HIDDEN CHARMS, DISTURBERS / 07.05.2006 - Schaubude, Kiel

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Na, da isses doch glatt bereits 14 Monate her, seit man die DISTURBERS zum letzten Mal In Kiel live bewundern durfte (auf dem ROCKIN’ NIGHTMARES V in der Traumfabrik). Und inzwischen sind sie mit Dr. Love sogar noch mit einem zweiten Gitarristen schwanger gegangen. Das verhieß Punkrock, Schweiß und dumme Sprüche von G.B. Glace. DISTURBERS DECLARE PUNK!


Die gestrige Demo war erstmal Hauptgespräch, und alle waren sich einig, dass dat Dingen richtig reingehauen hat. Nun wird es spannend, warten wir die erste Veranstaltung und vor allem die Reaktion der Stadt Kiel ab.


Bevor man aber gedanklich tiefer in die Materie eindringen konnte, unterbanden die DISTURBERS mit brachialer Lautstärke jegliche Gespräche – sei es mit anderen Nasen oder mit sich selbst. Erfreulich flott galoppierten die fünf Recken durch das Set, da blieb keine Zeit für Melancholie, Emo oder Besinnlichkeiten. Nö, immer auf die Zwölf war die Devise! Von Anfang an hielt es weder Loiwe noch Dr. Love auf der Bühne, die zappelten lieber vor der Bühne rum und versprühten massenweise Zocklaune. Einige Songs waren mir trotz der langen Phase der Enthaltsamkeit noch gut in der Rübe, ich mag besonders das Teil, wo Lewe den Leuten „I Hate You“ in die Fratzen schreit und sich angesprochen fühlende Gestalten wie Mäxchen vonne Tacklebettys aus vollem Herzen zurückschmettern. Ganz warm ums Herz wurd mir ja bei Lewes Widmung an Bonehouse aus aktuellem Anlass, „Old Enough to Die“ hieß der zugehörige Song. Ich kann ja kein Englisch, aber das wird schon nett gemeint gewesen sein…


Ehrlicherweise will ich sagen, dass ich mir HIDDEN CHARMS gar nicht mehr angucken wollte. Ich blieb dann aber doch, um wenigstens einen Blick zu erhaschen und konnte mich letztlich doch erst nach 25 Minuten oder so lösen. Nicht, dass mich der Lo-Fi-Garagen-Punk stilistisch wirklich angesprochen hätte, aber es machte Spaß allein dem Zusammenspiel von Drummer und Bassist zuzusehen und zu lauschen. Sehr eng beisammen, die beiden. Den Drummer betrachtend kamen mir Assoziationen zu ollen Beatnik-Filmen, die zu schnell abgespielt werden… Der Sound klang schön schrottig, Gitarre nicht sehr verzerrt, dazu schrie man noch dissonant Unverständliches. Insgesamt also interessant, aber nicht wirklich meine Kiste Bier.

Joa, soweit denn ma für heute.

- Beitrag von: Philipp
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