AEBA,INQUIRING BLOOD,LAST DAY FORECAST,BLACK UNICORN-30.04.06,Kiel,Bunker

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Ja, nicht nur in der Pumpe wurde fröhlichst in den Mai gepogt, auch im Schützenparkbunker moshte der Mob. Als ich dort ankam war die Party schon im Gange und meine Brillengläser wurden dank des warmen Dunstes kurzzeitig zu Milchgläsern. Der Bunker war ordentlich gefüllt und einige Unentwegte bangten sich bei Black Unicorn schon mal warm. Ich bekam kaum was von der Mucke Black Unicorns mit, denn erst mal war Begrüßungs- und Smalltalkterror angesagt. Dennoch gelangten einige gelungene Riffs und Gitarrenharmonien an mein Ohr. Black Unicorn spielten ihren Death Metal sauber runter und der Sänger malträtierte ordentlich seine Stimmbänder. Viel blieb zwar nicht hängen, aber ok war’s trotzdem. Auf den Band-T-Shirts war übrigens folgendes zu lesen: „Sieg oder Walhalla“ – ich bevorzuge „Sieg“ – weil, saufen kann ich auch auf Erden; bei Odin anne Tafel isses eh zu voll… Prost!
Der nächsten Band widmete ich schon mehr Aufmerksamkeit, denn jetzt waren die Erben des Zorns an der Reihe… - nee, doch nich’; die da auf der Bühne standen waren Last Day Forecast. Wie sich herausstellen sollte, waren die Erben des Zorns zwar anwesend, konnten aber auf Grund einer Erkrankung eines Bandmitglieds nicht auftreten. Stattdessen also nun Last Day Forecast aus Flensburg. Leider war der Sound überhaupt nicht optimal, sodass erst nach ein, zwei Songs erkennbar war, was die Band uns da anbot: moderneres Riffing mit Wechselgesang (hart oder klar) und einige Zitate aus dem Umkreis des 80-er – Metal. Alles in allem nicht wirklich schlecht, aber doch noch zu unausgegoren. Die Songs kamen nie richtig auf den Punkt und die eben erwähnten Metalgitarren aus den 80-ern wirkten etwas aufgesetzt. Aber – was nicht ist, kann ja noch werden. Unglücklicherweise fiel bei LDF dreimal(!) der Strom aus – kein Ton ausse PA und kein Licht auffe Bühne, aber die Jungs spielten einfach mit dem Monitorsound weiter. Das sorgte für Erheiterung und Szenenapplaus. Will hoffen, das passiert beim nächsten Auftritt auch während der Songs.
Aus Hannover kommen Inquiring Blood (IB) und wie der Bandname vielleicht schon vermuten läßt, handelt es sich hierbei um die Todesblei-Fraktion. Beim ersten Song war noch alles gut, aber dann… - IB geben dermaßen Vollgas, dass sich im Laufe der Spielzeit ein immer größerer Pit bildet. Alter, wat hau’n die Jungs auffe Kacke! Perfektes Dampfwalzentempo mit gutem, alten Riffing ala Bolt Thrower und co! Vor mir bangen sich drei, vier Grazien die Matte von der Rübe, was einen sehr schönen Anblick bietet, und andere Leute zucken ekstatisch im Takt. Geil! Der Sound wird immer besser, und auch wenn die Gitarre etwas matschig klingt, reicht der Rest, um die Menge zu begeistern. Tight und fett ballern die Songs. Keine Ahnung, aber bei Inquiring Blood passt alles! Das Publikum sieht’s genauso und bekommt eine wohlverdiente Zugabe. Schade, dass IB noch keine CD dabei haben; so mancher hätte sich diese heute zugelegt. Unbedingt im Auge (und im Ohr) behalten!
„Ihr kennt uns – wir sind Aeba!“ kreischt der Frontdeibel und schon geht’s los! Viel Hall auf der Stimme sorgt für frostige Atmosphäre. Tatsächlich sind denn auch die Reaktionen des Publikums eher verhalten, aber das liegt wohl eher an der fortgeschrittenen Uhrzeit, als an der Qualität der Band. Die fräßt den Fans mit ihren Riffs einen weiteren Gehörgang in den Kopf, der neue Gitarrist ist gut mit dabei und auch zwei neue Songs erblicken das Licht des Bunkers. Jene versprechen einiges, für das wahrscheinlich im Dezember, erscheinende neue Album Aebas. Aber auch die Songs älteren Datums haben ihren teuflischen Reiz. Allerfeinste schwarzmetallische Kost lässt mich mit der Zunge schnalzen. Tre Bon! (oder wie heißt dat?) All zu oft treten Aeba ja nicht auf, aber das sollte sich ändern, damit desöfteren solch ein düsterer Leckerbissen durch den Schlund rauschen kann.

Torsten
- Beitrag von: Torsten
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