OBSCENE EXTREME 2010 / 17.07.10 - Trutnov, Ceská republika, Tag 3

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 Notizzettel

der Notizzettel...

Dritter Tag auf dem Grind-Wellness-Festival in der Tschechischen Rep. und heute soll es mit D.R.I., MISERY INDEX, VICTIMS, JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE oder ATTACK OF THE MAD AXEMAN nochmal abgehen, wobei wir in den letzten Tagen gesehen hatten, dass oft die uns noch unbekannten Bands mit am besten waren. Ich kann schon mal verraten, dass auch dieser Tag in dieser Beziehung diverse Überraschungen in petto haben sollte!

Erst mal muss allerdings geduscht werden! Seit fast drei Tagen ist man jetzt am Ölen, langsam müffelt et. Die anderen stört das nicht, aber Strecker und ich überwinden flugs die 600 Meter zur Dusche, die herrlich kaltes Wasser bietet und kloppen uns noch einen Kaffee auf dem Rückweg rein.

 

El Tofu erlebt in dieser Zeit Folgendes:

 

Auch der Samstag beginnt sehr früh, schließlich spielt die erste Band schon um 10 Uhr. Ich glaub, ich hab noch nie so früh eine Liveband gesehen. Die erste Band, die ich mit angeschaltetem Gehirn sehe, sind HOVADAH,  die sowohl Grindsongs mit Schmuddeltexten als auch mit sozialkritischen Texten vorzuweisen haben, im Gedächtnis bleibt aber nur “Fuck the Nazis”.   

http://www.myspace.com/hovadahband

 

VILEFUCK konnten mich auch sehr zufriedenstellen: Retropolit Thrash Metal. Jeder Song ruft dazu auf, im Kreis zu rennen und den Kapitalismus oder das faschistische System zu stürzen, außerdem sind Rassisten/Sexisten und anderes Gesocks nur Poser und haben im Metal nichts verloren! Sehr geil!

VILEFUCK 

http://www.myspace.com/vilefuck

 

Als nächstes stellen sich TRIGGER den kritischen Freaks vor der Bühne. Die drei jungen Musiker aus Brandenburg legen dann nach einer kurzen Ansage auch sofort los: “Hi, we are TRIGGER and we are against: HOMOPHOBIA, SEXISM and RASCISM!” Dann geht’s richtig zur Sache. Die Band kommt ganz ohne Bassisten aus, macht aber trotzdem Lärm wie Sau. Unglaublich sympathisch und intensiv ballern sich die drei durch ihr Set. Besonders wenn der Sänger Zeilen ohne Mikro ins Publikum schreit, kommt Stimmung auf. Ich muss ja sagen, dass ich die Band für ‘ne billige Kopie von YACOEPSAE hielt, das ist aber echt nicht so.

TRIGGER 

http://www.myspace.com/triggertrashcore

 

Danach MINKIONS, die ein wenig nach japanischer Kruste klingen und MIZAR, die eher so grindmäßig unterwegs sind. Beide gesehen, aber an viel erinnern kann ich mich nicht. Wohl nichts Besonderes…

http://www.myspace.com/minkions

http://www.myspace.com/mizargrind

So, Strecker hat zwar schon den ganzen Tag die Ruhe weg („Warte ma… Noch ein Zigarettchen… warte ma… noch ein Bierchen… Ach, komm, noch ein Zigarettchen… und dann noch ein allerletztes Bierchen auffen Weg…“), aber wir schaffen es doch tatsächlich, um 13.30 Uhr zu ATTACK OF THE MAD AXEMAN vor der Bühne zu stehen. Das ist immerhin eine Band aus Kiels Vorort Hamburg und da spielt Oma Thore von El Fupa Schlagzeug. Geil, bekanntlich proklamieren die Tiere: „Animal Grind is future!“ und in der Tat haben die alle völlig liebevoll gebastelte Ganzkörpertierkostüme an. Thore verkörpert eine feiste Schnecke original mit Riesenschneckenhaus (spielt auch im Stil von NO MEANS NO quer zum Mob), der Rest ist als Eule, Biene, Esel und Black-Metal-Schildkröte verkleidet. Völlig evil! Kein Wunder, dass der Mob tobt! Ach ja, die Musik: Entfesselter Grind, voll auf die Mütze, du. Klingt wie ausm Urwald! Daran merkt man auch den Unterschied zu so Kindergrindbands – die klingen höchstens nach Zoo…

ATTACK OF THE MAD AXEMAN 

Im Gegenteil zu der Band, die darauf folgen soll: ATTACK OF THE MAD AXEMAN aus Hamburg. Die fünf Animalgrinder überzeugen mit geiler Show und Songklassikern wie “Elefant” oder “Schnecken Genozid”. Animal Grind is future!

http://www.myspace.com/attackofthemadaxeman

 

Nach diesem Höhepunkt rückt US-Death Metal in den Fokus: THORNAFIRE wechseln zwischen ballerigen und getragenen Passagen, zum Teil recht technisch im MORBID-ANGEL/NILE-Stil. Ich bemerke übrigens ein interessantes Phänomen: Bei grindigen Passagen mahle ich in letzter Zeit mit den Zähnen im Rhythmus der Mucke mit. THORNAFIRE hinterlassen eine leichte Schicht Zahnmehl in meinem Mund…
 

Über die Leinwand erfährt man leider, dass INSTINCT OF SURVIVAL absagen mussten. Hoffen wir, dass nichts Schlimmes dahinter steckt – alles Liebe nach HH! Auch ist der Auftritt von D.R.I. offenbar gefährdet – man liest, dass der Bassist kein Visum bekommen hat, der Rest zwar vor Ort, aber teilweise krank sei, an einer Lösung aber gearbeitet werde… Oha!

THORNAFIRE liefern eher langweiligen Death Metal ab.  Na ja, normalerweise hätte ich die Band wohl abgefeiert, aber wenn man täglich über 13 Stunden Geballer geboten bekommt, stumpft man doch ab und alles, was nicht herausragt, wird langweilig.

 http://www.myspace.com/thornafire

 

Aber was, was ist DAS? KRUSH aus Iron Leiden (Niederlande) hatte wohl niemand von uns auf der Rechnung, sie lassen aber unsere gesamte Reisegruppe Pawlowschen Hunden gleich lossabbern. Bestes Geknüppel zwischen ENT und TERRORIZER, hochenergetisch vorgetragen. Nach all den Knüppelbands ein derart deutliches Ausrufezeichen zu setzten, ist nicht selbstverständlich. Folgerichtig wird der Pit aktiv wie selten, auch El Tofu, Lisa und mich zieht es hinein (Fussel bleibt lieber sitzen, der will nicht noch mehr Zähne verlieren)  und man lässt die Band schließlich nur ungern ziehen.

KRUSH 

Sehr gut gefallen  mir dann aber die holländischen KRUSH. Die sehr nach den Glanzzeiten von EXTREME NOISE TERROR klingen. Was mich dann auch gleich dazu bringt, ein wenig das Tanzbein zu schwingen. “This is going nowhere” ist  einer der Knaller im Pit, aber auch “5 Seconds”, das gleich zweimal, einmal normal und dann noch mal rückwärts gespielt wird,  kann überzeugen. Eine der größten Entdeckungen für mich!

http://www.myspace.com/krushcrustgrind

 

VIRAL LOAD spielen Grind mit sexistischen Texten, das muss ich nicht haben, deshalb gehe ich mit Nina zur Tanke und kauf mir ein Eis. Auf dem Weg dorthin stolpern wir über zwei Crusties, die Musik machen. Der eine auf einem aus kaputten Drums und Sperrmüll zusammengeschusterten Schlagzeug, dessen Felle er mit Stöckern, die er auf dem Boden gefunden hat, malträtiert, der andere auf einer Gitarre, dessen Taschenamp an die Autobatterie angeschlossen ist. Gesungen wird einfach ohne Mikro. Das macht Laune. Moschen darf man aber nicht, weil man sonst ordentlich Ärger mit dem Hund des Gitarristen bekommt, der zwar nur 15 cm hoch ist, dafür seinen Beschützerjob sehr ernst nimmt.

