BULLET, ENFORCER, SKULL FIST / 07.04.11 – Hamburg, Marx

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ENFORCER & BULLET & SKULL FIST, baby! Auf der Bühne stehen zwei Backdropstandarten in 60er Horrorstyle. Links steht druff: „HEAVY“, und nu ratet mal, was rechts draufsteht.

Aber lasst mich kurz ausholen:

Punk-Rock-Autofahrt – zu spät losgefahren, Stopp beim Supermarkt, Pinkelpause auffer Raste – NATÜRLICH kommen wir zu spät, um SKULL FIST abfeiern zu können.

 

 

Dafür hat Ni Les die Fahrt in Hinsicht eines musikalischen Konzeptes wohlfeil geplant:- „Auf der Hinfahrt Geknüppel, der ruhige Kram ist zum Abchillen auf dem Rückweg“…

 

Folgerichtig bekommen wir von SKULL FIST auch lediglich den Abschluss ihres Sets mit. Es fällt auf: Die Hütte ist gut gefüllt. Es ist unfasslich heiß. Und so ziemlich jede/r ist anschließend begeistert, faselt von einer tighten Schlagzeugerin, weswegen der Erstling der Band „Heavier Than Metal“ auch flugs vor Ort abgeerntet wird. Und gut.

ENFORCER knipsen das Licht aus, lassen von Konserve PRIESTS „Diamond And Rust“ ertönen – und stürmen dann sprichwörtlich auf die Bühne, um loszulegen, als ginge es um ihr Leben. Erst ein mächtiger Auftaktwirbel, dann euphorisierende Gitarren, vehementes Headbangen, Posing par exzellence und natürlich die high pitch Gesänge. Man ist auf dieser Tour um einen Gitarristen schlanker, weswegen Sänger Olof mal locker die fehlende Gitarre nebenbei übernimmt. In seinem Bewegungsradius lässt er sich deswegen kaum einschränken, allerdings kommen einige Gesangslinien deswegen nicht so akkurat wie gewohnt. Ist aber mal wirklich wumpe, denn die ENERGIE und der SPAß, die hier transportiert werden, sind schlicht umwerfend. So müssen die allerersten MAIDEN-Auftritte in kleinen Klubs abgegangen sein. Alle Songs werden ca. doppelt so schnell wie auf Platte und mit einer punkigen Räudigkeit rausgehauen, welche die Band hoffentlich beibehalten wird. Unverschämt viele Hits haben die Jungs bereits im Repertoire – und das bei erst zwei Tonträgern! „High Roller“, „Take Me To Hell“, „Midnight Vice“, „Into The Night“, „City Lights“, “Running In Menace” (die Zeilen “see you in Tokyo, out in the city” singt gefühlt JEDE/R in der proppevollen Hütte mit) und natürlich “Katana” werden vom Mob fist- und headbangenderweise rezipiert. Der Gitarrist Joseph stürzt sich zum Finale gar zwischen die Banger und schreddert in Bodenroller-Modus weiter. Alle Daumen hoch!

Und BULLET knüpfen auf ihre Weise an den Spaß an. Nicht so wild und nicht so schnell, aber ebenso intensiv und mit ebenso viel Spielfreude in den Backen. Ihre Durchgeknalltheit kann man bereits am Merch ersehen, wo es nietenbeschlagene BULLET-Botten/Klogs mit Logo zu erstehen gibt. Hell Hofer kreischt die Hütte zusammen, Hampus Klang und seine gleichsam dürren Saitenkollegen haben ihre nackten Oberkörper wie gewohnt in Lederjacken gezwängt. Am schmierigsten sieht der Bassist aus, sein Fuchsschwanz an der Schulter sprengt dann aber doch gewisse Geschmacksgrenzen… Im Hintergrund das liebevoll mit Glühbirnen versehene BULLET-Logo, welches von zu Song greller zu erstrahlen scheint – oder entsteht dieser Eindruck durch steigende Humpen-Verköstigung? Es läuft an diesem ersten Tourtag noch nicht alles rund – so geht am Anfang das Licht aus, aber das Intro lässt auf sich warten, Mikros fallen ab und zu aus, der Bass funzt erst ab dem zweiten Song und die Backgroundchöre sind in der gesamten ersten Konzerthälfte zu leise. BULLET lassen sich nicht eine Sekunde lang irritieren und lassen es konsequent krachen. Immer wieder drängen die Klampfer an den Bühnenrand und zelebrieren ihre Soli zungenschlabbernderweise. Auch hier ist die Hitdichte zum In-die-Knie-Gehen: Von „Highway Pirates“ über „Pay The Price“ oder „Bang Your Head“ bis zum finalen „Bite The Bullet“ ausschließlich erstklassiges Rübenschüttel- und Mitgrölmaterial. Am Ende pennt der Mischer abermals – die Band „erfriert“ mitten in der Bewegung und der Dussel macht die Konservenmucke an, was BULLET natürlich nicht daran hindert, aus der Scheinstarre zu erwachen und ein schickes Finale – „BITE – THE – BUUUUULLEEEEET“ – dranzuhängen.

Knallerabend – und auffe Rückfahrt zieht Niles sein Konzept durch und chillt uns mit Doom nach Hause…

Kommentare   

+1 #2 Metal_Zebra 2011-04-11 13:19
Verdammt, das Konzert hätte ich auch sehr gerne miterlebt!
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-1 #1 Amputee 2011-04-09 12:28
Nun, Enforcer waren meiner Ansicht nach die schwächste Band des Abends. Sie hatten auch den schlechtsteten Sound. Ganz im Gegensatz zu Skull Fist, die mich völlig überraschend aus den Socken gehauen haben. Sound war super, Spielfreude und Stageacting superb. Allein zum Schluss, als der Gitarrist den Sänger/Gitarrist in Bon Scott-Manier auf den Schultern hatte und dann noch "nebenbei" mit besagten Anhängsel geile Twin-Lead-Parts runtergezockt hat!!! Ick habe mir wieder wie 15-16 jefühlt!!! ^^

Bullet waren cool, haben mächtig noch vorn losgerockt...

Fazit: Skull Fist waren der Bringer, Enforcer bemüht und Bullet einfach souverän und saucool!!!
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