KURHAUS, LT. MOSH / 18.03.2006 - Das Haus, Eckernförde

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Die Antifa-Demo in Eckernförde hatten wir zwar nicht mehr geschafft, aber dafür waren wir pünktlich zum Konzi vor Ort. Laut der anwesenden Kieler Demo-Gänger/innen soll die Demo ein wenig schlapp verlaufen sein. Ganz im Gegensatz zum nun folgenden Gig von LT. MOSH!


Die gaben RICHTIG Gas und kamen live noch um einiges geiler als auf der schon gelungenen Scheibe. Man stellte sich kurzerhand gleich vor die Bühne und war somit (bis auf den Drummer natürlich) auf gleicher Höhe mit dem Publikum. Das mag ich immer sehr gerne, wenn Bands dat machen, kommt gleich viel intensiver rüber. Der Drummer holzte alles weg und feuerte eine Doublebass-Salve nach der anderen ab, spielte auch ansonsten sehr druckvoll und exakt. Da war der Boden für massive Gitarrenattacken und fieses Geschrei gelegt. Die Gitarristen posten schön dazu rum und ließen Rüben und Klampfen kreisen, he he. “Alter, die mischen ja Emo mit Black Metal!”, urteilte K. Aus G. dazu fachmännisch und irgendwie stimmt das: Gnadenlos und völlig ohne Scham werden Metal, Punk, Hardcore vermixt, aber auf eine Weise, die nix mit Metalcore zu tun hat. Auch ‘nen ordentlichen Schweden-Einfluss kann man der Band nicht absprechen. Jedenfalls ging die Chose voll nach vorne los und so geriet der Mob schnell in Wallung – da wurde je nach Fasson dem individuell favorisierten Tanzstil gefrönt, was wohl auch in der Folge Anlass für einen spontanen Pogo-Workshop war. Nachdem alle relevanten Tanzsorten vom Skanking übers Windmilling bis hin zum fortgeschrittenen Headbanging in Kleingruppen behandelt waren, konnte man sich auch gleich wieder ins Auditorium geben, um das gelernte Wissen praktisch umzusetzen, denn nu waren KURHAUS an der Reihe!


Yeah, die waren nach dem etwas schwächeren Gig in Schleswig wieder voll auf der Höhe und überzeugten von A bis Z. Der Sound war fürs Haus erstaunlich gut, da kamen alle Feinheiten gut zur Geltung, was gerade den Schweinereien zugute kam, die Hanfti und Nico auf den Klampfen zelebrierten. Es waren einige neue Songs dabei, die mich richtig heiß auf den nächsten Longplayer machten! Scheint sehr abwechslungsreich zu werden, wobei es trotz den beim Schleswig-Review erwähnten ruhigen Parts meist schon ordentlich zur Sache geht. Gø machte Ansagen gegen soziale und reale Kälte (…), widmete sich erstaunlich oft dem Thema Liebe, wurde jedoch nach seiner Danksagung für das gute Essen im Haus („Ich darf gar nicht sagen, was wir hier Leckeres gekriegt haben“) völlig von K. aus G. aus dem Konzept gebracht, der ungehobelt dazwischen polterte: „Schwein vom Spieß, oder wa?“ Ansonsten wie gesagt KURHAUS at ist best – kraftvoll, emotional und mit vielen nachdenklich stimmenden Denkanstößen.


Um 23.00 Uhr rum war der Abend zumindest was Musik im Haus anbetrifft auch schon gelaufen, die ebenfalls angekündigten I FARM hatten übrigens nicht gespielt (weil sie sich mitten auf ihrer Tour mit den Organisatoren zerstritten hatten oder so). Was soll’s – besser hätte es eh nicht mehr werden können!


- Beitrag von: Philipp

Kommentare   

0 #1 Philipp 2016-03-18 18:12
HEUTE VOR ZEHN JAHREN.
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