Von VIRAL LOAD bekomme ich nur von weitem etwas mit, da ich EWIG mit der Getränkeakquise beschäftigt bin. Einer der Stände hat offenbar Probleme mit der Zapfanlage oder das Personal ist überfordert und die anderen Stände sind hoffnungslos überfüllt. Das Geballer klingt recht frickelig und ist mit „Schwein-kriegt-Stromschlag“-Vocals versehen.

http://www.myspace.com/viralload

 

Die deutschen MINDFLAIR überzeugen durch extremen Grind mit Kotzgurgelgesang, wobei der Sänger  alles gibt und sich ständig über den Boden wälzt. Yessir! Augen auf, die Tage erscheint ein REPULSION-Tribute, auf dem auch MINDFLAIR vertreten sind.

Zurück vor der Bühne beginnen gerade MINDFLAIR, dessen Sänger schon gestern bei UNLEARNED getrommelt hat. MINDFLAIR können mich aber viel mehr überzeugen als UNLEARNED, was dem Sänger zuzuschreiben ist, der während der Songs wie ein Tasmanischer Teufel umherwirbelt oder sich gleich keuchend über die Bühne wälzt. Nur um in den Ansagen wieder die Höflichkeit in Person zu sein. Geil, geil, geil!

 http://www.myspace.com/mindflair

 

Zu WASTEFORM sagt mein Notizzettel „Geballer, derber Gesang“. Ach nee… Deutlich klarer ist da die Erinnerung, die vor allem einen massigen Sänger abspeichert, der tief und leidenschaftlich growlt, während der Schlagzeuger gekonnt blastet. Gut! 

WASTEFORM aus den US of A gefallen mir auch äußerst gut. Auch hier ist der Sänger ein im bildlichen und übertragenen Sinne großer Sympath. Wenn die Musik ein wenig trendiger wäre, könnte man damit wohl jede Menge Geld verdienen und das ganze Deathcore nennen. So aber ist es nur Musik von Freaks für Freaks. Ich schwing mal wieder das Tanzbein und habe jede Menge Spaß.

http://www.myspace.com/wasteform

 

Unfasslich: Auf der Hinfahrt hatte Strecker ganz nebenbei erwähnt, dass er eine Plane dabei habe, die man über die Zelte spannen könne. Das hat Fussel doch glatt noch drauf und fasst den genialen Plan, das Ding kurz zu holen, um uns vor den sich ankündigenden Schauern zu schützen. NASHGUL sehen wir also zu fünft (El Tofu und Nina sind irgendwie gerade vom Radar) unter der Plane sitzend. Überdurchschnittlicher Grind mit viel Bewegung und einem energischen REPULSION-Cover!

NASHGUL 

Während die krustigen Grinder von NASHGUL aus Spanien am Zocken sind, beginnt es zum wiederholten Male an diesem Wochenende zu gewittern. Sehr cool ist es, als direkt nach Beendigung eines Songs ein derber Donner übers Gelände bollert. Der Regen wird aber immer schlimmer und wir flüchten in den Wald, was aber irgendwann auch nichts mehr hilft und als ich komplett durchnässt bin, ist’s mir auch egal und ich mache mich auf zurück zur Bühne, auf der die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE zocken sollten.

http://www.myspace.com/nashgul

 

Es hat doch niemand erwartet, dass ich mir das entgehen lasse, oder? Dass ich einer der wohl größten JAKA-Fans überhaupt bin, ist ja wohl bekannt und so kann es mich auch nicht aufhalten, dass das Wasser im Pit so hoch steht, dass man darin tauchen kann, was einige dann auch versuchen. Auch lustig ist ein Crustie-Pärchen, das versucht, die Dreadlocks zu schützen, indem es sich Helme aus halben Melonen aufsetzt. Egal, JAKA legen dann auch gleich mit ”Gekochtes für Tiere” los. Es folgen Hits wie “Geräte hassen mich”, “Alle wollen gut aussehen (und tun es nicht)”, “Zieh die Jacke falsch rum an”, “Die Schlachtung” und “Minderleister” und “Supermacht”. Die drei letzteren waren auch die einzigen von der aktuellen Platte. Außerdem gespielt worden: “Abflussbestattung”, “Dresscode”, „Verpackt in Plastik” und “Komm, wir drehen einen Porno”. Müsste ungefähr die ganze Setlist sein. Also genau das Set, was man so erwarten würde. Was auch mein einziger Kritikpunkt an der echt guten Show ist, für Leute, die die Band schon öfter oder wie ich schon viel öfter gesehen haben, bot die Setlist nichts wirklich weltbewegend Aufregendes. Natürlich muss man die bekannten Lieder spielen, aber ein paar Perlen für die Nerds müssen auch dabei sein. Nach und nach wurde es vor der Bühne wieder voller, da der Regen langsam nachließ. Dann waren JAKA auch schon wieder viel zu schnell vorbei. Übrigens durften die sechs Bands vor JAKA etwas länger spielen, weil die Stench Crusties aus Hamburg, also INSTINCT OF SURVIVAL aufgrund eines tragischen Vorfalls in der Familie nicht spielen konnten. 

Kurz vor JAKA sind wir fast die einzigen Menschen auf dem Gelände, da viele vor dem Regen fliehen oder sich mit Regencapes eindecken (gibt hier günstig so Umhängdinger zu kaufen). Während wir gemütlich unter unserer Plane sitzen, können wir die skurrilsten Szenen beobachten. So springt ein Typ im Tanga mit einer Riesenarschbombe in die Matschpfütze vor der Bühne – um nie wieder aufzutauchen (wahrscheinlich hat die Orga ihn nach dem Festival dort gefunden…). Pünktlich zu JAKA tauchen auch Nina und Andy wieder auf – vollkommen durchnässt. 

JAKA begrüßen den Mob mit einem freundlichen „We are JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE from scheiße Deutschland und wir ziehen die Jacke falschrum an“. Der Auftritt bringt wieder große Freude, zumal es herrlich ist, unter der Plane im Trockenen zu sitzen und die Rübe zu schütteln sowie Fistbanging zu betreiben.

http://www.myspace.com/jaka

 

NEEDFUL THINGS springen für die leider ausfallenden LOOKING FOR AN ANSWER und können mit einem heftigen Set überzeugen. „Grindcore mit Gefühl“ steht auf meinem wundersamen Notizzettel… Auf jeden Fall wechseln die Jungs aus Pardubice extrem schnelles Gegrinde mit Schlürf-Slo-Mo-Passagen ab, kommt sehr effektiv.

Während NEEDFUL THINGS, die sich wohl nach einem Buch von Stephan King benannt haben, ganz korrekten Grind spielen, orderte ich mir erst mal ein leckeres Gulasch, das in der Lage ist, meinen durchnässten und unterkühlten Körper zu regenerieren und zudem auch noch äußerst schmackhaft ist.

http://www.myspace.com/needfulthingsgrindcore

 

BLOODY PHOENIX werden mir heiß vom Hamburger Grindexperten Jürgen empfohlen, den ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte und der plötzlich am Urinal neben mir steht.  Und Recht hat er! Songs wie „System Corrupts“ oder „Low Life“ gehen nicht nur hemmungslos nach vorne, sondern werden auch mit politischen Inhalten/Ansagen kombiniert.

Dann kommt eine der Alerta-Bands, nämlich BLOODY PHOENIX aus Amerika. Ungezügelter Grind mit Message. Nach ein paar Songs muss ich dann aber zum Zelt und mir was Trockenes anziehen. Also zum Zelt und die letzten trockenen Klamotten gekrallt.

http://www.myspace.com/bloodyphoenix1

 

Klar – dass die Spanier von AVULSED seit 19 Jahren mit extremer Mucke dabei sind, verdient Respekt, aber leider tragen sie ihr Repertoir etwas zu routiniert vor. Vielleicht ist man in den letzten Tagen verwöhnt worden, aber bis auf den fitten Schlagzeuger wirken AVULSED auf mich recht austauschbar.

Als ich wiederzurückkomme, kann ich noch fast das ganze Set der aus Italien kommenden AVULSED sehen. Spannend ist irgendwie anders. Also gibt’s okayen Death Metal, bei dem ein wenig zuviel gepost wird.

http://www.myspace.com/avulsed

 

Von VICTIMS kann ich nie genug kriegen, beste Erinnerungen verbinde ich mit dieser Band. Das Amphitheater wird jetzt richtig voll, sodass Jon begeistert äußert, dies sei die größte Show, die VICTIMS je gespielt hätten.  Erfreulicherweise kommen viele meiner Faves wie „Victims In Blood“, „This Is The End“ und „Who The Fuck Are We“, und fast habe ich das Gefühl, dass die VICTIMS sich heute selbst übertreffen und eines der besten und intensivsten Konzis runterledern, welches ich von ihnen gesehen habe.

