DISCO MAXIM / 25.12.05 - Kiel, Schaubude

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Was macht der/die durchschnittliche Kieler/in wohl abends an den Weihnachtsfeiertagen? Jedenfalls scheinen die meisten Leute nicht zu Hause rumzusitzen, denn auf dem Weg zur Schaubude fiel uns auf, dass sehr wenig Fenster erleuchtet waren, höchstens jedes zehnte. Vielleicht besuchen sie sich gegenseitig, tanzen um ihre Weihnachtsbäume und fressen ihre Stollen, Braten etc.? Egal, einige hatten jedenfalls den Weg zur Schaubude gefunden um dort ein weiteres Konzert der bestgekleidetsten Band Kiels zu bestaunen: DISCO MAXIM...


Wir waren noch nicht lange vor Ort, da legte der Vierer auch schon los. Ron hatte sich besonders schick gemacht und in einen glitzernden Anzug aus Brokat gehüllt, der Thomas Gottschalk sicherlich vor Neid hätte erblassen lassen. Horst Pillau Jr. hatte es sich nicht nehmen lassen und einige DISCO-MAXIM-Devotionalien an die Decke gehängt, die im Verlauf des Abends z.T. auch tatsächlich neue Besitzer fanden, so zum Beispiel eine potthässliche Mütze mit Ohrenwärmern und draufgesticktem Bandlogo...
Aber es gab auch Musik! Neben all den bereits zu Klassikern gewordenen Stücken der ersten beiden Platten stellte man Songs der GARIPS BEAT QUARTETT-ScheIbe vor (Horst: “Unser Ausflug in den Bereich der Konzept-LPs”) und hatte sogar brandneues Material griffbereit. Sind die Jungs also nicht faul gewesen, obwohl sie, wie dem staunenden Auditorium verkündet wurde, sich in der letzten Zeit mit der hässlichen Fratze der Staatsgewalt konfrontiert gesehen hatten: “Es ist schrecklich, aber wahr: Die Prüne wird veräußert, wir sitzen bald auf der Straße! Aber in meinem Wagen ist Platz für uns beide, Ron, da kurbeln wir die Sitze runter und dann wird das schon kuschelig” Ihr seht, Horst Pillau Jr. nutzte jede Minute, in der nicht musiziert wurde, um den Pöbel verbal zu unterhalten. Weitere Beispiele versuche ich gar nicht erst anzuführen, man muss die Band selbst live erleben, um die ganze Wucht der pillauschen Fabulierkunst zu spüren! Situationskomik und so. Mit der Zeit fanden immer mehr Tänzer/innen den Weg auf die Tanzfläche und irgendwann herrschte ein einziges Gewaber aus kreisenden Becken und durch die Lüfte rauschenden Extremitäten in der Schaubude vor. “Verliebt in Kiel”, angeblich heute zum letzten Mal dargeboten, markierte den Abschluss des Reigens. Schade, schon vorbei!


Aber im Gegensatz zu den meisten Konzerten, nach deren Ende sich das Gros der Besucher/innen schnell verläuft, wurde es nun eher noch voller, und so manche/r machte sich daran, den Inhalt der just zum Fest erhaltenen Umschläge zu verpulvern... Richtig so, man lebt nur einmal!
Ach ja, aus dem nächsten von der Döner-Diskothek geplanten Release, dem Tribut-Sampler an JOY DIVISION , wird leider nichts – offenbar haben sich zu wenig Kieler Bands an das Material herangetraut. Schade, aber warten wir ab, was die kreative Döner-Schmiede uns als nächstes präsentiert.

- Beitrag von: Philipp

Kommentare   

0 #1 Philipp 2015-12-26 13:44
HEUTE VOR ZEHN JAHREN.
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