3.12.05 Fiddelaltermolk im "Foggy Dew", Neumünster

0 Dislike0
Wenn es draußen arschkalt, ungemütlich und dunkel ist, quetsch dich ins nächste Pub, kipp dir meterweise Pints hinter die Binde bis dein Magen auf automatischen Rücklauf schaltet, scheiß auf Streß und feier bis zum Exitus!

So oder so ähnlich mag dieser Tage vielleicht das Motto des einen oder anderen Iren lauten und mal ehrlich... muß man sich im Winter zwangsweise irgendwo vorm Fernseher einschneien lassen und Trübsal blasen, auf dass irgendwann mal wieder der Frühling kommen mag? Nö! Also ab ins „Foggy Dew“ und FIDDELALTERMOLK angeguckt!

Fröhlichen Gemüts und mit ordentlich Vorfreude im Gepäck traf man also am Ort des Geschehens ein, wo sich wieder die üblichen Verdächtigen versammelt hatten – spielte die grundsympathische Folkpunk-Combo aus Hamburg doch schon zum dritten Mal in diesem Jahr in dem Laden und konnte sich bereits bei den letzten Auftritten erfolgreich in den Gehörgängen diverser Leute festsetzen.
Als ich ankam, war die Band schon am zocken, der Laden mal wieder bis unter die Decke mit Leuten vollgestapelt und die Raumtemperatur knapp unterm Siedepunkt, also erst mal ausm Winterfell gepellt und ein kühles Nass am Tresen geordert, was dann auch gleich Richtung Bühne manövriert wurde.
Bühne ist hier vielleicht das falsche Wort, man könnte es eher „Ecke in der ne Mini-P.A. und ein paar Menschen mit Instrumenten Platz finden“ nennen, aber der Laden ist halt an erster Stelle Kneipe und nicht wirklich für Konzerte ausgelegt, was aber auch nicht weiter stört, weil auf kleinem Raum und Nase an Nase mit der Kapelle kann ja auch mal ganz gemütlich sein.
So wurde die Band dann auch von Anfang an ordentlich gefeiert und nach dezenten Ansagen, dass Bewegung durchaus erlaubt sei, auch das ein oder andere Tanzbein geschwungen. Proportional zum Bierkonsum, wuchs dann auch der tanzende Mob und damit auch das Grinsen auf den Gesichtern der Herren (und Frau) Musikanten, welche bei ihren Auftritten immer erst richtig glücklich aussehen, sobald Leute vor der Bühne rumhopsen.

Bei der Musik still in der Ecke zu sitzen fordert aber auch einiges an Selbstbeherrschung, so bekommt man neben der obligatorischen Gitarre und nem Schlagzeug mit Kontrabass, Geige, Dudelsack, Flöte und ab und zu auch mal Maultrommeln musikalisch gleich einiges auf den Teller und zwar absolut kein Fast Food, sondern hochwertige Vollkost, die auch nem manisch Depressiven noch ein fettes Grinsen ins Gesicht malen sollte.
Die Lieder sind (soweit ich weiß) alles Interpretationen von mehr oder weniger bekannten Folk-Songs, bei denen man aber nirgendwo das Gefühl bekommt irgendeine gammelige Coverband zu hören. Ganz im Gegenteil: alles was da ins Ohr gedudelt kommt ist unverkennbar FIDDELALTERMOLK und weiß voll zu begeistern.
So beginnen die meisten Lieder erst einmal eher ruhig und besinnlich, steigern sich dann aber immer mehr, bis der Hörer sich in schönstem melodischen Gewusel wiederfindet, um dann irgendwann ohne groß Saft rauszunehmen auf einen Schlag am Ende anzukommen, worauf dann wieder das nächste Intro unschuldig um die Ecke kommt.
Der Spaß ging dann auch ein ganzes Weilchen, so wurde nach meiner Erinnerung (die zum Ende hin etwas lückenhaft wird) ca. von 22 bis 0:30Uhr mit Verschnaufpausen gezockt, welche bei den Temperaturen auch dringendst nötig waren, bis dann auch irgendwann die Band zu fertig für noch eine Zugabe aussah. Beendet wurde das ganze dann stilvoll mit einer durchaus pogotauglichen Version von „what shall we do with the drunken sailor“, die noch ein letztes Mal für ordentlich Bewegung sorgte aber danach war dann wirklich Schluß, so auch in diesem doch recht lang ausgefallen Review eines feuchtfröhlichen Festes!
Danach ging es weiter auf ne Einweihungsparty, wo mir noch eine Flasche Absolut Vodka in die Quere kam aber das ist eine andere Geschichte...

Abschließend sei zu sagen: Wenn FIDDELALTERMOLK mal bei euch um die Ecke spielen, guckt sie euch an! Lohnt sich!! (das gilt übrigens auch für die zweite band des drummers, lecker hardcore-punkgerocke namens ORÄNG ÄTTÄNG)


www.fiddelaltermolk.de - Beitrag von: oris

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv