KMFDM plus PANIC DHH / 14.11.05 - Hamburg, Logo

0 Dislike0
Es muß schon sehr viel passieren wenn sich zwei alte Recken, die auf Ü 40 Feierlichkeiten ohne Ausweiskontrolle Eintritt erhalten, berufen fühlen, auf Konzertreise zu gehen.
Es langen in diesem Fall fünf Buchstaben, die die Herzen dieser betagten Herren, mit Rhytmusstörungen versorgen.

KMFDM

Eben diese US Industrial Elektro-Punk Pioniere, die seit mehr als 20 Jahren ihr Unwesen treiben, gehen im Herbst 2005 auf große Tour und sollten Station im Hamburger Logo machen, um ihr neues Album HAU RUCK vorzustellen.
Die neue Scheibe, die sicher ein paar Ausfälle beinhaltet und nicht an den genialen Vorgänger WWIII heranreicht, machte trotzdem Lust sich HAU RUCK live reinzuorgeln.

Gegen 20:00h traf Butzlaff (41) bei mir (40) ein, um auf große Fahrt zu gehen. Da wir nicht so eine große Lust verspürten, den Support von KMFDM live zu erleben (es handelte sich hierbei um PANIC DHH, die auf dem DIGITAL HARDCORE Label sind und recht anstrengendes Gebolze fabrizieren!) vertrieben wir uns die Zeit mit dem Genuß eines THE DAMNED live Gigs auf DVD.
Nach kurzweiliger Anfahrt fanden wir unweit des Logos einen Parkplatz und enterten um 21:30h den kleinen aber feinen Konzertschuppen.

PANIC DHH quälten sich durch ihren letzten Song. (Butzlaff dachte, es würden Instrumente gestimmt werden! Im Ernst!)
Perfektes Timing also!
Nach kurzer Umbauphase, die mit Becks alkoholfrei verleckert wurde, betraten um 22:10h KMFDM die Bühne. Das Set wurde erwartungsgemäß mit HAU RUCK begonnen. Dieser deutsche Begriff mag für eine US Band verwundern, liegt aber an der Tatsache, dass Sascha Konietzko (Mastermind der Band) Hamburger Jung ist und sich vor gut 20 Jahren auf den Weg in die Staaten machte, um KMFDM zu gründen. So finden sich auf allen ihren mittlerweilen 20 (!) Alben immer wieder deutsche Textfragmente wieder.
Es war klar, dass nach diesem eher im Midtempo gehaltenem Opener ein Nackenbrecher folgen mußte. Das geschah sogleich mit SON OF A GUN. Der Pogopit fing an zu brodeln! Das Publikum (ca. 150 Anwesendean einem Montag) war eher gesetzteren Alters. Da KMFDM schlecht in eine Schublade gesteckt werden kann, fand sich vom Darkwaver, Metaller, Hardcorepunker bis hin zum Hippie alles im Auditorium wieder. Der Sound war satt und laut!
Eine Verschnaufspause gab es nicht, da gleich weiter ohne weitere Ansage FREE YOUR HATE eingeschenkt wurde. Selbst ich fühlte mich in diesem Moment gezwungen das Tanzbein zu schwingen. LUCIA CIFARELLI, die sich die Vocals mit Sascha teilt, schrie sich die Mandeln aus dem Hals. Unglaublich wie aggressiv dieses Energiebündel brüllen kann. Nun folgte der etwas schwächere Teil des Gigs. RULES, MINI MINI MINI, REAL THING, WASTE plätscherten so dahin.
Bergauf ging es dann mit INANE, NEW AMERICAN CENTURY und gipfelte weiter dann in A DRUG AGAINST WAR. Hier wurden Fäuste gereckt, textsicher mitgegrölt und gepogt was das Zeug hielt. Es waren einige Frauen im Pit, so dass kein stumpfsinniger Brutalpogo stattfand. Sehr angenehm! Nach gut einer Stunde war dann erst einmal Schluß. Auffällig war die Tatsache, dass von der Band absolut keine Ansage zwischen den Songs stattfand.
Nach lautem Zugabegebrüll, kamen die 5 erneut auf die Bühne zurück. Sasche fragte sogar verwundert, was denn los sei. So ausgelassen kenne er das Hamburger Publikum gar nicht. Es folgte das Intro von WWIII und ab ging die Post. WWIII ist ein absoluter Smasher und wurde eindrucksvoll rausgeballert. ATTACK-RELOAD folgte und der Zugabeblock endete mit MEGALOMANIAC. Die Band verschwand kurz und kam dann ein letztes mal mit DIY zurück. Ein absolut gelungener Abend, der um 1:00h in Kiel endete.

- Beitrag von: Jeschi

Kommentare   

+1 #1 Philipp 2015-11-14 15:00
HEUTE VOR ZEHN JAHREN.
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv