstehe nicht so ganz, warum nicht einfach die Slots getauscht wurden. Was ich von OLI mitbekam trotz der durchgehenden Schimpfkanonade meines Nebenmanns, war leider auch ziemlich öd und so wurde die Zeit lang bis zu den...

 

KLINGONZ

 

Matt: Fast sehnte man sich OLI für eine weitere Stunde zurück auf die Bühne, als die Iren dann endlich da waren. Voll geschminkte Rockabilly Clowns mit einem Liliputaner und einem jonglierenden Riesen auf dem Einrad – boah, was für Drogen nehmt Ihr denn? Ohne war es nicht zu ertragen, denn die Musik war stümperhafter Rockabilly-Punk-Mischmasch zum Abgewöhnen. Gruselig wie der Clown in „Es“.

 

Nicola: Okay fast pünktlich kämpfte ich mich durch den Wald. Schnell suchte ich mir den Weg zur Main-Stage, auf dem zu meinem Bedauern noch eine Band spielte. Eine als Clowns verkleidete Punkband namens Klingonz. Oh Mann war das ein Trauerspiel. Irgendwo zwischen trashigen Punk und Psychobilly kloppten die Burschen sich durch ihr Set und verwursteten sogar noch einen von meinen Lieblings „Dead Kennedys“ Songs. Durchgefallen Leute! Fast so schlimm wie ein heimisches Cover einer Dorfmetal-Band, welches ich mal ertragen musste. Die nahmen sich doch glatt einen „Hypocrisy“ Klassiker vor, der daraufhin gnadenlos vergewaltigt wurde. So gar nicht mein Fall diese Clowns. Es war also eine helle Freude, als sie das Feld räumten.

 

Philipp: Nach einem kurzen Päuschen finde ich mich auch schon bei den KLINGONZ wieder. Jetzt, wo ich hier schreibe und das Gehörte Revue passieren lasse, muss ich ehrlich sagen, dass musikalisch rein gar nichts bei mir hängen geblieben ist, kann so doll nicht gewesen sein. Und was ich von der Show halten soll, weiß ich nicht so recht. Ein Kleinwüchsiger mit Riesenplastiklümmel, der die Leute mit Wasserpistolen bespritzt... Hmm, der Eindruck drängt sich auf, dass die Band mit Schockeffekten/Sensationen punkten will, und das erinnert mich an einen abgefuckten Wanderzirkus, der mit einer „Freakshow“ wirbt. Seht den Mann mit zwei Köpfen! Um 20.00 Uhr Fütterungszeit! Aber vielleicht tue ich den Klingonen auch Unrecht, der kleine Mann ist am Ende gar der Boss und musikalische Kopf und fühlt sich sauwohl?

 

Bocky: Nach einem längeren Zeltplatzaufenthalt verlief ich mich wieder nach vorne als gerade die KLINGONZ spielten, Rockabilly oder so, kenn mich da nicht so aus, mit „lustigen“ Klownskostümen, ich bin dann mal lieber wieder gegangen.

 

 

TRANSMITTER

 

Matt; Von den KLINGONZ zum Tresen getrieben gab es eine gewaltige Überraschung in Form von TRANSMITTER, die mir nun vorher so gar nichts gesagt haben. Schick gekleidete junge Herren am Hopsen, gewaltig donnernde Technobeats im Uffta uufta Format mit Gesang ballerten aus den Boxen. Ich muss sagen, ich finde so'n Elekto-Gedöns ja manchmal ganz cool, TRANSMITTER hatten auf jeden Fall was. Man kann sich diesen Beats und Bässen mit entsprechender Untermalung durch Lichtshow und -effekt aber auch kaum entziehen und vor der Bühne tobte ein amtlicher Partymob. Von der Attitüde her hatte die Band was von DEICHKIND - von wegen des hektischen Rumgehibbels und -gehoppels. Geniale Abwechslung zum richtigen Zeitpunkt, auch wenn ich nicht mehr als ein paar Songs von solcher Musik ertragen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=59KoHCCsFVQ

Siggi: Transmitter schossen uns zum richtigen zeitpunkt nieder--schön harter techno--prodigy style- mit ultra Blastparts-die keybords,oder was das auch immer war,wurden so richtig gewürgt,und durch den wolf gedreht,sehr geil---die band am ab-zucken auf der stage,immer wieder volle kanne,der sound vorne natürlich druckvoll-viel geschrei vom sänger ,,alle in weißen hemden,,,suggeriert mir--Irrenanstalt !!,,oder ne spezielle ecke in der Betty Ford Klinik--für schwer heilbare,die auch party wollen,,,dazu ist die band perfekt,--,,egal der mop vorne ist nicht mehr aufzuhalten,und windet die körper aneinander ,voller schweiß ,alk und fantastischen Bässen im gehirn--der gang zur bar ist nur 10 meter entfernt,keine nachschub probleme also---das ganze Wilwarin hat ,,--,Märchenwald Ambiente,--,das bringt  weitere Glückshormone auf trab---happy people überall,,alte und neue hackfressen begrüßest,, Smalltalk an jeder ecke,,hier kennt sowieso jeder jeden--am abend lagerfeuer romantik,,,aber die Waldkälte kamm um Mitternacht und wir folgten dem Pfad aus dem Tiefen Wald-- wo einst Hänsel dem Gretel aus dem Hexenhaus befreite,und die böse Hexe den flammentod heimsuchte---da steht heute ein modernes ---HASI---ein Plastik Scheisshaus

 

 

ATARI TEENAGE RIOT

 

Philipp: Hier kann ich mich kurz fassen und die alte Formel rezitieren: Kein Schlagzeuger = No Satisfaction. Hab ich schon 1999 auf dem Dynamo probiert, nicht mein Tässchen Tee.

Nicola: Meine Stimmung besserte sich und nach einer gefühlten Stunde standen tatsächlich „Atari Teenage Riot“ in den Startlöchern. Ich hätte gedacht, dass zumindest ein paar Parts mit einer Live-Gitarre gespielt werden, doch Fehlanzeige. Ebenso wie die wilden Drum-Beats wurde alles gesamplet. Doch dies passt bei den Berlinern wie die Faust aufs Auge! Unglaublich welche Aggressionen diese Band mit den Beats, den Gitarren Samples und dem wilden Geschrei bzw. Sprechgesang des Trios entwickelte. Der bassige Rhythmus stachelte die Meute reichlich an und drückte nicht schlecht in der Magengegend. Die 3 Band-Mitglieder wechselten je nach Song ihre Plätze. Mal ist unsre Nico Endo am Turntable und mal der gute Elic Empire. Die Musik ist recht schwer zu beschreiben, denn es gibt meines Wissens nichts Vergleichbares. Elektronischer Hardcore trifft es schon ganz gut. Die Lichtshow unterstützte das stimmige Bühnenbild und machte den Gig schon mal zu meinem ersten Highlight des Festivals. Juhu und mein Atari-Lieblingssong „Too dead form me“ wurde ebenfalls gespielt. Ein gelungener Abend und ein interessanter Auftritt, der neben den üblichen Instrumenten (Gitarre, Bass, Drums) eine Willkommene Abwechslung darstellte.

Bocky: Drei Leute hüpfen um einen Laptop rum, der Elektrolärm ausspuckt und können dann nicht mal im Takt dazu singen, mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

 

 

BUSTER SHUFFLE

 

Philipp: Zum Glück lotst mich eine Bekannte zu den zeitgleich zockenden BUSTER SHUFFLE. Hell yeah, DAS macht doch mal Spaß! Geilste Mischung aus Ska, Punk, Pop und Rock'n'Roll, die mich als in dieser Richtung eher weniger Bewandertem sofort an MADNESS erinnert. Rockt jedenfalls hart! Der Sänger kommt geil ölig rüber, bedient parallel ein Piano, zwei Background-Sängerinnen ergänzen die Gesangslinien mit charismatischen Stimmen. Das Publikum ein wogender Mob. Für mich wohl DIE Entdeckung des Festivals, da ich die Band gar nicht auf dem Zettel hatte. Da werde ich wohl mal Näheres eruieren und Scheibenernte betreiben müssen.

 

THE BABOON SHOW

 

Philipp: Irgendwie schade, dass sich auf der Hauptbühne alles verzögert, eigentlich hätte man zunächst SMOKE BLOW und dann BABOON SHOW sehen können. Aber nun ja, eine Qual der Wahl ergibt sich für mich nicht - erst mal THE BABOON SHOW gucken, denn die hab ich tatsächlich bisher jedes Mal verpasst. Alle euphorischen Berichte entsprechen der Wahrheit – diese Band ist ein Live-Orkan! Die Sängerin Cecilia Boström ist mal ein krasser Bühnenmensch, die steht keinen Moment still, springt herum, hängt sich an die Bühnendeckenbalken, erklettert die Bassdrum und - ach ja – singt auch noch herrlich melodisch dazu. Und wie krass ist der Kontrast zu Bassistin Lisa Bünger, die das gesamte Konzert über nicht eine Miene verzieht! Die Coolness in Person. Da guckt so mancher Kerl verliebt gen Bühne, doch die Bünger kennt nur ihren Bass... Außerdem hat sie einen JEX-THOTH-Backpatch auffer Jacke, das gibt zusätzliche Musiknerd-Bonuspunkte. Obwohl ich noch keinen Tonträger von der Band besitze, bleiben mir gleich mehrere Songs im Gedächtnis, z.B. „You Got A Problem Without Knowing It“ (Hit!), „Boredom, Boredom Go Away!“ (die vergeht dir auf 'nem BABOON-SHOW-Konzert aber garantiert! Denn wo du auch hinguckst: grinsende Gesichter!) und „Good At Language“ (auch das glauben wir ihnen. Mindestens!). Killer-Auftritt!