VICTIMS haben es nicht nötig, zu posen und liefern mal wieder ‘ne geile Crustcore Show ab, leider fängt es wieder an zu regnen und ich stelle mich unter.

http://www.myspace.com/victims

Wow! Ich schmelze unter der Plane dahin und genieße das Präzisionsgehacke von MISERY INDEX. Ich müsste wohl MISERY INDEX nennen, wenn ich mich auf DIE beste Band des OEF 2010 festlegen sollte. Warum? Erstens: Was der Drummer abreißt, ist nicht mehr von dieser Welt. Zweitens: Der Gesamtsound ist eh brillant und reißt einem schier die Haut vom Gesicht. Drittens: Keine andere Band (des Festivals) verbindet derart gekonnt Brutalität mit musikalischer Raffinesse. Es mag zwar Bands gegeben haben, die noch mehr Action geboten haben, aber auch die Bühnenpräsenz von MISERY INDEX überzeugt.  

Auch während MISERY INDEX, die natürlich fleißig dabei sind, ihre aktuelle Platte “Heirs To Thievery” zu promoten, gießt es weiter in Strömen und ich muss weiter vor dem Regen Schutz suchen, um meine letzten trockenen Klamotten nicht zu gefährden. Was aber nicht schlimm ist, denn ich konnte VICTIMS und MISERY INDEX schon öfter bestaunen.

http://www.myspace.com/miseryindex

 

Was aber bei D.R.I. ganz anders ist. Zuerst war es ja gar nicht sicher, ob D.R.I. überhaupt spielen konnten, da der Gitarrist krank war und deshalb nicht flugfähig geschweige denn showfähig war und man nach einem Ersatzgitarristen Ausschau hielt, der dann auch gefunden wurde und wie ich später hörte, haben sie noch Samstag um 6 Uhr morgens geprobt. Hier muss ich noch mal sehr lobend erwähnen, dass man über alle Ausfälle und Planänderungen stets informiert wurde, also immer wusste, was ansteht, außerdem wurde jede Band von Curby angekündigt und man wusste immer, wer als nächstes spielt. Sehr vorbildlich. Dann ist es mal wieder Zeit für mich, etwas Dummes zu tun. Denn als die ersten Töne von D.R.I. erklingen, kann mich nicht mehr halten und ich geselle mich zu den anderen Verrückten vor die Bühne. Die Show ist so gut, wie ich es erhofft habe, danach geht es dann zurück zum durchnässten Zelt in dem natürlich keine trockenen Klamotten auf mich warten, sondern nur ein nasser Schlafsack. Wir vertreiben das Gefühl der ekligen Nässe mit Rumgeblödel und irgendwann schlafe ich dann auch ein. So verpasse ich zwar Hammer wie INCANTATION, CATHETER (die spielen auch in der Meierei) und LYCANTROPHY, aber auch so konnte ich genug Geballer für die nächsten Monate tanken.

Andy sagt es – Respekt an das „local kid“, welches offenbar spontan den Auftritt des Headliners rettet und für den erkrankten Spike Cassidy einspringt! Gut, D.R.I.-Songs sind jetzt technisch nicht das Schwierigste, was es unter der Sonne gibt, aber das so von Null auf Hundert einzuproben und dann vor Tausenden von Freaks live zu zocken, ist schon eine Leistung. Los geht es mit „Thrashard“, auf welches die ganzen Klassiker der ersten Platten folgen. So wie früher, so wie immer bei D.R.I., fliegen zu „Commuter Man“, Mad Man“, „I Don’t Need Society“, „Who Am I“ oder „Suit And Tie Guy“ die Stagediver im Dutzend durch die Luft. Großartige Spielfehler sind echt nicht herauszuhören, Kurt Brecht klingt dazu charismatisch wie immer. Geil!

http://www.myspace.com/dri2

Der Rest unserer Gruppe folgt Nina und Andy etwas später, vorher geht es noch ins brechend volle Bierzelt (kein Wunder bei dem Regen). Zwar hätte ich vor allem INCANTATION noch gern gesehen, aber unsere Arme sind vom Hochheben der Plane einfach lahm und es pladdert halt wie verrückt. Jens gibt den Plan auf, nochmal zu schlafen, der Rest haut sich irgendwann hin. Übrigens herrscht auf dem Zeltplatz nachts fast völlige Ruhe – ein Effekt, den ich sonst nur vom Headbangers Open Air kenne. Dort wie hier sind die BesucherInnen offenbar derart musikbesessen, dass sie möglichst viele Bands mitbekommen wollen anstatt zu feiern.


