HIROSHIMA MON AMOUR, DISLIKE YOUR LEADER / 21.04.06 - Schaubude, Kiel

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Ich muss gestehen, dass ich überhaupt nicht mitbekommen hatte, dass sich die REVOLVERS aufgelöst haben. Erst durch die Ankündigung von HIROSHIMA MON AMOUR als Ex-Revolvers wurde ich mit der Nase darauf gestoßen und das machte den mir bisher unbekannten Bandnamen auch gleich attraktiver. Obwohl natürlich auch bereits die Tatsache hellhörig machte, dass unser geschätztes Kieler Label Klownhouse Records demnächst ’nen Tonträger dieser Kapelle raushauen wird!
Ab inne Bude also, ganz klare Sache. Dort angekommen musste man erstmal erfreulich viele Begrüßungsrituale vollziehen um sich vor die Bühne zu DISLIKE YOUR LEADER vorzuarbeiten. Voll war’s! Und der Mob bereits am Pogen, Hüftenwackeln und Bierpullen zerdeppern, wofür die Kieler Punker auch den passenden Soundtrack lieferten. Ich hatte die bisher nur durch zwei Proberaumtüren weiter vernommen und was schon „von weitem“ bereits räudig klang, erwies sich nun in der Tat als asozialer und roher Knüppelpunk. Fand ich folglich gut! Da wurde mal ein Song abgebrochen, mal von unterschiedlichen Bandmitgliedern unterschiedliche Songs gleichzeitig gezockt, was die Stimmung eher steigen ließ und für viel Hallo sorgte. Mit ordentlich Asi-Charme wurde auch die „Johnny B. Good“-Version runtergekloppt, bei der olle Chuck Berry sich wahrscheinlich an seinem Bier verschluckt hätte, die bei uns jedoch ebenso willkommen war wie „Halloween“ vonne MISFITS (angekündigt als SPIDER MURPHY GANG-Cover oder so). Schön, schön!

HIROSHIMA MON AMOUR hatten dann von Anfang an eine pogende Meute vor der „Bühne“, was in der Schaubude wirklich sehr selten vorkommt. Uwe Umbruch war bereits mit seiner dritten Band in Kiel zu Gast, ich erinner mich noch gut an das PUBLIC TOYS-Konz (inner Bergstraße!) und REVOLVERS sowieso (siehe Dremu-Bericht). HIROSHIMA MON AMOUR schlugen grob gesagt in eine ähnliche Kerbe wie REVOLVERS, sehr melodischer Abgehpunk mit Rock’n’Roll-Einschlag, wobei es zum Teil auch deutsche Texte gab. Im Vergleich zu den REVOLVERS vermisste ich ein wenig den nasalen Gesang des anderen Sängers Marc, aber HMA sind nun mal auch eine neue Band. Wobei man die Vergangenheit nicht ad acta gelegt hat, denn es wurden auch zwei, drei Stücke der „Vorgängerband“ gespielt, u.a. „Rock’n’Roll Babylon“. Die wurden natürlich heiß umjubelt und von schaurig-schrägen Gastgesängen begleitet (Moe von CHAOS CONTROL geht da recht forsch und schamlos vor…). Außerdem gab es ein TON STEINE SCHERBEN-Cover, nämlich „Wir müssen hier raus“. Zeitlos geile Scheiße, vor allem textlich. Aber auch die eigenen neuen Songs sorgten für ein einziges Gewirbel auf der Tanzfläche, so dass Schwester Boller glatt einen Noteinsatz fahren musste, da eine Tänzerin in Ohnmacht gefallen war… Es gab zwar auch die üblichen Nörgler, der allgemeine Tenor lautete jedoch kristallklar, dass HMA ein würdiger Nachfolger sind. Ich freu mich für Klownhouse, die da voraussichtlich einen schönen Burner mehr vorweisen können werden!

Später am Abend landeten zahlreiche der Anwesenden im Weltruf, welches doch glatt derart heftig frequentiert wurde, dass man draußen Schlange stehen musste. So etwas hab ich, glaube ich, noch nie vorher gemacht, war aber witzig da bei maritimem Flair und netter Mucke (der DJ hatte soviel Geschmack olle Gassenhauer wie „Motorbreath“ oder „Wrathchild“ zu spielen).
- Beitrag von: Philipp

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