 

Kleine Kritik am Rande: Dieses Jahr gibt es offenbar keinen wirklichen Platz für Bandmerch, was ein wenig schade ist, da nicht jede Band es schafft, direkt nach ihrem Auftritt Zeug von der Bühne aus zu verkaufen.

 

 

SMOKE BLOW

 

Philipp: Tja, direkt vom energiereichen BABOON-SHOW-Auftritt kommend, wirken SMOKE BLOW auf mich regelrecht ernüchternd. Irgendwie gelingt es der Band heute nicht, die Bühne in Brand zu setzen und/oder das Publikum zu begeistern. Es wirkt fast ein wenig lustlos heruntergespielt, wobei mit „777 Bloodrock“ und „Satan's Highway“ am Ende geile Stücke kommen. Letten beleidigt alles und jeden – das Publikum, die anderen Bands, es gibt sogar einen Streit mit Kentucky über die korrekte Wahl von Windeln... Zum Teil ist das unterhaltsam, zum Teil aber vielleicht auch ein Grund für eine fehlende Spannungskurve – die Livepower entwickelt sich nicht richtig, der Gig wirkt unmotiviert.

Bocky: Und jetzt kam das Zeitplanproblem ganz dick: BABOON SHOW und SMOKE BLOW spielen zeitgleich, was für ein Scheiß, da muss ich auch gleich mal die Kritik anbringen dass so was auf dem Wilwarin öfter der Fall ist. Schlechtes Stagemanagement, saublöde Zeitplanung? Keine Ahnung woran das liegt und das dann die einzigen Bands aus der Punkrichtung zeitgleich spielen (am ersten Abend beide gerade genannten Bands durch Delay, am Zweiten Abend bei CONMOTO und TURBOSTAAT von vorneherein so geplant), es ist einfach nicht gut geplant, ein paar Bands weniger pro Tag würden es sicherlich auch tun und solche Probleme vermeiden.

Ich entschied mich also auf Grund der Tatsache dass ich BABOON SHOW noch am Sonntag in Flensburg sehen konnte und SMOKE BLOW ja vielleicht nicht mehr so oft zu sehen sind also für SMOKE BLOW.

Das war dann wohl `ne Fehlentscheidung, Lettens Prollansagen sind ja hinlänglich bekannt, aber das was der werte Herr und sein Straßenköter heute zum besten gaben war mal echt peinlich, da flog eine Flasche auf die Bühne (ist sicherlich total erbärmlich so was und ich will solche Idioten auch bestimmt nicht in Schutz nehmen) und darauf hin folgten peinlich mackerrige Gewaltandrohungen, die natürlich ins Leere verpufften, diese übertrieben pubertierende Art mit so etwas umzugehen ist einfach ein Zeichen von Charakterschwäche und drückte für mich die Stimmung nur noch weiter in den Keller.

Weiter ging es mit Gelaber darüber wie schlecht andere Bands, die bereits gespielt haben, auf dem Festival, oder über eine andere Band aus Flensburg (die meiner Meinung nach einen 1A Auftritt hinlegten), sind, die am nächsten Tag noch spielen sollte.

Natürlich ist es in Ordnung seine Meinung zu sagen, ich schreib hier ja auch wenn ich eine Band scheiße finde, aber so prollig von oben herab auf der Bühne ist mal echt peinlich kindische Rockstarkacke, braucht kein Mensch.

Musikalisch gesehen war die Setlist eine Eins, allerdings lahmte das ganze Gelaber den Auftritt total und Stimmung kam im Publikum auch nicht auf, ich hatte eher das Gefühl dass mit der Zeit immer mehr Leute einfach gegangen sind, irgendwie kam mir das Ganze dann aber auch ziemlich bocklos gespielt vor.

Auf jeden Fall einer der miesesten SMOKE BLOW Gigs die ich je gesehen habe, diese Meinung habe ich dem Herrn Straßenköter aber auch am nächsten Morgen zum Frühstück präsentiert, hat er dann auch nicht so viel zu gesagt.

 

 

Djane Arni Gumble

 

Bocky: Damit war der Freitag was Livemusik angeht dann auch für mich gelaufen, das was Arni dann im Zelt auflegte war dann echt spitze, super Aftershowparty die die Kälte der Nacht dann erträglich machte.

 

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