REZET, HEADBANGER / 10.11.10 – Kiel, Schaubude

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Dicki rettet den Mittwoch! Jedenfalls hätte ich gar nicht mitbekommen, dass REZET in der Bude spielen, wenn wenige Tage zuvor nicht der Flyer auf DReMU online gewesen wär. Die zweite freudige Überraschung ereilte den/die geneigte/n BesucherIn, als auf dem Merchstand das frisch gepresste Vinyl glänzte. Original HEUTE eingetrudelt.

 

Vor unseren Schleswiger Thrashern sollten die polnischen HEADBANGER spielen. Uns klappten ob deren Aussehen und Sound doch die Unterkiefer herunter: Und wenn ich jetzt sage, dass die very OLD SCHOOL waren, dann spreche ich nicht von 1988. Auch nicht von 1983. Nein, HEADBANGER klangen nach Metal ’79 (mit leichten Proto-Thrash-Einflüssen)! Und dabei wirkten sie nicht wie eine Band, die einen auf „lustig lustig retro“ macht! Vielmehr sahen die aus wie per Zeittunnel rübergeholt und spielten/klangen auch so. Bester NWOBHM-Sound mit simpel-effektiven Riffs, polterndem Schlagzeug und klassischem/klarem, aber nicht hohem Gesang. Beeindruckt war ich ebenso vom Mob, der abging, als wolle er sich selbst zerstören. Zumindest verschwendete offenbar keiner Gedanken an einen potentiell anstrengenden Arbeitstag am nächsten Morgen… HEADBANGER hatten sichtlich Spaß, grinsten in die Menge und hängten erst „Hit The Lights“ (astreine Rotzversion) und dann „Ace Of Spades“ (nicht originell, aber bei denen okay) dran.

 

Keine Frage: REZET haben sich von Nachwuchsthrashern zu einer Nummer im metallischen Underground entwickelt. Was nicht zuletzt die Labels zeigen, welche „Have Gun, Will Travel“ herausbringen (CD Iron Kodex, Vinyl bei Iron Bonehead). Ihr Thrash zündete auch live trotz im Vergleich zu HEADBANGER höherer Komplexität. Schnell, roh und mit furiosen Riffs & Breaks versehen rotzten die vier Schleswiger rübeschüttelnd ihren Stoff in die Bude. Dabei konnte man im Grunde keine Band als eindeutigen Haupteinfluss ausmachen, auch wenn die Verbindung von Härtegrad, Gesang und Technik zum Teil an frühe MEGADETH erinnerte. Als einen der besten Songs empfand ich „Steamrolling Our Society“, das mit einem frickeligen Midtempo-Intro (plus angejazzten Leads) begann und dann gnadenlos nach vorne stampfte. „Über unsere glattgebügelte Gesellschaft!“, verkündete Ricky . Das weniger angemessene DIMPLE-MINDS-Cover machte man mit MEGADETHs „Good Morning“ wett. Bevor sich „Black Friday“ anschließen konnte, musste ich mich jedoch notgedrungen losreißen, um noch bisken Schlaf abzugreifen.

 

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