SMOKE BLOW, THE SPOOK, THE RIPPERS / 04.02.2006 - Rendsburg, T-Stube

0 Dislike0

Boah, nicht gerade warm vor der ollen-T-Stube! Aber da THE SPOOK und SMOKE BLOW einen nicht zu unterschätzenden Besucherandrang erwarten ließen, harrten wir ein, zwei Stündchen in der Kälte aus. War auch gar nicht so schlimm, irgendwann waren die Glieder eh taub und man spürte die Schmerzen kaum noch... Außerdem hatte Helldriver Tom Glühwein mit (“auf Wunsch mit Schuss”)! Und dann konte man sich die Zeit vertreiben, indem man man eben mal so schnell Gerüchte über den Entrittspreis in den Mob streute. “He, du stehst doch vorne – wie teuer isses denn heute?” – “Moment – ah, zwölf Euro steht hier. Geht doch, oder?”. “Was? Ich hau hier gleich allles kaputt und fahr nach Hause!”. Hi, hi – so machte der Volkszorn auch die Menschen ohne Glühwein warm, wobei der Scherz natürlich jeder Grundlage entbehrte, denn der Preis war mit sechs Euronen voll okay...


Erstmal gab es die RIPPERS auf den Kopp, die ich zum ersten Mal sah. Geil, die Bandmitglieder waren geschätzte 14 Jahre im Durchschnitt. Machten aber Lärm wie die Großen... Souverän verkündete der Sänger, dass es ja ganz schön sei, nach einem halben Jahr Bühnenabstinenz mal wieder live zu zocken. Und das man vor zwei Wochen noch zu fünft gewesen sei, nun aber zwei Leute verloren habe, aber was solls, das gehe schon in Ordnung. Stilistisch gab es rotzcoolen Death Metal zu hören, der ordentlich old schoolig durch die PA klöterte. Na logen war das nicht perfekt gespielt, aber man muss mehr als nur viel versprechende Ansätze konstatieren. Außerdem sind wir ja nich bei den Musik-Nazis hier, ne? Die Ansagen waren dazu, ja, soll man politisch sagen? “Der nächste Song ist gegen die Scheißbullen. Immer Ärger mit den Schweinen!”. Schönes Ding, das Herz am rechten (also linken) Fleck, die Mucke gegen jegliche Trends frei nach Schnauze runtergeballert – so macht das Spaß! Mittendrin verkündete der Sänger, dass man demnächst ins Studio gehen wolle: “Aber das kostet 2000,- Euro, ey! Ich geb hier mal unser Sparschwein rum, vielleicht kommt da ja schon ein Teil der Knete rein!”. Also, ich hab gleich 2,- Euro reingeworfen da....


Yeah, danach endlich mal THE SPOOK live. Hab die Band seit der “Fright Night”-10” ziemlich ins Herz geschlossen, aber noch nie live sehen können. Zunächst war ich ja etwas enttäuscht, dass der Sänger der ersten beiden Platten nicht mehr dabei ist (tatsächlich ist der aktuelle Schmetterkopp bereits sein zweiter Nachfolger!), aber die Band hat eigentlich nix an Qualität verloren! Der Sound war zwar nicht astein, aber die Band trat Arsch ohne Ende, so dass die jetzigen erbärmlichen Reste der MISFITS nur lächerlich dagegen erscheinen. Auch und vor allem im Bereich Songwriting sind THE SPOOK ganz weit vorne in Sachen Horrorpunk. Die Optik stimmte eh – besonders der Bassist Lester Vail sorgte durch seine feiste Schmalztolle für diverse Frisurendiskussionen. Schminke, Augenringe und hässliche Beinkleider dominierten das Geschehen – coole Scheiße. Und wenn dann noch Hits wie “Some Like It Dead”, “”The Giant Spider Strikes” oder “Boneman” an der Hirnrinde rumfunzeln, schmeckt der Raki gleich doppelt so gut. Meine Hauptsorge war ja wie gesagt ziemlich schnell entkräftet, denn der neue Typ am Mikro, Dean Roca, passte stimmlich schon gut dazu und hatte sich zudem in ein extra hässliches Streifen-Shirt Marke Freddy Krüger geschmissen. Zwei neue 7”s hatte man übrigens im Gepäck, allerdings für je 5,- Euro etwas unverschämt bepreist.


Und immer wieder SMOKE BLOW! Der Laden war proppevoll, der Mob willig und die Band in bester Spiellaune. Was sollte also schiefgehen? Eben, nix - und so hagelte es Bierfontänen und Punkrock-Hits. Man böllerte sich durch einen netten Querschnitt durch die SMOKE BLOW-Platten, Schwerpunkt natürlich auf den letzten beiden Platten, bot aber auch schon brandneue Songs. Demnächst ist wohl schon ein 5-Tracker geplant – ganz schön fleißig, die Herren! Davon wurden zwei Songs gespielt, der eine war volle Omme RAMONES und klammerte sich hartnäckig in den Ohren fest, der andere war, hm, auch gut, aber ich weiß nicht mehr genau, in welche Richtung der ging. He, es wurden locker zwanzig Songs gespielt und ich kann mir auch nicht alle Details merken. Was ich auf jeden Fall noch weiß und hiermit als Fakt deklariere: Irgendjemand steckte Letten die Nachricht vom Tode Pig Champions und Letten rief erstmal zu einer Schweigeminute für den ollen King Of Punk auf. R.i.P., Pig Champion, du hast es hinter dir. Coolerweise lief übrigens schon vorm SB-Gig die “Feel The Darkness”, Oh Mann, was für ein scheißgeiles Album für die Ewigkeit! Aber zurück zum Gig:Irgendwer rief den blödesten Konzi-Zwischenruf seit Erfindung der blöden Konzi-Zwischenrufe, und zwar: “Ausziehen!”, den Letten aber gut konterte: “Ey, weißt du, wie alt ich bin? Ich bin 35, da kommst du ein paar Jahre zu spät! Ich zieh mich bestimmt nicht aus hier!”. Ja, ja, Musik wurde auch gespielt, “Dark Angel”, “Dancing With The Dead”, “Satans Highway” und “Rebell Yell” blieben mir als Highlights in Erinnerung. Schön, schön, schön. - Beitrag von: Philipp

Kommentare   

0 #1 Philipp 2016-02-04 17:25
HEUTE VOR ZEHN JAHREN.
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv