AK4711, TONTRÄGER / 8.12.2005 - Hamburg, Fundbureau

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Die Dunkelheit nahm kein Ende und der kleine Steve langweilte sich zuhause
herum.Dem musste abgeholfen werden.Ein Blick in den virtuellen Stundenplan
verriet mir folgendes:
Doppelkonzert im Hamburger Fundbureau unter der Sternschanzenbrücke
mit "Tonträger" und "AK4711".
Na gut,dachte ich mir und machte mich auf den Weg zu Onkel Christian
um ihn zu fragen ob er vielleicht mitkommen würde um eine all member frauen
rockkapelle mit anzusehen.Doch leider hatte er schon was anderes vor und so
begab ich mich allein auf den Weg nach Hamburg.Es mußte nur noch der
Tankwart etwas glücklich gemacht werden und ab gings auf den Highway to
Hell... Doch leider kam ich viel zu früh im Fundbureau an und es passierte noch
weniger als nichts,so nach dem Motto "zuerst kam keiner und dann riß der
Zustrom ab" oder so ähnlich.
Also stiefelte ich noch bischen durch das Tor zur Welt herum und entdeckte
in der Schanzenstrasse einen gut sortierten Plattenladen den ich demnächst
noch mal aufzusuchen gedenke.Ich glotze mit Stilaugen herum und wühlte mich
durch das gut sortierte Plattensortiment und hörte mir unfreiwillig mit
an,wie der Verkäufer mit 2 Kunden über Black Flag schwärmte,die sie doch
damals mal live miterleben konnten.Dabei leerten sie ein Pils nach dem
anderen.Naja,ist ja alles schön und gut,aber wir leben ja heute im Jahre
2005 und Black Flag kann man nur noch aus der Konserve hören,und
die Zeit schmierte sich dahin wie eine Schnecke von einem Friedhofsgrab bis
zum nächsten...
Und weiter gings um auf den Konzertanfang zu warten.Irgendwann immer noch
viel zu früh kehrte ich zum Fundbureau zurück,traf dort auf irgend welche
vor sich hinkiffenden Peoples betrat den Laden.
Ich ergriff die Initiative und postierte mich erstmal an die Bar,um ein Pils
zu ordern.Neben mir stand ein dicker Mann und bestellte einen
"Gemüsesaft",der sich als Tequila mit Orangenscheibe entpuppte.
So nach und nach tröpfelte eine Menschentraube nach der anderen herein und
der Laden füllte sich allmählich,während in regelmäßigen Interwallen die
S-Bahn über das Völkchen donnerte ...
Die Vorgruppe namens "Tonträger"betrat die Bühne und fing an zu
musizieren,wie immer man das auch nennen möge.Ich empfand das Getue eher als
einen kläglichen Versuch,
seichten Pop mit funkigen Einflüssen gemischt mit verbalen Sprenkseln aus
der Hamburger Schule "gekonnt" an den Mann/die Frau zu bringen.Zwischen den
Songs unterhielten sich der Bassist und der Sänger/LeadGitarrist und
lieferten sich so manches Wortduell,indem es um die Benutzung eines
Stimmgerätes ging und um Statements,nachdem sie in die Öffentlichkeit
ausposaunt wurden nicht mehr zurückgenommen werden konnten.Der Rest der
Fünferbande machte überwiegend ein dummes Gesicht und einen guten Eindruck.
Desweiteren ist noch hinzuzufügen das das Orgelmännchen das eine oder andere
gute Solo ablieferte.Nach einer halben Stunde war der Spuk auch dann vorbei
und es begann die Umbaupause,die auch nicht all zu lange dauerte...
Es wurde ein kurzer Soundcheck gemacht und dann sollte es auch schon
losgehen.Der Sohn meines Vaters dachte"hoffentlich ist das nicht so'ne
Nullnummer wie "Carla Bow"",dieebenfalls aus Hamburg kommen und eine
Frauenrockkapelle sind .Doch ich sollte nicht enttäuscht werden,denn im
Gegensatz zu "Carla Bow" wußten diese vier Damen ihre Instrumente zu
beherrschen,so das ein vernünftiges Liedgut dabei herausspringt.
Sie begannen mit dem Lied "Rock",was die Zuschauer auch sogleich in einen
Bann zog.Ich empfand es als Schweinerock vom allerfeinsten und meine
Rettungsringe fingen an zu beben.Ok-normalerweisebin ich schwer für etwas zu
begeistern,aber diese 4 jungen Damen belehrten mich eines besseren.
Ein weiterer Kracher der meine Ohrmuscheln entzückte war das Lied "Geld",
der dezent mit etwas Orgelsound aus dem Computer unterstützt wurde.
Diese vier Virtuosinnen konnten nicht nur rocken,sondern auch einen
angenehmen Swingsound unters Volk verbreiten,was ich alsüberragend empfand
und in mir ein breites Grinsen auslöste.Nach ungefähr einer Stunde war der
Spass auch schon leider vorbei unddas Publikum feierte amtlich ab und
entließdie Kapelle nach 2 Zugaben.
Ja-was soll man dazu sagen?Diese vier Mädelz wirken wirklich punkig mit
einer ordentlichen Portion Rock zwischen den Ohren,ohne irgendwie aufgesetzt
zu erscheinen.An den Haaren herbeigezogene Klischees hatten
draussen vor der Tür zu bleiben um dann mit der nächsten S-Bahn nach
Blankenese verfrachtet zu werden.
Am 10'ten Dezember treten sie im Highway Cafe in Lübeck auf(glaube ich
zumindest).Zur Sicherheit sollte man nochmal ein Blickauf deren Homepage
werfen.Ein Konzertbesuch lohnt sich allemale und es bleibt zu hoffen,
das diese obergeile Band irgendwann einmal in Kiel gastieren wird.
www.ak4711.de

gez.
Steve Steel - Beitrag von: Matt

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