The Hellacopters, The Doits, Boozed in Hamburg/Markthalle

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Endlich mal ein Konzert auf das ich mich schon lange gefreut hatte. Man muss doch mal die Hellacopters sehen, bevor sie zu groß werden. Und mit der neuen Scheibe "Rock'n'Roll is dead" im Gepäck kann da nicht viel schiefgehen. Also ein paar Kollegas zusammengetrommelt, rein in den Renault Clio und Abfahrt. In Hamburg erwarteten uns schon so einige Rocker. Zum großen Teil aber ganz schöne Trendy Punk Rocker. Schön nach dem Motto "Punk Royal". Igitt.

Aber egal, ich will die Mucke hören und die Band sehen. Aber erstmal ab zum merch-Stand. Preise im Rahmen von "das geht ja noch..." bis "geil, hier greif ich zu!" gaben der guten Stimmung noch einen Arschtrit mehr. Man deckte sich mit Vinyl Raritäten der 'Copters ein usw. halt...
Dann kamen die ersten Töne aus der Halle. Boozed aus Bramsche machten den Anfang und eine verdammt gute Figur. Eine sehr junge, total wilde Truppe versorgte uns mit einer Mischung aus Schweinerock, Punk-Rock und handfestem Rock'n'Roll. Der Bassist hatte die Anweisung bekommen nur vor seinem Amp zu stehen, die Haare zu schleudern. Mehr nicht. Die Show gehörte ganz klar den Gitarristen. Es sah so aus als ob sie wirklich JEDES verdammte Video von AC/DC und den Hellacopters einstudiert hatten. Lufttritte und Gitarren hochhalten um den Göttern des Rock'n'Roll zu huldigen; das machte auf der Bühne schon einiges her. Die Musik war immer sehr kraftvoll und man die Band wirkte als ob sie mit diesem Konzert den Tod von der Schippe springen wollten. Zum Schluß gab es ein Gitarrensolofight zwischen den beiden Gitarreros. Sie stemmten sich Gitarre spielend gegeneinander und versuchten sich gegenseitig wegzuschieben. Sehr geile Einlage. Letztenendes fielen sie zu Boden, der Bassist stolperte auch über das Knäuel und das Konzert fand ein würdiges Ende. Geile Show, gute Musik, leider wirkte alles halt zu sehr von grossen Bands kopiert. Aber sie sind jung und aus denen wird bestimmt was. Wenn Boozed mal bei euch umme Ecke spielen... HINGEHEN!!! DAS IST EIN BEFEHL!
Nach kurzer Umbaupause und einem Bierchen kamen The Doits von keine Ahnung woher... Sie wirkten alles in Allem erwachsener als Boozed. Auch die Musik war erwachsener... um nicht zu sagen stinklangweilig! Es war zwar handfester Rock, aber diese Art von Musik hat nicht die Bohne der Wurst vom teller gezogen. So stand man da, schaute sich das Pseudogehabe der Band an, die allesamt gute Musiker sind, aber was nützt das, wenn da keine gute Musik bei rüberkommt. Nach gut 35 Minuten war der Spuk dann vorbei und alle warteten auf die Hellacopters. Dann war es soweit und Nicke und co. betraten die Bühne. Ich kann mich wirklich nicht mehr an die Setlist erinnern, aber sie fingen mit einem Klassiker an. Die gut gefüllte Markthalle fing an zu toben. Ach war dat schön! Endlich mal diese ganzen fetten Songs live zu erleben. Die Hellacopters sind live eine Bank. Da passt alles zusammen. Mit Ausnahme des "Orgelspielers". Das klang doch manchmal arg daneben, aber er, oder besser gesagt es, sah ziemlich voll aus. Nach und nach wurden auch die ersten Crowdsurfer durchgereicht, Nicke meinte, dass die Songs bisher zu langsam für uns waren und dann kam "Bring it on home", die mit Abstand schnellste Nummer vom neuen Album. Einige blaue Flecken machten sich langsam auf meinem Körper breit. Egal! Überhaupt wurde sehr viel von der neuen Scheibe gespielt, aber immer schön gemischt mit alten Songs. Leider wurden keine Songs von den zigtausenden Split-Scheiben gespielt. Nur reguläres Zeug von den Alben. Nach gut eine Stunde verabschiedete man sich von der Bühne. Natürlich sollte eine Zugabe folgen. Eröffnet wurde sie mit dem Titeltrack der neuen Scheibe, der sich aber irgendwie nicht darauf befindet,...oder? "Rock'n'Roll is dead, and we don't care" heißt es im Refrain, auch die Markthalle hatte es schnell verstanden und gröhlte auch recht schnell mit. Die Band wurde noch vorgestellt, jeder machte sein Minisolo, Nicke schaute dann immer sehr verwundet und sagte "Oh, what a guy!" mit einem süffisantem Lächeln im Gesicht. Die Hellacopters verabschiedeten sich von einer sehr dankbaren Meute in Hamburg. Ein verdammt geiles Konzert, mit der Empfehlung sich die neu Copters Scheibe zuzulegen, denn wenn Nickelback als Rock'n'Roll bezeichnet wird, ist der Rock'n'Roll wirklich tot! - Beitrag von: Virus

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