Sonntag: Nach dem Aufwachen kann dann doch noch ein trockener Kapu gefunden werden, dafür sind meine Schuhe unbenutzbar und von Nacktschnecken bevölkert wie eigentlich alles. Beim Abbauen stellen wir fest, dass unter einem unserer Zelte eine Maus geworfen hat und dass auch mehrere Menschen unter einen Regenponcho passen. Auf dem Weg nach Hause hätte die tschechische Polizei noch fast unseren Helldriver für den Schmuggel von Anarchisten gecatcht, kann aber von uns durch eine taktische Raffinesse, die die Mittagspause der Cops einbezieht, gerettet werden. Die Fahrt durch die tschechische Provinz ist sehr spannend und geht des Öfteren mit einer wunderschönen Aussicht einher. Später können wir noch feststellen, dass es überall Nazis gibt und man nicht seine Kippe auf einer Raststätte liegen lassen sollte. Auch hier war wieder alles voll von Mäusen. Gegen 22 Uhr kommen wir dann endlich in Kiel an.

Frisur runiert 

Das Festival war ein voller Erfolg, es gibt wenig zu meckern und die Bandauswahl war exquisit. Hoffentlich nächstes Jahr wieder! Und hoffentlich auch in der gleichen Gruppenzusammenstellung! Zuletzt noch ein großes Danke an Strecker, der für uns seine Stoßdämpfer und zwei seiner Felgen an die polnischen Straßen opferte (also die seines Autos - meines Wissens hat Strecker weder Stoßdämpfer nach Felgen). Auch für die vielen Nerven, die wir ihn sicherlich gekostet haben, möchte ich mich bedanken.

Strecker! 

Da schließe ich mich rückhaltlos an. Und jetzt alle:

IN GRIND WE CRUST!

Kommentare   

0 #3 Philipp 2012-07-19 21:51
Teil 3 - ebenfalls wieder mit Pics!
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+1 #2 dremufuestias 2010-08-02 00:23
Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, der/die wird auf YouTube massiv fündig:

Oef Crew
http://www.youtube.com/user/weles3
http://www.youtube.com/user/walllyM
http://www.youtube.com/user/Smeggi666
http://www.youtube.com/user/xarosisgay
http://www.youtube.com/user/Grindtube666
http://www.youtube.com/user/sykyrabies
http://www.youtube.com/user/edvriil

some shows:

ROMPEPROP
http://www.youtube.com/watch?v=bLOCA1TjdKs
http://www.youtube.com/watch?v=gaDEXy4JbFs
http://www.youtube.com/watch?v=jLG005H2I-I
http://www.youtube.com/watch?v=DTySbv8CmO0
http://www.youtube.com/watch?v=ls-nbN4kRS0
http://www.youtube.com/watch?v=zpcGXn_NJG8
http://www.youtube.com/watch?v=LpjuTMzk9AY
http://www.youtube.com/watch?v=VcXtcmIMYE4

WHORESNATION
http://www.youtube.com/watch?v=nKFGv5Or-wQ

TINNER
http://www.youtube.com/watch?v=WRR4y7pv-oo

WASTEFORM
http://www.youtube.com/watch?v=oedY9SO7fR0

WORLD DOWNFALL
http://www.youtube.com/watch?v=369P0RmDD5Y

NASGHUL
http://www.youtube.com/watch?v=z876GvzTowk
http://www.youtube.com/watch?v=QfPVDODo3xo
http://www.youtube.com/watch?v=dbJqJVvSzC8

ARCHAGATHUS
http://www.youtube.com/watch?v=U0RpJEm2Inc

GENERAL SURGERY
http://www.youtube.com/watch?v=84ZmlcdXP1A
http://www.youtube.com/watch?v=LD6dmfOv44A
http://www.youtube.com/watch?v=hdRjpZnwVus

INGROWING
http://www.youtube.com/watch?v=RWst9r9JOQU

2 MINUTA DREKA
http://www.youtube.com/watch?v=jJFopsnr6aY

PURULENT JACUZZI
http://www.youtube.com/watch?v=Y2KxuUKlNAA

CEREBRAL BORE
http://www.youtube.com/watch?v=JFTW5utXDEE

XAROS
http://www.youtube.com/watch?v=Siog7JG2pU8

LYCANTROPHY
http://www.youtube.com/watch?v=M-HdMkJfgo8

MINDFLAIR
http://www.youtube.com/watch?v=C3Khz_sAe1Y

BLOODY PHOENIX
http://www.youtube.com/watch?v=KfRYcBk69-0

TINNER
http://www.youtube.com/watch?v=pv-lGW9dCzY

MASTER
http://www.youtube.com/watch?v=SBorg8q79nA

HAEMORRHAGE
http://www.youtube.com/watch?v=UI_Ez0Q4ug8
http://www.youtube.com/watch?v=K9avZSqL1f0
http://www.youtube.com/user/simu666#p/search/1/uQVI1Fzf8Hg

PASSIV DÖDSHJÄLP
http://www.youtube.com/view_play_list?p=E7CB37CB1CA61C4F

CRIPPLE BASTARDS
http://www.youtube.com/watch?v=_ifZ1W2_6xA

NOXA:
http://www.youtube.com/watch?v=XEFCbqfSeOA
http://www.youtube.com/watch?v=bhn1VIfRdUg
http://www.youtube.com/watch?v=cf5M8oRfqtY

THE ARSON PROJECT
http://www.youtube.com/watch?v=1CL1-goT960
http://www.youtube.com/watch?v=4NfPpkJMG58

ROXOR :
http://www.youtube.com/watch?v=WBLM6EeZAN0

MASTER :
http://www.youtube.com/watch?v=SBorg8q79nA

ATTACK OF THE MAD AXEMAN :
http://www.youtube.com/watch?v=MzOa6lNvi3g

KRUSH :
http://www.youtube.com/watch?v=2vY7vWsDZyc

MINDFLAIR :
http://www.youtube.com/watch?v=C3Khz_sAe1Y

BLOODY PHOENIX :
http://www.youtube.com/watch?v=KfRYcBk69-0

2 MINUTA DREKA
http://www.youtube.com/watch?v=4W9qzv91yUc
http://www.youtube.com/watch?v=bavpTR55L50
http://www.youtube.com/watch?v=XEafPpXjl14
http://www.youtube.com/watch?v=Mf4NGabtG4U

PSYCHOFAGIST
http://www.youtube.com/watch?v=a3zqi0n2qQI

EARDELETE
http://www.youtube.com/watch?v=KbNq7qS6QwA

D.R.I. :
http://www.youtube.com/watch?v=OGG_KlFatj4
http://www.youtube.com/watch?v=RpShjOKp3kE

DOOM:
http://www.youtube.com/watch?v=bhn1VIfRdUg
http://www.youtube.com/watch?v=P4E7AELJ-pg

MISERY INDEX
http://www.youtube.com/watch?v=kXGWvGPI-wE

CUT TO FIT
http://www.youtube.com/user/KelanViholliset#p/a/u/1/FPkWQXlLCwQ
http://www.youtube.com/watch?v=SJiR2YEcfqk

MUCUS
http://www.youtube.com/watch?v=coTlmsATz5s
http://www.youtube.com/watch?v=Pj2QbYNZVcQ
http://www.youtube.com/watch?v=t5ywjVjQip8
http://www.youtube.com/watch?v=T_O4dndZ3Nc


http://prewith.rajce.idnes.cz/OBSCENE_EXTREME_2010_VIDEOS-DAY_2/
http://prewith.rajce.idnes.cz/OBSCENE_EXTREME_2010_VIDEOS-THE_LAST_STUFF/


OBSCENE EXTREME 2010 STAGE II.
http://www.youtube.com/watch?v=PWMRflWVdb4
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0 #1 Andy 2010-08-02 00:23
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